Lust-Booster: Diese Sportarten machen Euer Sexleben besser

Sex macht fit - aber wie ist es denn umgekehrt? Wie sich Laufen, Radeln, Yoga oder Pilates auf die Lust auswirken.

Sport und Sex: Das klingt nach ganz schön vielen Synergieeffekten. Das eine hilft dem anderen – und spendet Energie. Warum? Nun, zunächst ist es so, dass sich sportliche Menschen besonders gut spüren können. Sie fühlen sich meist fit und wohl in ihrer Haut, daher auch begehrenswert. Das fördert das Selbstbewusstsein. Ein gutes Körperbild ist eng mit sexueller Zufriedenheit verknüpft.  Außerdem trägt Sport zum Stressabbau bei – je entspannter, desto lustvoller sind Frauen und Männer.

Zahlreiche Studien zeigen, dass sich Sporteln positiv auf die Stimmung auswirkt – es wirkt antidepressiv. Das wiederum macht auch etwas mit der Lust: Je zufriedener und fröhlicher man sich fühlt, desto größer ist die Freude an Intimität. Aber auch die direkte Wirkung regelmäßigen Sports ist rasch spürbar. Eine große Harvard-Studie zeigte, dass Männer, die täglich 30 Minuten pro Tag ihre Sport-Einheit machten (Klassisches Work-out, zum Beispiel), ihr Risiko für eine erektile Dysfunktion um 41 Prozent reduzierten. Ähnliches gilt für Frauen: Da zeigte sich etwa, dass 20 Minuten Radeln (Cycling, auch indoor) die sexuelle Erregungsfähigkeit um ein Vielfaches steigert. Und jetzt erfahrt Ihr, welche Sportarten sich besonders auf das Sexualleben auswirken.

Pilates

Hier liegt der Fokus auf einer „starken Mitte“ – dabei wird nicht nur die Bauchmuskulatur trainiert, sondern vor allem der Beckenboden. Nicht umsonst heißt der Beckenbereich im Pilates „Powerhouse“. Dass dort der „Lustmuskel“ (PC-Muskel, Musculus pubococcygeus = Schambein-Steißbein-Muskel) sitzt, ist vielen gar nicht bekannt. Je mehr man ihn aber spürt und je stärker er ist, desto bewusster erleben wir diesen Bereich. Und desto mehr kann man mit ihm spielen und sich „innerlich“ spüren - auch beim Sex. Es gilt das Prinzip: anspannen, entspannen! Langlaufen oder Rudern stärken die Beckenmuskulatur ebenfalls.

Yoga

Dehnen, atmen, entspannen – auf eine Reise nach innen gehen. Yoga wirkt stresslösend und das ist immer super für das Sexualleben. Es fördert den Abbau von Cortisol als lustfeindliches Stresshormon, gleichzeitig wird die Produktion des Kuschelhormons Oxytocin und des Stimmungsaufhellers Serotonin angeregt. Beim Yoga wird außerdem die Körperwahrnehmung geschult  und die Verbindung zwischen Geist und Körper gestärkt. Das ist beim Sex sehr hilfreich – vor allem, um im Moment zu bleiben und das Hier und Jetzt zu fühlen.

Krafttraining

Workouts mit Hanteln & Co regen die Produktion von Testosteron an – Muskeln werden aufgebaut, die Lust entfacht. Es zahlt sich auch aus, nur mit dem eigenen Gewicht zu arbeiten. Die berühmte „Plank“ trainiert die tiefe Bauchmuskulatur, plus Oberarme und Gesäßmuskulatur. Das trägt dazu bei, dass man beim Sex flexibler, kraftvoller und fitter ist.

Ausdauersport

Ob Laufen, Schwimmen oder Radfahren: Eine gute Ausdauer erhöht die Lust und verbessert den Sex. Nicht nur: Eine Studie an der University of California an 6000 sportlich aktiven Personen zwischen 30 und 45 Jahren zeigte, dass regelmäßiger Sport Erektionsstörungen verhindern kann und sich positiv auf die Libido auswirkt. Je aktiver, desto größer die Zufriedenheit mit dem Liebesleben. Weiters fördern Sportarten wie Laufen, Nordic Walken oder Langlaufen die Durchblutung, der Körper wird vermehrt mit Sauerstoff versorgt. Mit Frische-Effekt! Und es kommt noch besser: Forscher an der Harvard-Universität fanden heraus, dass Menschen über 60, die regelmäßig schwimmen, ein ähnlich gutes Sexualleben haben, wie 20 Jahre jüngere. Schwimmen stärkt die Muskeln und die Flexibilität. Wichtig ist nur, dass man sich nicht allzu sehr erschöpft und „moderat“ trainiert, damit man nicht zu müde wird. Außerdem kann ein zu intensives Training den Testosteronspiegel bei Männern senken. Daher ist auch einfach "nur" schnelles Gehen eine empfehlenswerte Strategie, um die Potenz zu fördern.

Mini-Workouts

Ideal sind Einheiten, die zwischen einer halben Stunde und 75 Minuten dauern. Sie wirken nachweislich sexuell anregend, weil sie den Testosteronspiegel erhöhen, bei Frauen auch das Östradiol.

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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