Verzerrte Realität: Wie man "Filter Bubbles" auf TikTok umgeht

Warum sehe ich andere Videos als meine Freunde? Und wieso ist das nicht ganz ungefährlich? Tipps, um einer verfälschten Realität zu entkommen.

Zuerst zu den Basics: 

Was sind Filter Bubbles?

"Komisch, ich sehe auf meinem Feed etwas ganz anderes als du..." Grund dafür ist der Algorithmus, den TikTok verwendet, um Inhalte für jeden einzelnen Nutzer vorzuschlagen. Wie der Name schon verrät, funktioniert es wie ein Filter: Allen wird das vorgeschlagen, was am besten zu den jeweiligen Interessen passt. 

Obwohl es TikTok erst seit 2018 gibt, wurde über Filter Bubbles bereits viel früher gesprochen. Eli Pariser hielt darüber erstmals 2011 einen Ted Talk, in dem er auf die Gefahr hinwies, dass durch die Algorithmen der Social Media einfach Meinungen herausgelöscht werden, die nicht mit den am meisten angeklickten Interessen übereinstimmen. 

Was kann man dagegen tun?

1. Bubbles erkennen

Führe dir vor Augen, in welcher Bubble du dich befindest. Manchmal merken wir es gar nicht, doch man kann es sehr leicht überprüfen. Nutze zum Beispiel einen VPN-Client oder recherchiere Themen in alternativen Suchmaschinen wie DuckDuckGo. Sie verhindern Tracking großteils und sind somit etwas objektiver bei den Resultaten.

2. Kritik 

Nicht alles glauben, sondern nachfragen und überprüfen! TikTok ist beispielsweise bekannt für Challenges. Sie verleiten oftmals zu gefährlichen Handlungen, die vom Algorithmus nicht gestoppt sondern verbreitet werden. Das Gleiche gilt für kontroverse Informationen. Überprüfe Quellen und unterschiedliche Blickwinkel: zum Beispiel durch einen Nachrichtenvergleich mit Newstral, um einen allgemeinen Überblick über ein Thema zu bekommen. 

3. "Kein Interesse" Nutzen oder nicht nutzen? 

In der App kann man bei jedem Video "Kein Interesse" anklicken und so Inhalte fernhalten, die potentiell einen schlechten Einfluss haben könnten. Also einfach alles Negative aussortieren? Falsch! Schließe Meinungen, die dir nicht gefallen, nicht einfach aus. Denn andere Sichtweisen gehören zur Realität und können dein Weltbild stärken. 

4. Anderen Personen und Inhalten folgen

Gleichermaßen kann man aktiv Meinungen verfolgen, die der eigenen widersprechen.

Jennifer Sandhagen

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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