Mauna Kea Hawaii Exotische Skigebiete

Carven auf dem Vulkan: Exotische Skigebiete von Hawaii bis Sizilien

Es müssen nicht immer nur die Alpen sein. Warum nicht auf einer tropischen Insel oder in Afrika den Hang hinabfahren?

Die Streif oder der Lange Zug sind keine Herausforderung mehr? Gamsleiten 2 kennst du schon in- und auswendig? Alle Pisten am Arlberg abgefahren? Du willst im Skigebiet eine andere Sprache hören als Deutsch in allen seinen Variationen? Du sehnst dich nach Exotischerem? Warum nicht hier den Hang hinabbrausen?

Mauna Kea, Hawaii

Wellenreiten, Hula tanzen, mit exotischen Fischen schwimmen, am Strand die Seele baumeln lassen. Das alles kann man in Hawaii machen. Und Ski fahren. Im Tropenparadies? Ja. Hang loose kriegt hier gleich eine neue Bedeutung. Auf dem 4.200 Meter hohen Vulkan Mauna Kea der Inselgruppe schneit es zwischen November und Februar. Die Hänge dort sind aber nur etwas für wirkliche Profis. Sie sind ruppig und nicht präpariert. Und Lifte gibt es auch nicht, als Beförderungsmittel muss der Jeep herhalten.

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Lesotho, Afrika

Ein kleiner Streifen Schnee ragt mitten aus der Steppe des kleinen Königreichs Lesotho mitten im südlichen Afrika. Afriski heißt das Ressort am südlichen Ende der Welt. Die Saison beginnt auf über 3.000 Metern Seehöhe im Juni und dauert bis Ende August. Mit Niederschlag, der für eine weiße Unterlage auf den zwei Pisten und im Snow-Park sorgt, sieht es aber nicht immer gut aus. Daher haben die die Touristik-Manager des Bergkönigreichs Hilfe von anderen Bergkönigen geholt - und zwar aus Tirol. Die haben ihr Wissen über Schneekanonen geteilt und gemeinsam mit den Hausherren daran getüftelt, dass der Schnee möglichst lange erhalten bleibt. "Wenn man eine Skipiste anlegt, besonders in Afrika, muss sie nach Süden zeigen, wo sie am wenigsten Sonne bekommt“, sagte Manager Ollie Esplin im Jahr 2013 laut Focus.

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Masik-Ryong, Nordkorea

Es war einmal ein schüchterner Bub, der lernte, als er im Schweizer Internat war, Wintersportorte kennen und lieben. Einige Jahre später wurde aus dem stillen Kind ein gefürchteter Herrscher. Nordkoreas "Oberster Staatschef", Kim Jong-un, hat nach seiner Machtübernahme unliebsame Gegner verschwinden und das Skigebiet Masik-Ryong errichten lassen. Westliche Skifahrer, die einen Besuch mit ihrem Gewissen vereinbaren, schwärmen von leeren Pisten. Übrigens hat man sich auch hier bei den Bergkönigen Tirols bedient - eine Seilbahn aus Ischgl führt hier den Hang hinauf. Als das bekannt wurde und es Kritik wegen Umgehung von UN-Sanktionen hagelte, beteuerte man in Westösterreich, das nicht gewusst zu haben. Die Anlage habe über Verkäufe und Montageunternehmen den Weg über Vorarlberg und China nach Nordkorea gefunden.

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Ätna, Sizilien

Der Ätna auf Sizilien spuckt regelmäßig Lava und Asche und ist mit 3.340 Metern der höchste aktive Vulkan Europas. Wenn der Berg nicht gerade ausbricht, kann man hier in einem der südlichsten Skigebiete Europas einen Ski-Ritt auf dem Vulkan wagen. Ab und zu steigt Rauch auf, während die Sportler in der Nähe der Großstadt Catania ihre Schwünge ziehen. Auf der Südseite bringt sogar eine Sechser-Kabinenbahn des Star-Designers Pinafarina die Wintersportler auf 2.500 Meter Höhe. Die Kulisse gilt als grandios. Vom Berg gibt es einen Blick über grüne Orangenhaine hinab bis zum blauen Meer. Und ganz Wagemutige fahren nicht nur die Pisten, sondern gleich auf der Vulkanasche hinab ins Tal.

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Darbandsar bei Teheran, Iran

In Tschador gehüllte Frauen, langbärtige Männer, eine strenge Sittenpolizei. Das ist der Iran. Eine Jugend, die immer wieder dagegen aufbegehrt, die Regeln unterläuft und mit Skiern und Snowboard am Auto zu den Skigebieten unweit Teherans fährt, um zeitweise aus der konservativen Gesellschaft auszubrechen, auch das ist der Iran. Es ist ein Land mit einer atemberaubenden Bergkulisse. Bei den - eher reicheren - Hauptstädtern besonders beliebt ist Darbandsar, rund 60 Kilometer von Teheran entfernt. Es liegt im Elburs-Gebirge mit seinen mächtigen Bergen und ist das einzige Ressort Irans, das mit Schneekanonen ausgestattet ist und künstlich beschneit wird.

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Ushuaia, Argentinien

Ushuia in Argentinien besteht darauf, die südlichste Stadt der Welt zu sein. Und lässt man das chilenische Puerto Williams, das eher ein Dorf ist, außen vor, stimmt das wohl auch. Und noch einen Rekord kann man im Feuerland für sich verbuchen. Seit 22 Jahren hat unweit Ushuaias am Cerro Castor auch das südlichste Skigebiet der Welt aufgesperrt. Und auch sonst fährt man hier nicht ungern den Berg hinab. Auch zum Martial-Gletscher führt ein Sessellift (Bild).

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Mount Hermon, Israel

"Grauhaariger Berg" heißt der Hermon zwischen Israel, Syrien und dem Libanon bei den Einheimischen. Unter Umständen bekommen auch jene, die hier zum ersten Mal auf Skiern stehen, graue Haare. Immerhin ist das Den-Hang-Hinabfahren nichts Alltägliches in Israel. Dass es schneit, kommt auf einer Höhe von 1.600 bis 2.040 Metern Höhe aber im Winter durchaus häufig vor. Daher ist hier das einzige Skigebiet Israels - mit einer durchaus beachtenswerten Anzahl an Hängen. Rund 72 Kilometer Pisten gibt es hier.

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Parnass, Griechenland

Gott Apoll soll dereinst oben am Berg gewohnt haben. Am Fuße liegt Delphi mit seinem berühmten Orakel. Der Parnass, ein durch und durch griechischer Ort. Wenn die alten Griechen wüssten, dass dort heute etwas passiert, das gar ungriechisch wirkt, sie würden zürnen. Oder aber in die Bindung steigen. Und beim Bergabfahren würden sie sogar aufs Meer schauen können. 

Australien

Gleich mehrere Skigebiete gibt es in Australien - im Südosten des Landes sind es stolze 16 an der Zahl. Hier kommen die Profis des Ski-Weltcups zum Trainieren im Sommer her. Vor 30 Jahren gab es sogar am 11. August ein Weltcup-Rennen. Der Riesenslalom in Thredbo eröffnete die Saison. Wie auch in anderen Ländern, wo man das Skifahren nicht unbedingt erwartet, liegen einige Ressorts auf (früheren) Vulkanen. Einer davon ist etwa 1.800 Meter hohe Mount Hotham (Bild), wo auf 1.750 Metern noch ein Feriendorf liegt. 

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