Silent Walking auf Tiktok: Revolutionär oder fraglich?

Auf Tiktok macht der neue Trend "Silent Walking" die Runde. Ob die Methode allerdings wirklich so neu ist, bleibt fraglich.

Eine TikTokerin nahm vor Kurzem eine Challenge an: spazieren gehen ohne Musik, Podcast oder sonst irgendwelche Ablenkungen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten war sie begeistert von den Ergebnissen und der Trend nahm unter dem Namen "Silent Walking" schnell Fahrt auf. Was es damit auf sich hat und warum einige die TikTokerin kritisieren.

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Die Tiktokerin @Madymaio hat kürzlich in einem Video eine Challenge angenommen. Für sie war es neu, ihren regelmäßigen Spaziergang ohne Musik oder sonstige Ablenkungen anzugehen. Ihr Freund forderte sie dazu heraus und als sie es schließlich versuchte, fand sie es überfordernd. Ihr Gehirn reagierte mit Adrenalin auf die Wegnahme von Reizen. Doch nach einigen Minuten berichtet sie von einer Besserung. Plötzlich schienen alle kreativen Ideen auf sie einzuströmen. Darauf rief sie alle Zusehenden auf, sich selbst mehr Platz zum Denken zu lassen.

Tatsächlich ist es kein Geheimnis, dass das Spazierengehen sehr positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Auch wenn die "magische" Zahl von 10.000 Schritten bereits als Mythos entlarvt wurde, ist ein wenig Bewegung besser als keine Bewegung. Wie es nun allerdings mit dem Gehen ohne Ablenkung aussieht, muss man von einer anderen Seite betrachten. Diese Praktik kann man unter "Mindfulness" einordnen, dem bewussten Erledigen von Alltagsaufgaben. Dabei kommt es nicht zur Reizüberflutung des Gehirns, man kann sich also selbst denken hören, wie es Mady formuliert.

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Ist das wirklich etwas neues?

Revolutionär scheint die Idee nicht unbedingt. Als Reaktion auf Mady schaltete sich allerdings eine weitere Influencerin ein. Arielle Lorre meint, andere wollen hier nur einen Trend neu erfinden, den sie schon seit längerer Zeit lebt und predigt. Was allerdings nun für die Gen Z als Wellness-Trend relevant wird, haben natürlich Generationen davor bereits gelebt. Damals hieß es einfach "Spazierengehen". Heute hat sich die Diskussion gewandelt: Es geht um die Aufmerksamkeitsspanne, um Handysucht und um mentale Gesundheit. So gesehen ist das Silent Walking zwar nichts Neues, aber dennoch eine relevante Gesundheitsthematik unserer Zeit.

Jennifer Sandhagen

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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