Tiktoker will Miete sparen, zieht in sein Büro und wird gekündigt

Damit hatte der junge Mann nicht gerechnet: Unter den zwölf Millionen Views seines Videos war auch sein Arbeitgeber.

"Ich ziehe von meiner Wohnung in mein Büro", beginnt der 28-Jährige eines seiner Tiktok-Videos. Der Grund? Wegen der steigenden Mietpreise und seinem schlechten Gehalt entschied der US-Amerikaner Chibuzor Ejimofor kurzerhand, seine Wohnung zu kündigen und in sein Büro zu siedeln. Mit Sack und Pack zog er also in einer Nacht und Nebel-Aktion neben seinem Schreibtisch ein. "Die bezahlen mir nicht genug, damit ich mir beides leisten kann", so der Mann. Er wolle schauen, wie lang er damit durchkommt. 

Form des Protests

"Es ist eine Form des Protests", betont der Mann. Im Video sieht man, wie er all seine Taschen auspackt und den Inhalt auf den ca. drei Quadratmetern seiner Arbeitskoje verteilt. Die Handtücher kommen in den Aktenschrank, auch der Büro-Kühlschrank wird ordentlich gefüllt.

Nicht fehlen darf sein Fernseher, den Ejimofor auf einem weiteren Regal aufbaut. Über mehrere Tage teilt der US-Amerikaner seinen Alltag auf seinem Tiktok-Account - und erreicht damit unglaubliche zwölf Millionen Menschen

Chef warf 28-Jährigen raus

Zu seinem Unglück gehörte auch sein Arbeitgeber zu den zwölf Millionen Viewer auf Tiktok. Nach drei Nächten und vier Tagen meldete sich dieser bei Ejimofor und legte ihm nahe, das Büro sofort zu verlassen. Anschließend wurde er gefeuert, berichtet der junge Mann gegenüber "Insider". Er wünschte, sein Chef wäre das anders angegangen und hätte im Gespräch sein Gehalt thematisiert. 

Ejimofor betont, es keineswegs zu bereuen, die Videos online geteilt zu haben. "Hätte ich meinen Büro-Alltag nicht online gestellt, wäre das sicher über Monate nicht aufgefallen", ist der 28-Jährige überzeugt. Außerdem haben ihn die Tausenden Kommentare seiner Follower bestärkt, seinen eigenen Weg einzuschlagen. "Die Aufmerksamkeit von so vielen Menschen online bekommt du wahrscheinlich einem im Leben", glaubt Ejimofor.

Er wolle nach seiner Kündigung jetzt erst einmal reisen und dann entscheiden, in welche Richtung er sich weiterentwickeln will. In einem letzten Video warnt der US-Amerikaner all jene, die sich von seiner Aktion zu Ähnlichem inspirieren ließen. Die Personalabteilung des Unternehmens sei sehr ärgerlich über seinen Einzug gewesen und habe außerdem von Ejimofor verlangt, die Videos auf Tiktok zu löschen - was der junge Mann aber bis heute nicht getan hat. 

Stephanie Angerer

Über Stephanie Angerer

Chronik-Redakteurin im Reporterteam

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