Dior-Adventkalender: Ist er 3.500 US-Dollar wert?

Unboxing-Videos des exklusiven Dior-Adventkalenders gehen auf Social Media gerade viral - aus den falschen Gründen.

Ein paar Euro. Soviel kostet ein durchschnittlicher Adventkalender. Dafür gibt es jeden Tag bis zum Heiligen Abend ein Stück Schokolade. Ein guter Deal. Nun ist am Modehaus Dior nur wenig durchschnittlich - das gilt auch für Adventkalender. Statt ein paar Euro muss man gleich 3.500 US-Dollar auf den Tisch legen, wenn man den "La Collection Privée Christian Dior - The Trunk of Dreams" daheim aufstellen möchte. Bei dem exklusiven Adventkalender handelt es sich um eine limitierte Edition, die von der Aufmachung her der berühmten Dior Boutique in der Pariser Avenue Montaigne nachempfunden ist. Die Erwartungen auf Käuferinnen- und Käuferseite sind naturgemäß hoch - immerhin hat Dior unter anderem Mode, Accessoires, Beautyprodukte und Parfums im reichhaltigen Angebot. 

Umso größer war das Interesse, als Tiktokerin Jackie Aina den Inhalt ihres Dior-Kalenders Tag für Tag auf der Videoplattform präsentierte. 

Am Anfang war die Freude noch groß. Eine Seife, zwei kleine Parfums, eine Duftkerze. An Tag fünf der erste Durchhänger: In dem kleinen Schublädchen lag der Deckel zur Kerze. Ähnlich sollte es weitergehen: Auch die nächsten Tage boten der enttäuschten Dior-Kundin weitere Parfumproben, Kerzen und Seifen. Abwechslung gab es lediglich an Tag 24 - Jackie Aina wollte mit dem Auspacken nicht länger warten. Hier konnte sie eine Christbaumkugel auspacken.

Das wenig überraschende Fazit der Influencerin: Der Inhalt ist den Preis nicht wert. Die einzelnen Gegenstände müssten durchschnittlich einen Wert von 145 US-Dollar erreichen, um den Preis zu rechtfertigen. Ob ein kleines Stück Seife das wirklich schaffen kann, ist selbst für ein Produkt aus dem Hause Dior mehr als fraglich. Was Aina zusätzlich verärgerte: Die kleinen Parfumfläüschchen bekomme man üblicherweise gratis zu jedem Einkauf bei Dior dazu. 

Verärgerung

Die Reaktionen auf Tiktok waren eindeutig: "Hinter dem 24. Türchen hätte eine volle Rückerstattung sein sollen!", "Ich kann nicht glauben, dass sie 3.500 Dollar dafür verlangen!" oder "Lass mich raten, was in der nächsten Lade ist. Meine Intuition sagt mir: Entweder eine Kerze, ein kleines Parfum oder eine Seife." Folgt man dem Motto "Es gibt keine schlechte Presse", kann sich Dior zumindest darüber freuen: Die Videos rund um den Adventkalender wurde millionenfach angesehen, alleine das erste der Reihe über 23 Millionen Mal. 

Dabei hätte das Modehaus die Verstimmung auf Kundenseite leicht vermeiden können. Weiter als bis zum Vorjahr hätte der Blick zurück gar nicht sein müssen, da sorgte nämlich ein Chanel-Adventkalender für reichlich Aufregung. Dieser war zwar mit 825 US-Dollar vergleichsweise ein Schnäppchen, dafür ließ aber der Inhalt - unter anderem Sticker, Schlüsselanhänger und Klebetattoos - deutlich zu wünschen übrig. 

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