Mary Dänemark Kronprinzessin

Warum Dänemarks Kronprinzessin Mary den Müll raustragen musste

Mit ihrem Mann Frederik inszeniert sie sich als bodenständig. Dabei stand das royale Paar wiederholt wegen Luxus in der Kritik.

Dänemarks Kronprinzessin Mary wird am 5. Februar 50 Jahre alt. Anlass genug, dass Medien sich schon vorab mit Artikeln über die Frau des Thronfolgers Frederik überschlagen. Etwa dass sie im kleinen Rahmen feiert - wegen Corona. Oder dass sie ein großes Herz habe und sich für die Schwachen der Gesellschaft einsetze. Eine tolle PR für eine Frau, die seit ihrer Hochzeit mit dem Kronprinzen Frederik wiederholt ins PR-Fettnäpfchen tritt.

Und das stets wegen eines kolportierten Hangs zum Luxus. Kurz nach der Hochzeit 2004 mehrte sich in Dänemark die Kritik, dass die aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Australierin zu teure Kleidung trug. Da musste Abhilfe her.

Paparazzi bestellt

"Mary galt als Luxus-Püppchen. Sie hat aber versucht, das durch einzelne Aktionen auszugleichen", sagte Bild-Journalist Alexander von Schönburg einmal in einer Doku von ZDF-History. "Das Hofpresseamt hat Paparazzi den Tipp gegeben: 'Kommt dann und dann zum Palasteingang, da werdet ihr was sehen.' Da kam sie raus und hat eine Mülltüte rausgetragen. Also ein inszeniertes Schauspiel." Sie hatte kurze Hosen und Sneakers an, begleitet wurde sie von Hund Ziggy. Die Fotos gingen durch die Welt. Klatschmagazine wie Hello titelten: "Mary ist sich nicht zu fein, ihren Müll rauszutragen."

Dänische Royals: Mary und Frederik sind seit 2004 verheiratet.

©via REUTERS/RITZAU SCANPIX

Das war 2007. Doch die negativen Schlagzeilen hörten nicht auf. Im Jahr 2013 waren selbst Mary-Fans erstaunt über den Wert, den ein Outfit für einen Nachmittagstermin hatte: 17.300 Euro. Sie war mit einem blauen Hosenanzug von Gucci, mit silbernen Pumps von Prada und einer mit Brillanten besetzten Halskette von Piaget erschienen. Und wie das Hamburger Abendblatt berichtete: Ein königskritischer "Blog wirft der Kronprinzessin Oberflächlichkeit vor, da sie nach einer Reise in jordanische Flüchtlingslager und einer Studientour nach Marokko, bei der um Gewalt gegen Frauen ging, weiter nach London flog, um dann an einer überschäumenden VIP-Party im Gatsby-Stil mitzufeiern".

Trotzdem ist es Mary und ihrem Mann Frederik gelungen, sich in der Öffentlichkeit als volksnah zu geben. Beide genießen hohe Beliebtheitswerte. Und sei es wegen inszenierte Fotos und dem ständigen Betonen der großen Herzen. Außerdem lassen sich sich beim Fahrradfahren oder inmitten von Laufveranstaltungen oder im Stadion sehen.

Kronprinzessin Mary inmitten einer Laufveranstaltung.

©EPA/Henning Bagger

Dennoch wird immer wieder Kritik laut. Wie die Bunte einmal berichtete, weckte der dänische Königshaus-Experte Jacob Heinel Jensen in der Zeitung BT allerdings Zweifel daran, ob die Volksnähe wirklich so echt sei, wie es den Anschein habe. Denn sie "führen selbst ein elitäres Leben", meinte er. "Die Dänen schlucken sogar die teuren Internate und Ghettos der Reichen." Heinel zeigte sich verwundert, dass die Schulwahl für die Kinder des Kronprinzenpaares nicht zu einem öffentlichen Aufschrei geführt habe. Die Kinder hatten vor zwei Jahren mehrere Monate an einer Schweizer Eliteschule verbracht. Das Ganze soll über 70.000 Euro gekostet haben.

Chalet in der Schweiz

Nicht nur der Schulbesuch wurden in Dänemark nicht von allen goutiert. Die Eltern wohnten damals nämlich mit ihren Kindern in einem Chalet in Verbier VS. Die dänische Zeitschrift Billet-Bladet deckte auf, dass die dänischen Royals die Immobilie schon zehn Jahre besessen hatte - ohne dass das Volk etwas davon wusste. Blick schrieb damals: "Das Anwesen soll 1,64 Millionen Franken gekostet haben. Dies ist vergleichsweise günstig, wenn man das 17-Millionen-Franken-Chalet in Verbier von Prinz Andrew bedenkt. Der dänische Steuerzahler dürfte trotzdem sauer sein, immerhin bezahlt er eine jährliche Apanage, die nur mit der Zustimmung des Gesetzgebers für ausländische Vermögenswerte ausgegeben werden darf."

Während die Familie nicht dort weilte, vermietete sie die Immobilie auch noch. Das Königshaus ließ mitteilen, dass das Chalet vom Privatvermögen der Familie finanziert worden sei.

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