Sechs Kinder von fünf Müttern: Hollywoods "Bad Boy" Jack Nicholson wird 85
Breites Grinsen, mindestens sechs Kultfilme und drei Oscars - das turbulente Leben des ewigen Verführers Jack Nicholson.
"Bad Boy Hill" heißt noch heute jenes Stück Mulholland Drive in den Hügeln Hollywoods, auf der sich in den 1960ern eine Legende und zwei aufstrebende Sexsymbole ansiedelten. Marlon Brando (gest. 2004 mit 80), Warren Beatty (seit drei Wochen 85) und Jack Nicholson (genau heute 85) lebten in Fußnähe voneinander, was ihre Partys um einiges vereinfachte und gelegentlich auch verdreifachte.
Lange vor Mobiltelefonen und Social Media konnten sich die jungen Wilden ungestört an Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll erfreuen, und so mancher Skandal wird wohl nie ans Licht gekommen sein ... Um seine Privatsphäre zu wahren, erwarb Nicholson nach Brandos Tod auch dessen Anwesen. Beatty heiratete Annette Bening, bekam vier Kinder, wurde grundsolide.
Jack ließ sich nicht bändigen. Obwohl nie besonders fesch und in späteren Jahren reichlich rund, verhalfen ihm Charme und Humor zu tierischem Sex-Appeal. "Mit Sonnenbrillen bin ich Jack Nicholson. Ohne bin ich alt und fett", erkannte er selbst.
Seine Abenteuer genießen Kultstatus. Einmal verheiratet (mit Kollegin Sandra Knight, nun 81), setzte er mit 5 Müttern 6 Kinder ins Leben (von 59 abwärts bis 27) und pflegte eine 17-Jahre-"Beziehung" zu Anjelica Huston (70), seinerseits nicht immer monogam: "Man belügt im Leben nur zwei Leute – die Polizei und die Geliebte."
Hop on/Hop off: Jack mit „seiner“ Sonnenbrille und der wilden 17-Jahre-Affäre Anjelica Huston
©Ron Galella Collection via Getty/Ron Galella/Ron Galella Collection/getty imagesHuston beendete die Liaison, als sie herausfand, dass Gelegenheitsaktrice Rebecca Broussard (59) von ihm schwanger war. Seit 10 Jahren ist die einzige Frau in seinem Leben angeblich seine Haushälterin, mit der er Freundschaft übt: "Ich dachte nie, dass ich das eines Tages sage, aber: ich bin zu alt, junge Dinger anzubraten. Das ist meiner nicht mehr würdig." Weise auch noch!
Früher war das anders. Er kam solo auf Partys und verließ sie mit mindestens zwei Frauen. Als ihn auf einer Poolfete im Beverly Hills Hotel ein junges Model fragte, ob er mit ihr tanzen wolle, riss er sein berühmtes breites Grinsen auf und sagte: "Falsches Zeitwort, meine Liebe, falsches Zeitwort."
Das Bemerkenswerte an seinem Sexleben war immer, dass nicht die Frauen die Trophäen waren, sondern er für sie: für jedes Starlet und für so manche Kellnerin, was in Hollywood oft dasselbe ist.
Man sagt ihm ungeheuren Reichtum nach, angeblich an die 400 Millionen Dollar. Fest steht, dass er jahrzehntelang der bestbezahlte Filmstar war – und der, der in späten Jahren am wenigsten arbeitete. Er investierte in Kunst und in Freunde, Frauen und Kinder. Er gilt als extrem großzügig.
Er war in mindestens sechs Kultfilmen (Easy Rider, Einer flog über das Kuckucksnest, Chinatown, Shining, Wenn der Postmann zweimal klingelt, Woher weißt du, dass es Liebe ist).
Eitelkeit war nie seines: "Ich bin unverdächtig Mister Natur. Je mehr Widerstand man dem Alter entgegensetzt, desto höher der Stress-Level und desto älter wirkt man. Ich habe keine Gesundheitstipps, jedenfalls keine, die man öffentlich erzählen kann." Sein Rückzug kam nicht ganz freiwillig, heißt es. – Alzheimer. Bestätigt hat er es nicht. Aber auch wenn er nie wieder vor der Kamera steht, bleibt er der ewige Verführer.
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