Jüngere Sammler treiben Preise für kitschige Keramiktiere in die Höhe

Staffordshire-Hundestatuen kehren zurück in die Wohnzimmer. Woher der Hype kommt und was TikTok damit zu tun hat.

Sie erinnern eher an die Dekoration älterer Generationen und haben doch die die Herzen der Jüngeren erobert: Staffordshire-Keramikhunde. Seit dem 17. Jahrhundert gilt Staffordshire als Zentrum britischer Keramikherstellung. Eines ihrer Produkte sind Keramikhunde, die meist paarweise in Erscheinung treten. Ganz gleich ob Windhunde, Collies oder Cavalier King Charles Spaniel – der Hund war eben schon immer der beste Freund des Menschen, weswegen man zum lebenden Exemplar auch gerne eines auf dem Karminsims fand.

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Was euch erwartet:

  • Woher stammen die Keramik-Vierbeiner?
  • Warum sie jetzt ihr Comeback feiern

Woher stammen die Keramik-Vierbeiner?

Die Staffordshire Dogs starteten ihre Karriere als alberne Geschenke, die man im Straßenverkauf der örtlichen Töpfereien in den Dörfern der Region erwerben konnte. Gerüchten zufolge wurden sie einst als Liebesboten verwendet, indem sie auf die Fenster gestellt wurden. So soll je nach Positionierung für einen Liebhaber klar gewesen sein, ob die Frau heute Besuch empfangen möchte oder nicht.

Warum sie jetzt ihr Comeback feiern

Wie der Vintage-Marktplatz Vinterior nun berichtet, habe sich die Suche nach den Keramik-Hunden im Jahresvergleich um 115 Prozent gesteigert. Auch als Vinterior kürzlich einen Pop-up Store im Londoner Stadtteil Selfridge eröffnete, waren die Hunde als erstes ausverkauft. Laut Lucy Ward, Brand Director von Vinterior, gäbe es zwei unterschiedliche Gruppen, die die kitschigen Tiere kaufe: Sammler mit langjähriger Leidenschaft und die jüngere Instagram- und TikTok-Generation, wobei Letztere die Hunde wegen ihrem verspielten und skurrilen Aussehen lieben würden. Ähnlich wie in den 1970er-Jahren, wo die Beliebtheit der Keramiktierchen ebenfalls zunahm, herrschen globalgesellschaftlich Probleme. Ein liebes Hundelächeln vom Karminsims oder der Fensterbank kann das Gefühl vermitteln, alles wird wieder gut. Wenig verwunderlich also, dass die Keramik-Vierbeiner auf den Foto- und Videoplattformen Erfolg feiern. 

Die steigende Beliebtheit zeigt sich auch im Preis. Waren die Staffordshire Dogs aus den 1880er vor ein paar Jahren noch für 120 Pfund zu erwerben, kosten sie heute im Durchschnitt etwa 400 Pfund.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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