UNESCO-Welterbestätten und mehr: Entdecken Sie Frankens Kulturschätze
Mit der Bamberger Altstadt, der Würzburger Residenz, dem Markgräflichen Opernhaus Bayreuth, Bad Kissingen und dem Obergermanisch-Raetischen Limes liegen fünf UNESCO-Welterbestätten in Franken.
Das „Schloss über allen Schlössern“, die Fürstbischöfliche Residenz Würzburg, wird als das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser betrachtet. Als einer der strahlendsten Fürstenhöfe Europas ist sie einzigartig durch ihre Originalität sowie ihr ehrgeiziges Bauprogramm und ein Beispiel für das Zusammenwirken von Künstlern aus den damals kulturell wichtigsten Ländern Europas wie Balthasar Neumann oder Giovanni Battista Tiepolo.
In Bamberg wurde die gesamte Altstadt in die Welterbeliste aufgenommen. Sie repräsentiert in einzigartiger Weise die auf einer frühmittelalterlichen Grundstruktur entwickelte mitteleuropäische Stadt. In dem historischen Stadtbild mit seinen zahlreichen Monumentalbauten aus dem 11. bis 18. Jahrhundert bleiben architekturgeschichtliche Momente lebendig, die das gesamte Europa betrafen. Kaiser Heinrich II. erhob Bamberg 1007 zum Bischofs- und kaiserlichen Herrschaftssitz und machte sie damit zum Mittelpunkt des Bistums, zu einem „neuen Rom“.
Die Erbauer schufen nach dem Plan der „Romidee” fünf Stifte in der Form eines lateinischen Kreuzes. Im Schnittpunkt wurde das Domstift auf dem Gelände der alten Burg errichtet. Bamberg bildet ein Stadtensemble von höchster Rarität, in dem der Dom, die Alte Hofhaltung, das Böttingerhaus und das von der Regnitz umspülte Rathaus oder die Häuserzeile „Klein Venedig” nur besonders spektakuläre Attraktionen sind. Die historische Substanz der Bamberger Altstadt ist bis heute weitgehend original erhalten, über 1.000 Häuser stehen unter Denkmalschutz.
Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth ist das bedeutendste und besterhaltene Beispiel barocker Theaterkultur und repräsentiert die höfische Opernhausarchitektur des 18. Jahrhunderts. Im Auftrag des Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach erbaute der damals europaweit führenden Theaterarchitekt Giuseppe Galli Bibiena das Opernhaus Bayreuth von 1746 bis 1750. Es repräsentierte den Typus des höfischen Festraumes der absolutistischen Gesellschaft und war zu seiner Zeit in Größe und Prachtfülle nur vergleichbar mit Häusern in Wien, Dresden, Paris oder Venedig.
Das Opernhaus ist ein ganz aus Holz gefertigtes Logentheater mit bemalter Leinwand. Wegen seiner stuckierten, geschnitzten und gemalten Dekoration gilt das Opernhaus als weltweit einzigartig. Noch heute besitzt es die Funktion als lebendiger Aufführungsort des Musiktheaters.
Seit 2021 gehört Bad Kissingen zusammen mit zehn anderen Kurorten aus ganz Europa unter dem Titel "Great Spa Towns of Europe" zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schon im 16. Jahrhundert bekannt für Trink- und Badekuren, verkörpert die Stadt in einzigartiger Weise ein Musterbad von europäischem Rang zur Zeitenwende am Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals entwickelte sich Bad Kissingen zu einem Kurort von Weltformat. Neben berühmten Gästen wie etwa Reichskanzler Otto von Bismarck kurten hier auch gekrönte Häupter: Zar Alexander II., König Ludwig II. oder auch Kaiserin Elisabeth von Österreich.
Von dem Ansehen unter den Mächtigen Europas zu dieser Zeit zeugen beispielsweise die Wandelhalle und der Regentenbau, beides Meisterwerke der Architektur des beginnenden 20. Jahrhunderts. Neben den Heilwässern, die auch heute noch traditionell von Brunnenfrauen gereicht werden, trat im Laufe des 19. Jahrhunderts auch die Solenutzung als Heilverfahren in den Vordergrund.
Der Obergermanisch-Raetische Limes bildet zusammen mit weiteren historischen Grenzen wie dem Hadrianswall die grenzüberschreitende Welterbestätte „Grenzen des Römischen Imperiums”. Bei einer Gesamtlänge von 550 Kilometern markiert er auf insgesamt 158 Kilometern die römischen Grenzbefestigungen mit Kastellen, Wachttürmen, Mauern und Palisaden auf fränkischem Gebiet. Erleben lässt sich dieses UNESCO-Welterbe beispielsweise im Limeseum in Wittelshofen im Romantischen Franken oder im Römer und Bajuwaren Museum in Kipfenberg im Naturpark Altmühltal.
Zwei fränkische UNESCO-Welterbestätten feiern 2023 übrigens Jubiläum: In Bamberg jährt sich die Erhebung des gesamten Altstadt-Ensembles zum UNESCO-Welterbe 2023 zum 30. Mal: ein guter Anlass, um zum Beispiel das Welterbe-Besuchszentrum zu erkunden.
Auch das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth hat Grund zu feiern: Die Eröffnung des prachtvollen Barockbaus jährt sich dieses Jahr zum 275. Mal. Eines der schönsten Geburtstagsgeschenke ist das neue Welterbezentrum in den Räumlichkeiten der Redoute, das im April 2023 eröffnet wurde. Direkt neben dem Opernhaus informiert es mit einer lebendigen Ausstellung über die Besonderheiten der UNESCO-Welterbestätte und die barocke Fest- und Theaterkultur am Bayerischen Hof.
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