Luxus in der Natur: Wie zwei Österreicher steirische Hideaways konzipieren
Die Steiermark gilt als neues Eldorado für stilvolle Hideaways. Zwei, die dafür stehen, sind Dietmar Silly mit „Pures Leben“ und Max Stessl mit „Kogelmax“.
Dietmar Silly ist kein Anfänger mehr in seinem Fach. Vor 15 Jahren hat der Winzer und gelernte Kellermeister begonnen, Ferienhäuser in der Südsteiermark zu bauen. Er kaufte bisher zwölf Bauernhäuser, renovierte, modernisierte und erweiterte sie und vermietet sie an Touristen. Kein Haus ist gleich. Sein jüngstes und wohl bisher schönstes Objekt entstand aus einem 170 Jahre alten Hof in einem Waldstück bei Oberhaag, umgeben von 55.000 Quadratmeter Grund.
„Pures Leben“ heißt Sillys Unternehmen, das mittlerweile 16 Mitarbeiter zählt (puresleben.at). „Es ist ein ganz anderes Konzept als die Chaletdörfer, die derzeit überall entstehen“, sagt Silly. „Die Häuser stehen alleine in der Natur“. Damit ist das Thema Flächenverbrauch kein Problem. Die zwölf Häuser liegen in einem Umkreis von 40 Kilometern rund um Sillys Heimatort Oberhaag im Bezirk Leibnitz. Sie stehen den Gästen zur alleinigen Nutzung zur Verfügung, Servicepersonal gibt es keines. Dennoch muss man nicht auf den Luxus eines Hotels verzichten. Auf Wunsch wird Essen gebracht, in der Früh steht Frühstück vor der Tür, mit allem, was das Herz begehrt, mit Produkten, die ausschließlich aus der Region kommen.
„Man kann hier einfach nichts tun und die Natur genießen, aber ohne Gefahr, dass einem langweilig wird“, erklärt Silly. Vor der Tür des Hauses Grabenschake stehen zwei geladene E-Mountainbikes, mit denen man die Wälder und sanften Hügel der Südsteiermark erkunden kann. Ein zehn Meter langer Pool lädt zum Abkühlen, eine geräumige Außensauna zum Schwitzen ein. Der Luxus hat natürlich auch seinen Preis. Für die Grabenschake sind 1.600 Euro pro Nacht Minimum, das Haus ist für maximal vier Personen ausgelegt. Der Andrang ist dennoch groß. „Die Hälfte unserer Besucher kommt aus Deutschland, die andere aus Wien und Umgebung.“ Im Programm von „Pures Leben“ gibt es aber auch kleinere und günstigere Häuser zu mieten.
Trend zum Ferienhaus
Immer mehr Immobilienbesitzer verfolgen in der Südsteiermark den Trend, statt in Hotelprojekte in allein bewohnbare Ferienhäuser zu investieren. Max Stessl vom Kogelberg nahe Leibnitz hat damit gerade begonnen. Gleich neben dem mittlerweile berühmten Wirtshaus „Kogel3“ hat er auf dem elterlichen Grundstück sein erstes Mietobjekt errichtet, das erst vor wenigen Wochen fertiggestellt wurde. Das „Kogelmax“ bietet sogar sechs Personen Platz, besticht durch einen fantastischen Blick in die Weinregion des Sausaltales, einem eigenen Weinkeller und Grillplatz.
Pool mit Infinity-Blick in die Weinberge gibt es ebenso wie die Außensauna (www.kogelmax.at). Wie bei „Pures Leben“ ist auch am Kogelmax jedes Detail liebevoll und durchdacht. Der Weinkeller ist mit Flaschen der besten südsteirischen Winzer gefüllt. Wer Lust oder Durst hat, greift einfach zu, die Flasche wird bei der Abreise verrechnet. Am großen Outdoor-Esstisch kann man selbst gegrillte Spezialitäten genießen.
Das Haus verfügt über 270 Quadratmeter Wohnfläche und drei Etagen. Somit bleibt auch bei einer vollen Belegung von sechs Personen genug Platz für alle, um sich zurückzuziehen und die Ruhe zu genießen. Im Schnitt muss man mit 350 Euro pro Person und Nacht rechnen. Doch Bauherr Max Stessl, der aus einer Speditionsdynastie stammt, ist sich sicher, dass die Nachfrage da ist. „Viele wollen abseits des großen Trubels ihre Ruhe finden“. Besser als hier geht das kaum irgendwo.
Kogelberg als Gourmet-Spitze
Seit fünf Jahren führt Trixi Drennig mit großem Elan das Wirtshaus „Kogel3“. Wer einen Tisch ergattert, genießt Top-Küche mit grandiosem Ausblick.
Oben scheint die Sonne, unten im Tal liegt der Nebel – und auf dem Teller liegt die beste heimische Genussküche. Das „Kogel3“ hat sich in den vergangenen Jahren zum Pflichtprogramm für Freunde des guten Essens und steirischer Top-Weine gemausert. Hier wird geschlemmt, geheiratet und gefeiert. Einmal jährlich findet die „Big-Bottle-Party“ statt, bei der nur Magnumflaschen geöffnet werden.
Trixi Drennig (Bild unten), die das Lokal vor fünf Jahren von Dietrich Mateschitz gepachtet hat, ist das, was man unter einer echten Wirtin versteht. Sie liebt die Gäste, versucht alle Wünsche zu erfüllen, spornt das Personal zu Höchstleistungen an und ist selbst nicht auf den Mund gefallen. Tipp: Jedenfalls aus Trixis Bakery das Tiramisu oder die Zitronentarte und zuvor ein knuspriges Steirerhuhn oder die Spaghetti vongole. Und wer keinen Platz ergattert, fährt fünf Minuten in das Winzerhaus Kogelberg mit ebenso toller Gourmet-Garantie.
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