Bergbau und Barock: Die ungleichen UNESCO-Welterbestätten in Sachsen
Landschaftskunst von Weltrang und 800 Jahre Bergbaugeschichte prägen die UNESCO Welterbestätten in Sachsen.
Zwei Stätten in Sachsen sind mit dem Welterbetitel der UNESCO ausgezeichnet: Der Muskauer Park / Park Mużakowski in Bad Muskau an der polnischen Grenze und die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. So unterschiedlich die Stätten sind – liebliche Landschaftskunst hier, handfeste Bergbaugeschichte dort – so untermauern doch beide gleichermaßen den Ruf Sachsens als Deutschlands Kulturreiseziel Nummer 1. Und noch eines haben beide Stätten gemeinsam: Sie überschreiten Ländergrenzen und sind so auch Symbol für die Verbundenheit mit den Nachbarregionen in Polen und Tschechien.
Der Muskauer Park / Park Mużakowski in Bad Muskau gilt als einer der schönsten Landschaftsparks auf dem Kontinent und als außergewöhnliches Beispiel der Gartenbaukunst im englischen Stil des 19. Jahrhunderts. Sein Schöpfer, der berühmte Landschaftsarchitekt Hermann Fürst von Pückler-Muskau, ließ sich von der idyllischen Tallandschaft inspirieren und schuf hier zwischen 1815 und 1845 ein faszinierendes Gartenreich. Ein Meer aus Grüntönen, das Besucher bis heute in seinen Bann zieht. Das Besondere der 830 Hektar großen Anlage: Sie wird durch den Fluss Neiße geteilt – ein Teil des Parks liegt in Sachsen, der andere in Polen. Seit 2004 ist der Park Bestandteil des UNESCO-Welterbes.
Wer Muskau gesehen, hat mir ins Herz gesehen.
Das Neue Schloss im Muskauer Park ist nicht zu übersehen. Immer wieder überraschen aus der Nähe und aus der Ferne des Parkes Sichtachsen mit faszinierenden Perspektiven auf das beeindruckende Barock-Gebäude mit Verzierungen im Stil der Neorenaissance. Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg erstrahlt es heute wieder in voller Pracht.
Insgesamt 17 von 22 Welterbe-Bestandteile Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří liegen auf sächsischer Seite. Das Erzgebirge ist eine der beliebtesten Ferienregionen Sachsens. Idyllische Landschaften, einmalige Flusstäler und malerische Ortschaften sind vom Bergbau geprägt. Und auch viele Traditionen und Bräuche haben hier ihren Ursprung. Die faszinierende Mischung kann man auf vielfältige Weise hautnah erleben: zum Beispiel bei einer Wanderung, beim Bummel durch eine der charmanten Bergstädte oder bei einem Besuch der Schatzkammern untertage.
Das Erzgebirge ist berühmt für seine Holzkunst. Und auch diese Kunst hat ihre Wurzeln in der Bergbaugeschichte der Region. Bereits im 16. Jahrhundert nutzten die Bergleute in der Freizeit ihre Fähigkeit, Stein und Holz zu bearbeiten und sicherten sich so ein zusätzliches Einkommen. Schnell eroberten die liebevoll gefertigten Figuren und anderen Drechselwaren die Herzen der Menschen. Die aus dem Bergbau hervorgegangenen Produkte wie Bergmann und Engel gehören bis heute zu den beliebtesten Souvenirs aus dem Erzgebirge.
Glück auf im Erzgebirge!