Wie sich der Wechsel der Jahreszeiten auf unseren Körper auswirkt
Der Blutdruck steigt und fällt mit der Jahreszeit. Warum das passiert, welche Risiken damit verbunden sind und wer wann wachsam sein sollte.
SCHWANKUNGSBREITE. Dass der Blutdruck saisonalen Schwankungen unterliegt, ist an sich normal. So ist er im Sommer tendenziell niedriger als im Winter. Der Grund: Bei hohen Außentemperaturen erweitern sich die Gefäße, wodurch der Blutdruck absinkt. Ist es sehr plötzlich warm geworden, merkt man das manchmal an Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Abgespanntheit. Ein zusätzlicher Flüssigkeitsmangel verstärkt den Effekt.
Im Winter klettern die Blutdruckwerte dagegen in die entgegengesetzte Richtung. Grund ist nicht nur die oft mangelnde Bewegung wegen der Außentemperaturen, sondern die Kälte an sich. Sie sorgt dafür, dass der Körper mehr Stresshormone ausschüttet und sich die Blutgefäße zusammenziehen – der Blutdruck geht in die Höhe. Noch ein weiterer Faktor, der sich dahingehend auswirken kann: die im Winter verminderte Produktion von Vitamin D.
Die gute Nachricht: Den Einfluss, den der normale Lauf der Jahreszeiten auf den Körper nimmt, kann ein gesunder Mensch wegstecken. Im Fall einer bereits vorhandenen Hypertonie (Bluthochdruck) bzw. Hypotonie (tiefer Blutdruck) ist aber eine erhöhte Wachsamkeit sinnvoll.
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HANDLUNGSBEDARF. Bei lang anhaltend hohen Temperaturen können z. B. blutdrucksenkende Medikamente mit entwässernder Wirkung zum Problem werden. Da bei diesen Menschen der Blutdruck dann viel stärker und schneller abfällt als bei gesunden, müssen sie u. a. umso mehr darauf achten, genügend zu trinken. Sinkt der Blutdruck zu weit ab, drohen Schwindel, Schwäche, im schlimmsten Fall Kreislaufkollaps. Daher sind Hypertoniker gut beraten eine ärztliche Kontrolluntersuchung durchführen zu lassen und Medikation sowie Verhaltensweisen zu besprechen. Im Sommer könnte ein Arztgespräch auch für Personen, die einen niedrigen Blutdruck haben, ebenfalls sinnvoll sein. Nehmen sie z. B. Medikamente wegen anderer Krankheiten, kann es sein, dass diese den Blutdruck zusätzlich nach unten und in einen gesundheitsschädlichen Bereich treiben.
Während ein niedriger Blutdruck an sich keine Organe schädigt, solange er sich noch im Normalbereich befindet, ist Bluthochdruck der große Risikofaktor für lebensgefährliche Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzinsuffizienz. Regelmäßige Blutdruckmessungen und ärztliche Kontrollen sowie eine allfällig saisonale Anpassung der jeweiligen Medikation sind daher nicht zu unterschätzen.
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