Eine Studentin trägt die Zeremonielle Kleidung mit der schwarzen Kappe zu ihrem Studienabschluss und hält ihr Zeugnis in der Hand

Österreicher mit höherem Bildungsabschluss leben länger

Eine Erhebung der Statistik Austria hat die Lebenserwartung von Menschen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen verglichen. Zwischen Männern und Frauen gibt es ebenfalls Unterschiede.

Der Bildungsabschluss kann nicht nur unseren Berufsweg beeinflussen. Anscheinend hängt er auch damit zusammen, ob wir länger oder kürzer leben. Das geht nun aus einer Erhebung der Statistik Austria hervor.

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Die Erhebung ergab, dass 35-jährige Männer mit einem Pflichtschulabschluss in Österreich durchschnittlich 76,6 Jahre alt werden. Dagegen haben Männer mit einem Hochschulabschluss die höchste Lebenserwartung von 84,2 Jahren. Bei Frauen ist der Unterschied nicht ganz so groß, dafür werden sie durchschnittlich aber auch über alle Bildungsabschlüsse hinweg älter. 35-jährige Frauen mit einem Pflichtschulabschluss werden im Durchschnitt 82,7 Jahre, mit einem Hochschulabschluss sogar 86,9 Jahre.

Der Unterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten Abschluss beträgt bei Männern also 7,6 Jahre. Das ist etwas höher als im Jahr 2015, damals betrug der Unterschied für Männer 6,3 Jahre. Bei den Frauen liegt der Unterschied aktuell bei 4,1 Jahren, 2015 waren es nur 3,4 Jahre. Damit stellt sich die Frage, warum es überhaupt einen Unterschied gibt. Die Lebenserwartung lässt sich auf die Gesundheit zurückführen. Eine Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigte in ihren Ergebnissen, dass höher gebildete Menschen in den meisten Altersstufen gesünder sind. Eine Ursache könnte sein, dass sie einen besseren Zugang zu besseren Lebensbedingungen haben. Erwiesenermaßen haben Menschen mit höherem Abschluss auch eine bessere Ernährungskompetenz, sie ernähren sich bewusst gesünder.

Über die Erhebung

Statistik Austria hat in der Untersuchung neben anderen Faktoren den Bildungsstand erhoben und die potenzielle Lebenserwartung errechnet. Letztere Berechnung funktioniert über sogenannte Sterbetafeln (hier zum Nachlesen), die Sterberaten der österreichischen Bevölkerung in einem gegebenen Zeitraum betrachten. Für die aktuelle Analyse gelten die Daten für das Jahr 2021. Allerdings wurden auch Daten, die bis 2015 zurückgehen, als Vergleichswerte herangezogen. Die Auswertung berücksichtigt Männer und Frauen im Alter von 35 Jahren, da die meisten zu diesem Zeitpunkt ihren formalen Bildungsweg abgeschlossen haben.

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