Und was hören Popstars? Josh über drei Songs, die ihn bewegen

Auch Profimusiker hören Musik. Hier sind die drei Songs, die für Josh am wichtigsten sind. Und der Lieblingsmusiker von Mr. Cordula Grün dürfte überraschen!

Lerne, worauf es beim Musik machen ankommt

"Cordula Grün"-Komponist, Sänger und Musiker Josh. lädt euch in 10 Lessons dazu ein, mit ihm Musik zu machen. Hier geht es zu seiner freizeit.academy.

Was machen Popstars in ihrer Freizeit? Ausgehen, Filme schauen, lesen - und selbstverständlich auch Musik hören. Prince meinte in einem Interview einmal, dass er ständig Musik hört, quer durch alle Genres, und dass er keine Musik schreiben könnte, wenn er nicht selbst Musik hören würde. Das klingt logisch.

Und natürlich hat auch Österreichs Pop-Aushängeschild Josh. viele Songs, die er liebt, hunderte, wie er selbst sagt. Sie alle hinterlassen Spuren, inspirieren, auch wenn man es vielleicht überhaupt nicht merkt. Für jeden, der Musik machen, Songs schreiben will, ist es wichtig, sich selbst mit Musik zu beschäftigen, sich mit ihr zu umgeben, sie zu genießen. Da sind sich Josh. und Prince einig.

Aber was hört der Mann, der für seinen Wortwitz und seine untrügliche Beobachtungsgabe bekannt ist, der Partykracher wie "Cordula Grün" und "Expresso & Tschianti" ebenso schreibt wie Liebeslieder ("Wo bist du?") und gefühlvolle Balladen ("Weil ich's nicht weiß")? Josh lässt in dieser Hinsicht für seine "freizeit"-Academy jedenfalls die Hosen runter und gibt uns Einblicke in die Playlist seines Lebens. Wobei er natürlich auch zu jeden der Songs einiges zu sagen hat. Was ist das Besondere daran? Wie ist er aufgebaut? Was sind die Feinheiten, die genau diesen Song zu einme Meilenstein für ihn machen? Und schon der erste, von einem seiner absoluten Lieblingsmusiker, wird jeden seiner vielen Fans überraschen ...

Ein Walzer direkt ins Herz

Der 6/8 Rhythmus hat es Josh. angetan, der dreht sich so elegant in die Hörgänge und auch ins Herz, Eigentlich ist er der ruhig gleitende Cousin seines Bruders des Walzers, den wir Österreicher ohnehin so lieben. "Und dann ist es natürlich John Mayers wahnsinng gutes Gitarrenspiel, das ich absolut liebe", fügt der ehemalige Jazzgitarren-Student Josh. hinzu. Außerdem: "Der Mann kann schon Melodien schreiben!" Nicht umsonst ist Mayer ja in Europa eigentlich als Popstar groß geworden, weniger in seiner Funktion als einer der besten zeitgenössischen Blues-Gitarristen. "Your Body Is A Wonderland", sagt Josh. und ja, natürlich, da erinnert man sich an den jungen John mit der Schmeichelstimme, keine Frage...

Um wie viel besser spielt John Mayer Gitarre als Josh.? "Ungefähr 80 Mal besser", sagt Josh. bescheiden, wobei er sein Licht ein wenig unter den Scheffel stellt. Denn in seiner Zeit auf der Musik-Uni hatte er einige Mayer-Soli ganz gut drauf, wie man hört ... Und selbstverständlich weiß Gitarren-Nerd Josh. auch genau, mit welcher Gitarre Mayer spielt, welche Amps er benutzt - und wer Gravity für ihn produziert hat.

Die Beatles lassen Josh. nie "down"

Die Band, die fast jeder Musiker, egal ob Metal oder Songwriter, ganz oben auf seiner Liste hat, darf natürlich auch bei Josh. nicht fehlen. Genau, die Fab Four aus Liverpool, die unvergesslichen Beatles. Wie viele Nummer-1-Hits haben die Jungs geschrieben, wie groß war ihr Einfluss auf Generationen von Musikern!

Der Song, mit dem die Beatles in Joshs Top-3 vertreten sind, kommt allerdings aus ihrer Spät-Phase und war eigentlich nur die B-Seite der Single "Get Back": "Don't Let Me Down".

Josh. erklärt, was bei diesem Song das Besondere an der Chord-Progression ist, die eigentlich erstaunlich einfach ist - im Zusammenspiel mit der Melodie und den rhythmischen Wechseln aber zu etwas Einzigartigem wird. Und hier lernen wir auch: Fis-Moll und E-Dur "gehören" niemandem, wer daraus seinen eigenen ersten Song zimmert, hat schon einmal einen guten Start ins Songwriterleben.

Und warum sind wir nicht überrascht, dass auch der große John Mayer eine eigene Live-Version des Beatles-Hits auf YouTube hat? Schön zu sehen, mit welcher Leidenschaft auch der US-Superstar den alten Hadern interpretiert.

Die Nummer Drei

Und wer ist die Nummer Drei des österreichischen Popstars? "Es gibt eine Band, die einfach nie fehlen darf, wenn ich über Musik spreche", sagt Josh. kryptisch. Dabei geht es Josh., der ursprünglich englischsprachige Songs geschrieben hat, eben auch darum: die Sprache. Denn der Mann, der bei dieser Band für die Texte verantwortlich ist, ist einer der ganz großen Lyriker und Erzähler im deutschen Sprachraum, wie Josh. erklärt ...

Josh.

wurde am 22. Juni 1986 in Wien geboren. Nach dem Gymnasium studierte er Musik, Schwerpunkt Jazz, Gesangs- und Instrumentalpädagogik. Sein erster Hit war "Kein Sommer für einen allein" (gemeinsam mit Kathi Kallauch), der internationale Durchbruch gelang ihm 2018 mit "Cordula Grün", wofür er auch einen Amadeus erhielt. Vergangenen Sommer gelang ihm mit Expresso & Tshianti abermals ein goldprämierter Sommerhit. Alle Songs und Infos gibt's hier: joshsmusik.at

Es geht um Sven Regener und seine Band Element Of Crime. Und für die bricht Josh gleich mal alle Regeln, weil er sich nicht für einen einzigen Song entscheiden kann. "Da gibt es einfach zu viele", sagt er, und tut sich eigentlich sogar schwer, ein Album herauszupicken. Einigt sich schließlich aber auf "Die schönen Rosen" aus dem Jahr 1996. Und naturgemäß sind es bei Element Of Crime vor allem Sven Regeners Zeilen, die es Josh. angetan haben. "WIE er beobachtet und erzählt, ist einfach einzigartig", kommt er da ins schwärmen. Und? Recht hat er!

Mehr Lessons gibt es hier.

Andreas Bovelino

Über Andreas Bovelino

Redakteur bei KURIER freizeit. Ex-Musiker, spielte in der Steinzeit des Radios das erste Unplugged-Set im FM4-Studio. Der Szene noch immer sehr verbunden. Versucht musikalisches Schubladendenken zu vermeiden, ist an Klassik ebenso interessiert wie an Dance, Hip-Hop, Rock oder Pop. Sonst: Texte aller Art, von philosophischen Farbbetrachtungen bis zu Sozialreportagen aus dem Vorstadt-Beisl. Hat nun, ach! Philosophie, Juristerei und Theaterwissenschaft und leider auch Anglistik durchaus studiert. Dazu noch Vorgeschichte und Hethitologie, ist also auch immer auf der Suche einer archäologischen Sensation. Unter anderem.

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