Two people use mobile phones to send mail.

Studie: Frauen antworten auf E-Mails schneller als Männer

US-Forscher haben außerdem eruiert, dass jüngere Menschen schneller reagieren, dafür sich kürzer halten als Ältere.

Wissenschaftler von der University of Southern California haben das E-Mail-Verhalten von Menschen untersucht. Die Forscher wollten unter anderem wissen, wie die Masse der eingehenden E-Mails das Antwortverhalten der Adressaten beeinflusst.

Insgesamt wurden (noch vor der Pandemie) 16 Milliarden E-Mails untersucht. Die Teilnehmer nahmen freiwillig und wissentlich an der Studie teil, die E-Mails wurden demnach anonymisiert und der Inhalt wurde von Computern, nicht von Menschen, analysiert.

Junge antworten schneller

Die Forscher konnten eine Menge Faktoren ausmachen, die das Antwortverhalten auf E-Mails beeinflussen. So spielt das Alter des E-Mail-Empfängers offenbar eine Rolle: 20- bis 35-Jährige antworten im Durchschnitt nach 16 Minuten auf eine eingehende Nachricht. 35 bis 50-Jährige brauche dazu im Durchschnitt 24 Minuten und über 50-Jährige tatsächlich 47 Minuten.

Frauen antworten im Durchschnitt vier Minuten schneller als Männer. Wer mit einem Mobiltelefon arbeitet, antwortet im Durchschnitt doppelt so schnell wie jemand, der E-Mails per Laptop beantwortet.

Immerhin: 90 Prozent aller Menschen antworten innerhalb von einem oder zwei Tagen auf eine E-Mail – wenn sie denn überhaupt antworten wollen. Wer bereits länger auf eine Antwort wartet, kann das Warten somit getrost aufgeben.

 

Nur fünf Wörter lang

Ob eine E-Mail-Antwort lang oder kurz ist, sagt hingegen nichts darüber aus, ob der Absender gut gelaunt ist oder nicht. Die Wissenschaftler aus Kalifornien stellten fest, dass die meisten E-Mails nur fünf Wörter lang sind. Mehr als die Hälfte haben weniger als 43 Wörter und nur 30 Prozent sind länger als 100 Wörter.

An der E-Mail-Länge lässt sich allerdings auch ein wenig über den Absender ablesen: Junge Menschen können zwar mit einer großen Zahl von E-Mails besser umgehen als ältere – aber das liegt vor allem daran, dass sie immer kürzer Antworten schicken, je mehr Nachrichten in ihrem Postfach sind.

Andere Strategie

Ältere Menschen wählen eine andere Strategie: Sie beantworten nur so viele E-Mails, wie sie innerhalb einer bestimmten Zeit beantworten können. Je mehr Nachrichten sie bekommen, umso mehr bleiben somit also ungelesen.

Abseits der reinen Datenaufnahme lassen sich die Wissenschaftler auch zu einem Tipp hinreißen: Da klar ist, dass die Menschen immer weniger mit der Flut der E-Mails zurecht kommen, solle man wichtige Nachrichten am besten morgens schicken. E-Mails die erst nachmittags rausgeschickt werden, bekommen tendenziell kürzere Antworten. Wer zudem ausführlichere Antworten haben möchte, sollte sie am Wochenende schreiben.

Uwe Mauch

Über Uwe Mauch

Uwe Mauch, geboren 1966 in Wien, seit 1995 Redakteur beim KURIER, Autor lebensnaher Porträts und Reportagen sowie zahlreicher Bücher, unter anderem: "Unsere Nachbarn", "Wien und der Fußball", "Lokalmatadore", "In 80 Arbeitstagen um die Welt", "Stiege 8/Tür 7. Homestorys aus dem Wiener Gemeindebau", "Die Armen von Wien" (2016) sowie eines "Wien"- und eines "Zagreb"-Stadtführers.

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