Die prunkvollen Weihnachtsbäume der Luxushotels

Nirgendwo glitzert Weihnachten schöner und kann man besser in der Stimmung versinken als in luxuriösen Hotels. Die freizeit hielt in acht internationalen Herbergen Nachschau, wie dort Weihnachten zelebriert wird – und festlich geschmückt wurde.

Von Klaus Puchleitner

Schlichtweg unvergesslich, „utterly unforgettable“, werde das Weihnachtserlebnis ausfallen, verspricht man den Gästen im noblen Londoner Hotel Claridge’s, wenn sie derzeit einchecken, zu Abend dinieren oder auch einfach nur einen Nachmittagstee zu sich nehmen. Das ist in vielen Luxushotels so, die zu Weihnachten besonders festlich geschmückt werden – etwa das Sacher in Wien oder das Plaza in New York. Aber das berühmte Claridge’s im Stadtteil Mayfair gibt sich seit Jahren außergewöhnliche Mühe, während der Weihnachtszeit besonders stimmungsvolle Erfahrungen zu bieten.

Der Designer im weltberühmten Hotel hinter der Wiener Staatsoper heißt: Mitarbeiter. Denn das Sacher bat in der heurigen Weihnachtszeit wie immer die Angestellten des Hauses um ihr Geschick. Bis Mitte Dezember dauerte das große Schmücken. Weihnachtsbaum inklusive, der wie jedes Jahr und wie in den meisten Luxushotels dieser Welt auch heuer wieder in  der Lobby aufgestellt ist. Schon den ganzen Dezember über ist auf der Sacher-Website eine eigene Unterseite mit dem Weihnachtsprogramm  online.
 

©Hotel Sacher

Da ist zuallererst einmal der Christbaum, der im Claridge’s nicht einfach nur ein Christbaum ist, sondern ein Kunstwerk für sich. Die berühmtesten Designer werden eingeladen, diesen Baum nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Karl Lagerfeld hat etwa im Jahr 2017 Hand angelegt, 2014 waren es Domenico Dolce und Stefano Gabbana, 2010 war es John Galliano von Dior, und so weiter. Dabei entstanden stets Kreationen, die auf verzauberte Weise schön waren, auch wenn sie so gar nicht an unsere herkömmlichen Weihnachtstannen und -fichten erinnerten. 2012 etwa schuf Katy Ellis einen Baum aus Magnolienzweigen und Moosflechten, dem sie den Namen „Murmeln des Waldes“ gab. Vor sechs Jahren stellte Burberry-Designer Christopher Bailey einen Baum auf, der aus über hundert goldenen und silbernen Regenschirmen bestand, dazu aus tausenden kleinen Lichtern, gesteuert von einem Bewegungssensor. Diane von Fürstenbergs Baum aus dem Jahr 2016, den sie „Baum der Liebe“ taufte, bestand aus Blättern, die aus echtem Silber herausgetrieben waren, dazu gab es 150 handgeblasene Glasherzen und eine blau irisierende Beleuchtung. Und heuer? Dieses Jahr heißt der Weihnachtsbaum im Claridge’s „Der himmlische Schneeball“ und kommt aus der Werkstatt von Kim Jones, dem Art Director der Dior-Männerkollektion. „Leuchtend und kristallin in seiner optischen Durchlässigkeit und Reinheit“ sei das Kunstwerk, sagt dessen Schöpfer voll Stolz. Superstars im Hotel

Luxushotels in der ganzen Welt widmen Weihnachten besondere Beachtung, und fast immer spielt der Christbaum gemeinsam mit der Dekoration von Lobby und Außenfassade eine zentrale Rolle. Das Adlon in Berlin etwa beauftragte heuer einen Promi-Floristen mit Baum und Deko. Oder das Hôtel de Paris in Monaco die Designer des Labels Chopard. In vielen Fällen ist das ein ganz schöner Aufwand. Im Sacher in Wien etwa waren die eigenen Mitarbeiter heuer tagelang mit dem Planen und Anbringen der Weihnachtsdeko inklusive Schmücken des Christbaums beschäftigt. Eines haben die internationalen Luxushäuser, allen voran das fashionable Claridge’s, trotz ihrer Extravaganz jedenfalls mit jedem Haushalt in Österreich gemeinsam: Der Christbaum ist der Superstar der Weihnachtszeit. Darüber hinaus bieten noble Hotels aber zu Weihnachten noch viel mehr als nur Lichterglanz und Besinnlichkeit. Es gibt eigene Geschenk-Kollektionen, spezielle Weihnachtsdinner, und nicht selten startet man karitative Aktionen. Man könnte wohl sagen, bei uns zu Hause im Wohnzimmer gilt am Heiligen Abend: Es weihnachtet sehr. In berühmten Luxushotels gilt: Es weihnachtet mehr.

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