Spielzeugratgeber: Worauf Eltern zu Weihnachten achten sollten

Welche Gefahren manche Spielsachen bergen, die man auf den ersten Blick nicht sieht.

Zu Weihnachten warten fast alle Kinder sehnsüchtig darauf, die Geschenke vom Christkind auszupacken und auszuprobieren. Auf einem Blog der Universität Harvard machten Experten nun darauf aufmerksam, dass manche Spielsachen durchaus Gefahrenquellen bergen. Und die sind nicht immer gleich ersichtlich. Worauf Eltern achten sollten:

  • Lautstärke: Selbst manches Spielzeug ist so laut, dass es tatsächlich das Gehör von Kindern schädigen kann. Sofern die Lautstärke geregelt werden kann, sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht zu laut eingestellt sind. Es kann auch sinnvoll sein, den Ton ganz auzuschalten.
  • Schleim: Spielschleim ist bei Kindern sehr beliebt – er lässt sich kneten, formen und klebt herrlich an anderen Gegenständen. Untersuchungen von Verbraucherschutzorganisationen zeigten aber immer wieder, dass Spielschleim unterschiedlicher Hersteller erhöhte Mengen der Chemikalie Borax enthalten. Ein britischer Produkttest belegte dies etwa für acht von elf Proben. Borax ist meist eine der Grundsubstanzen zur Herstellung des Schleims, es verleiht der Glibbermasse ihre spezielle Klebrigkeit. Bedenklich ist das vor allem deshalb, weil Kinder den Schleim auch oft in den Mund nehmen. Auch über die Haut kann Borax in den Körper gelangen. Es kann zu Hautirritationen, Durchfall, Erbrechen und Krampfanfällen kommen. Besser ist, Schleim selbst zu machen. Im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen – ohne die Chemikalie.
  • Fidget Gadgets: Viele Kinder spielen mit Spielzeug, das offiziell keines ist. Manches, wie etwa der Fidget Spinner, ist nicht explizit als Spielzeug zugelassen und unterliegt daher nicht den speziellen Sicherheitsstandards.
  • Kleinteile bei Kindern unter drei Jahren: Alles, was potenziell von Kindern verschluckt oder eingeatmet werden kann, stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Das gilt insbesondere für Kinder unter drei Jahren, die noch häufig Gegenstände in den Mund nehmen. Ein Tipp, um die Gefährlichkeit besser einzuschätzen: Passt ein Teil durch eine Toilettenpapierrolle, ist es zu klein für Kinder unter drei Jahren. Achten Sie dazu auch auf die Sicherheitshinweise bei der Beschreibung des Produkts. Auch angebrachte Teile, die sich lösen können, etwa die Augen eines Plüschtiers, können verschluckt oder eingeatmet werden.
  • Spielzeug, das "schlüpft": Immer dann, wenn etwas schlüpft, etwa ein Stofftier aus einem Ei, entstehen kleine Teile, die wiederum verschluckt oder eingeatmet werden können. Sie sollten erst ab dem empfohlenen Alter an Kinder weitergegeben werden und die Teilchen rasch entfernt werden, sobald das Schlüpfen abgeschlossen ist.
  • Smartes Spielzeug: Manche Spielsachen sammeln Daten von Kindern oder müssen sich ins WLAN einwählen, damit sie funktionieren. Informieren Sie sich, was mit diesen Daten passiert bzw., ob es möglich ist, diese nicht zu übermitteln.
  • Magneten: Manches Spielzeug enthält kleine Magneten, die verschluckt werden können. Das gilt insbesondere für Kinder unter drei Jahren – auch wenn das Spielzeug eigentlich dem Geschwisterkind gehört. Verschluckte Magnete können die Darmwand schädigen.
  • Knopfbatterien: Musikbücher und ähnliche Spielzeug funktionieren oft über Knopfbatterien. Aufgrund ihrer Größe, der zuckerlähnlichen Form und der glänzenden Metalloberfläche sind Knopfzellen seit Jahrzehnten ein Risiko für Kleinkinder. Wenn die Batterie mit Speichel und Gewebe der Speiseröhre reagiert, entsteht eine Lösung, die das Gewebe auflöst. Erste Symptome können Halsschmerzen, Husten, Fieber, Schluckbeschwerden, schlechte orale Aufnahme oder geräuschvolles Atmen sein. Dies kann zu schweren Komplikationen wie Rissen der Speiseröhre, Stimmbandlähmung und Zersetzen der Atemwege oder der großen Blutgefäße führen. Eltern sollten darauf achten, dass die Batterien sicher verbaut sind und etwa durch Schrauben gesichert sind. Passiert es dennoch einmal, dass eine Knopfbatterie verschluckt wird, sollte rasch ein Arzt aufgesucht werden. Als Überbrückung kann Honig helfen. Zwar kann es dennoch zu Verletzungen kommen, wenn unmittelbar danach Honig geschluckt wird, allerdings können sie oberflächlicher und lokal begrenzter ausfallen.

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