Flaschenpost: Gefüllte Leerträume
Schon einmal von Winefluencern gehört?
Ein Beruf, der wie eine Viruserkrankung klingt, als Symptom unserer Zeit: Influencer. Zumindest alten, weißen Menschen sind sie suspekt. Man hält sie für Selbstdarsteller, denen die Welt bloß Staffage zu sein scheint: egozentrisch, flapsig und käuflich. Auch die Weinbranche wurde längst damit infiziert – erreichen Influencer doch die Millennials und die Generation Z, also die Weinkonsumenten der Zukunft.
Auf digitalen Plattformen wimmelt es nur so von Winefluencern, wie sich die Beeinflusser im Winebusiness nennen. Wie immer gibt es solche und solche. Einige, die durchaus klug und kurzweilig informieren und diskutieren und dabei auch noch richtig Lust auf Wein machen. Andere wiederum, die mit vollem Körpereinsatz und frei von Kompetenz platte Werbung für Marken machen, die dafür bezahlen und einladen. Das mag zwar nicht unbedingt ein Spezifikum von Influencern sein, aber auf digitalen Medien, wo die Währung Klicks und Follower sind, ist die Grenze zwischen Meinung und Marketing durchlässig. Man bezeichnet sich als Content Creator, was nach willkürlichem Füllen von Leerräumen riecht.
Wer zahlt, bestimmt wohl auch den Inhalt. Naturgemäß gibt es auch Agenturen, die Weinkonzernen für ihre Marke "Story Telling“ von Winefluencern anbieten: Gschichtldrucker halt auf gut Wienerisch.
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