Atemberaubend: Diese Wälder sollte man gesehen haben
Damit ihr über die tristen Tage den Blick für das Schöne nicht verliert, zeigen wir euch die einzigartigsten Wälder der Welt.
Wälder faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten. Daher ranken sich unzählige Legenden, Mythen und Märchen um die Entstehung der Baumgebiete. Einige von ihnen sind allerdings besonderer als andere aufgrund ungewöhnlicher Formationen oder anderer Naturspektakel. Hier lest ihr, wo ihr die ungewöhnlichsten Wälder der Welt finden könnt.
Westpommern, Polen – Der krumme Wald
Etwa eineinhalb Kilometer nordöstlich des Dorfes Neu Zarnow und vier Kilometer südlich der Gemeinde Greifenhagen entfernt liegt das Waldgebiet Krzywy Las - zu Deutsch „Krummer Wald“. Er ist ein Naturdenkmal, um das sich zahlreiche Mythen ranken.
Seinen Namen verleihen ihn die etwa 400 deformierten Kiefern. Die Bäume sind circa 40 Zentimeter über dem Erdboden um 90° nach Norden gekrümmt. Die Krümmung verläuft rund ein bis drei Meter, danach wachsen die Bäume wieder gerade nach oben. Das Alter des Waldes wird auf 70 bis 80 Jahre geschätzt. Warum die Bäume einen Bogen schlagen, ist allerdings bis heute ungeklärt.
Nienhagen, Deutschland – Gespenster Wald
Ein weiterer außergewöhnlicher Wald ist der Gespensterwald in Nienhagen an der Ostsee. Der ursprüngliche Name des Gebiets ist Nienhäger Holz. Doch die salzhaltige, feuchte Seeluft hat zusammen mit dem immer herrschenden Wind ein bizarres Bild geschaffen: Die bis zu 170 Jahre alten Eichen, Buchen, Eschen und Hainbuchen haben eine gruslig anmutende Gestalt angenommen. Die Stämme und Äste der Bäume sind merkwürdig verdreht und kahl, und auch die Wurzeln ragen teilweise schlangenähnlich aus dem Boden. Nicht verwunderlich also, dass Spaziergänger immer wieder von Geistersichtungen sprechen. Für Gruselfans ein absolutes Highlight.
Halbinsel Darß, Deutschland – Der Darßer Wald an der Ostsee
Der Darßer Wald bedeckt mit einer Fläche von rund 5.800 Hektor einen großen Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft der Ostseehalbinsel. Auf den jungen Dünen im Darßer Wald wachsen die Kiefern unberührt von Menschenhand, wie der Küstenwind sie formt. Das Waldgebiet durchzieht ein langes Netz von Wander-, Rad- und Reitwegen. Im Inneren des Waldes finden sich zudem Zeitzeugnisse. Denn vor etwa 3.000 Jahren war der Meeresspiegel höher als heutzutage, weswegen sich die ehemaligen Kliffküsten, das alte Mauerufer, mitten im Darßer Wald befinden.
Flämisch-Brabant bei Halle, Belgien – „Der blaue Wald“
Etwa 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Brüssel befindet sich der Mischwald Hallerbos. Dieses Waldgebiet ist ein Überrest des riesigen Urwalds Kohlenwald, der sich einst zur Römerzeit vom Rhein bis an die Nordsee erstreckte. Der Hallerbos ist auch als „Der blaue Wald“ bekannt. Grund dafür sind die Hasenglöckchen, die sich wie ein leuchtender blauer Teppich über den Waldboden erstrecken. Ihre volle Pracht entfalten die Blumen Ende April und Anfang Mai. Der Wald steht zudem unter Naturschutz. Trotzdem führen zwei Wanderwege hindurch: Der vier Kilometer lange Sequoiawandeling und der acht Kilometer lange Reebokwandeling.
La Gomera, Spanien – Immergrüner Nebelwald
Auf der zweitkleinsten Kanareninsel La Gomera öffnet sich Wanderern ein außergewöhnliches Bild: ein immergrüner Wald, meist aus bemoosten Lorbeer-Blättern, hebt sich von der sonst so kargen Felslandschaft aus Lavagestein ab. Grund für diesen Szenenwechsel sind warme und feuchte Luftmassen, die vom Atlantik in die Berge heraufziehen und dabei abkühlen. Das enthaltende Wasser kondensiert und wird zu Regen und Nebel – woher auch der Name des Waldgebiets rührt. Auch der Nebelwald steht unter dem Schutz der UNESCO.
Menabe, Madagaskar - Allee der Baobabs
An der unbefestigten Straße von Morondava nach Belo sur Tsiribihina ist eine auffällige Gruppe von sogenannten Affenbrotbäumen. Insgesamt 50 dieser ausladenden Bäume mit einem Alter von etwa 800 Jahren und einer Höhe von circa 30 Metern lassen sich auf der Strecke im Westen Madagaskars bestaunen. Die Boababs sind Überbleibsel der tropischen Regenwälder, die es einst auf Madagaskar gegeben hat. Das Gebiet ist kein Nationalpark, dennoch stehen die Affenbrotbäume seit 2007 unter Naturschutz.
Lake Caddo, Texas – Der überflutete Wald
An der Grenze zwischen Texas und Louisiana im nördlichen Harrison Country und im südlichen Marion County liegt der 10.300 ha große See und das Feuchtgebiet Lake Caddo. Die Region umfasst einen der größten überfluteten Zypressenwälder in den Vereinigten Staaten. Im Caddo gibt es über 190 Arten von Sträuchern und Bäumen sowie 71 verschiedene Fischarten. Zudem ist er ein international geschütztes Feuchtgebiet. Dennoch werden auf einer Fläche von rund 108.500 Quadratmetern Bootstouren durch ein Labyrinth aus Fluss- und Nebenarmen angeboten.
Almaty, Kasachstan – Der versunkene Wald von Kaindy
Ein weiterer versunkener Wald befindet sich im Südosten Kasachstans. Im Kaindy-See in den Bergen der Provinz Almaty befindet sich das Gewässer, das aufgrund seiner bizarren, kahlen Baumstämme, die aus dem Wasser herausragen, berühmt geworden ist. Der See entstand nach einem Erdrutsch 1911, bei dem ein natürlicher Damm geschaffen wurde. Dabei wurde der Wald überflutet, aber dutzende Bäume überdauern bis heute im Wasser. Der türkisfarbene See ist knapp einen halben Kilometer lang und circa 30 Meter tief.
Provinz Yunnan, China – Der Steinwald von Shilin
Rund 120 Kilometer von der Provinzhauptstadt Kunming entfernt liegt der autonome Kreis Shilin. In dieser Region erhob sich vor rund 270 Millionen Jahren der Boden, sodass uralte Sedimentgesteine über den Meeresspiegel ragten und begannen zu erodieren. Dies führte zur heutigen Landschaft. Auf bis zu 30 Metern treten hohe Sandstein-Skulpturen hervor. Seit 2007 gehört der Steinwald zum Welterbe der UNESCO.
Arashiyama, Japan – Bambuswald Sagano
Der Sagano-Bambuswald befindet sich in Arashiyama, einem westlichen Außenbezirk der japanischen Metropole Kyoto. Dabei schmiegt er sich an die Hügel um den Berg Karasugadake. Dicht an dicht stehen die Bambusse in diesem Waldgebiet und bilden so ein fast geschlossenes Blätterdach, durch das nur einzelne Sonnenstrahlen einen Weg finden – eine Lichtstimmung, die Fotografen aus aller Welt anlockt.
Krabi, Thailand – Mangrovenwald von Tha Pom
Nur etwa 34 Kilometer von der thailändischen Stadt Krabi entfernt, befindet sich der Kanal Khlong Song Nam. Seine Besonderheit entspringt aus dem glasklaren Wasser und die umliegenden Mangroven. Unten an den Stämmen winden sich die Wurzeln der Bäume einzigartig umeinander. In dem Kanal treffen Salz- und Süßwasser aufeinander und entlang des Ufers formen zwei Waldarten ein harmonisches Ökosystem. Um sich den See genauer anzusehen, besteht die Möglichkeit, mit Booten zu einem Trail aus hölzernen Wegen und Brücken zu fahren.
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