Dieser Pool ist Millionären zu kalt und zu teuer
Reiche Bewohner der Londoner Embassy Gardens können zwischen Häusern hin- und herschwimmen. Doch das hat seinen Preis.
Die Bilder gingen um die Welt, als die Luxusimmobilie Embassy Gardens im Mai in London eröffnet wurde. Das Projekt hat eine Milliarde Pfund verschlungen. Und was es ganz besonders macht: Zwischen zwei 10-stöckigen Wohntürmen im Viertel Nine Elms kann man hin- und herschwimmen. Und zwar in 35 Metern Höhe. Der Pöbel unten darf dabei zuschauen. Das geht, weil der Pool aus Plexiglas ist. Und das mit dem Pöbel war nicht zynisch: Es dürfen nämlich nur jene mit den teuersten Wohnungen hier hinauf. Andere Mieter nicht.
Doch das Becken, das 25 Meter lang, 5 Meter breit und 3 Meter tief ist, kommt mittlerweile bei den Millionären gar nicht mehr gut an. So berichtet die FAZ: "Der Pool soll weg, zumindest im Winter. Er sei nämlich viel zu kalt, um mehr als ein paar Minuten darin zu schwimmen, klagen Anwohner in einer internen Facebook-Gruppe." Und daher würden auch kaum Menschen zwischen den Häusern in luftiger Höhe schwimmen.
30 Grad warm
Beim Bauträger Ballymore verweist man gegenüber englischen Medien darauf, dass der Pool „eine Freizeiteinrichtung von Weltklasse“ und auch im Winter „sehr beliebt“ sei. Innerhalb einer Woche seien 90 Badende gezählt worden. Und das Wasser habe konstant eine Temperatur von 30 Grad.
Damit die 375 Tonnen Wasser durchgehend warm bleiben, läppern sich die Heizkosten auf 200.000 Euro jährlich - und somit 500 Euro pro Tag - zusammen. Für die Bewohner, die teils mehr als fünf Millionen Euro für ihre Wohnungen gezahlt haben, wird das der Servicepauschale zugeschlagen, die bei rund 10.000 Euro liegt. Was den Ärger bei den Bewohnern über das kalte Wasser anheizt: Seit Wochen sei außerdem die Abdeckung kaputt. „Wir heizen im Grunde den Himmel“, klagte ein Mitglied der Facebook-Gruppe.
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