Ausflugstipp: Die Kunst trifft man überall in Oberösterreich
Ob in Linz oder an einem kleinen See, die Kunst im öffentlichen Raum ist allgegenwärtig.
Wenn man Oberösterreich bereist, sollte man immer ein offenes Auge haben. Zum einen für die landschaftlichen Schönheiten, zum anderen auch für die Kunst. Gerade in den vergangenen Jahren hat sich viel getan im öffentlichen Raum. Eine kleine künstlerische Rundreise. Und es gibt noch viel mehr zu entdecken ...
Mythologische Wesen tummeln sich im Skulpturenpark Fahrner am Ufer der Donau. Annemarie und Günther Fahrner sind zwei Metallbildhauer, die in Wesenufer leben und arbeiten. Ihre figurativen Stahlplastiken sind meist überlebensgroß. Thematisch stehen mythologische Inhalte im Vordergrund. Als Rohmaterial nutzen sie sehr gerne Schrott. Dieses Material hat bereits eine Geschichte und wird in den Skulpturen in einem anderen Kontext zu neuem Leben erweckt. Der Skulpturenpark ist unmittelbar bei ihrem Atelier. Die Besichtigung der Skulpturen ist jederzeit unbeschränkt möglich.
©atelier fahrner
Im Ortsteil Ried in St. Wolfgang besteht seit einigen Jahren der Literatenpark. Für Alexander Lernet-Holenia und seine Schriftstellerfreunde Hilde Spiel und Leo Perutz war St. Wolfgang zweite Heimat und Kreativ-Refugium zugleich. Lernet-Holenia und Hilde Spiel lebten hier in eigenen Landvillen, Leo Perutz war über viele Jahre Stammgast im sommerlichen St. Wolfgang. An seinem Roman „Nachts unter der steinernen Brücke“ hat Leo Perutz hier intensiv gearbeitet. Die Parkanlage wurde von dem bekannten tschechischen Künstler Josef Symon gestaltet, der auch die Denkmäler geschaffen hat.
©Fototwtg
Diese Skulptur stammt von der Objektkünstlerin Heidi Zenz, die in Bergstetten in Eggelsberg lebt und arbeitet. Die Künstlerin artikuliert mit diesen zwei bis drei Meter großen, bemalten Stahlobjekten ihre Liebe zu diesen wunderbaren Tieren. Zugleich symbolisieren Wale für sie „archaische Natur“. Bekannt ist sie vor allem für ihre Arbeiten mit Naturmaterialien (Torf, Algen, Schlamm, Birkenasche). Ihre Fließbilder aus Torf erinnern an das abgestorbene Gehölz, das einst zu Boden gesunken ist. Sie ist spezialisiert auf Prozesskunst. Ursprung ihrer Kunstwerke sind die Materialien, Strukturen und Ereignisse der Natur.
©Ibmersee
Diese Skulptur des niederländischen Bildhauers Sjoerd Buisman steht am Irrsee. Sie entstand 1999 im Rahmen des Projekts Mondsee Land Art. Phyllotaxis beschreibt eine zu Stein gewordene Naturform. Sie zeigt einen Schnitt durch den Blattstand eines Stängels vom Stangensellerie. Für die Aufstellung der Plastik wurde eigens dieser Ort gewählt, da das Seeufer mit seinen Buchten und Halbinseln die große Form der Plastik wiederholt. „So wie der See den Himmel spiegelt, scheint auch der Stein die Farbe des Himmels anzunehmen“, sagt Buisman.
©Valentin Weinhaeupl
Ein 144 Meter langes, bis zu 70 Meter breites und rund 1.800 m² großes Netz der Bad Ischler Künstlerin Maria Treml überspannt die Innenstadt. Das Kunstwerk schwebt über Grieskirchen. Es schlängelt sich in einer Höhe von 13 bis 25 Metern von Haus zu Haus und wiegt rund 250 Kilogramm. Dieses Netz ist ein Symbol für die Stadt geworden – ein Symbol für die Vernetzung und das Miteinander. Die Form des Netzes entspricht genau jener von 2010. Damals war das Grieskirchner Netz nur für die Landesausstellung gedacht, hielt aber immerhin vier Jahre. Nun besteht das Kunstwerk aus witterungsbeständigerem Material, das rund 15 Saisonen halten sollte.
©stadt grieskirchen
Über Oliver Scheiber
Geboren im Salzburger Pinzgau hat es mich zwecks Studium nach Wien verschlagen. Seit 2004 beim Kurier, zuerst in der Chronik als Producer und Gerichtsberichterstatter tätig, später Chef vom Dienst. Seit 2016 im Ressort Thema, seit September 2020 Ressortleiter.
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