Wie Wandern die Gesundheit stärkt - ganz ohne Bergtour

Wandern hat sich fast schon zum Volkssport entwickelt. Wie man es besonders effektiv gestaltet, erklärt ein Forscherteam.

Die Urlaubszeit naht und für manche damit wohl auch ein Ausflug in die Berge. Bewegung an der frischen Luft, die Natur genießen und dem Geist freien Lauf lassen. Aber es muss nicht immer gleich eine 6-stündige Bergtour sein. Auch kleinere Auszeiten können mit dem Wandern mithalten und zusätzlich leichter in den Alltag integriert werden.

Die Rede ist vom so genannten „Gesundheitswandern. Das bedeutet, dass man relative kurze Wanderrouten von ca. drei bis fünf Kilometern wählt", erklärt Prof. Dr. Björn Eichmann, Vizepräsident der SRH Hochschule für Gesundheit und Professor für Sportwissenschaften im ausbildungsintegrierenden Bachelor-Studiengang Physiotherapie an den Campus Karlsruhe und Stuttgart. Im Fokus einer solchen Wanderung stehen neben der Aktivierung auch ganz bewusst gesetzte Pausen.

Gesteigertes Wohlbefinden

"In diesen Pausen werden Übungen zur Entspannung oder zur Verbesserung von Kraft, Beweglichkeit und Koordination ausgeführt. Diese aktiven Pausen von ca. drei Minuten sind ideal, um den gesamten Körper zu beanspruchen, denn die Ausdauer wird bereits über die Wanderung selbst verbessert.“

Die positiven Effekte des Gesundheitswandern konnte die Forschungsgruppe in einer Studie nachweisen. 56 Personen nahmen dafür an fünf bzw. zehn geführten Gesundheitswanderungen teil. „Die Vorher-Nachher-Messungen konnten zeigen, dass durch das Gesundheitswandern der BMI reduziert und Körperfett abgebaut sowie gleichzeitig Muskelmasse aufgebaut wurde. Zudem normalisiert sich der Blutdruck“, fasst Prof. Dr. Tobias Erhardt die Ergebnisse zusammen. Insgesamt war bei über 70 Prozent der Probanden eine Steigerung des Wohlbefindens zu beobachten, was sowohl das körperliche als auch das psychische und soziale Wohlbefinden umfasste.

Viele gute Gründe also, um die nächste Wanderung zu planen.

Kommentare