Japanisches Café für Autoren: Kellner kontrolliert Schreibfortschritt

Im "Manuscript Writing Cafe" setzen sich die Besucher Arbeitsziele - und werden auf das Einhalten ihrer Aufgaben hingewiesen.

Viele Autorinnen und Autoren kennen das Problem: Der Abgabetermin rückt näher, aber die Seiten wollen sich nicht füllen. In Tokio, Japan, bietet einen Kaffeehausbesitzer nun seinen Kunden an, den Schreibfortschritt voranzutreiben.

Wer im "Manuscript Writing Café" Platz nimmt, füllt erst einmal aus, welche Aufgabe in welcher Zeit erledigt werden soll. Und auch, wie sehr man dabei kontrolliert werden möchte. Die Fortschrittskontrollen erfolgen entweder "mild", indem man beim Bezahlen gefragt wird, ob man fertig geworden ist, "normal" mit stündlichem Check oder "hart" – hier stellen sich die Mitarbeiter immer wieder hinter den Gast und üben so stillen Druck aus.

Aufgaben werden schneller erledigt

Das Café richtet sich an Schriftsteller, Redakteure, Manga-Künstler und alle anderen, die sich mit dem geschriebenen Wort und Fristen auseinandersetzen müssen. Der 52-jährige Betreiber Takuya Kawai ist selbst Schriftsteller und möchte mit den strengen Regeln Menschen dabei unterstützen, sich zu konzentrieren und Termine einzuhalten.

Manuscript Writing Cafe

©REUTERS/KIM KYUNG-HOON

"Das Café ging in den sozialen Medien viral und die Leute sagen, dass die Regeln beängstigend sind oder dass es sich anfühlt, als würde man von hinten beobachtet", sagte Kawai gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Das Ergebnis ist, dass einige ihre Aufgaben, für die sie einen Tag veranschlagten, in drei Stunden erledigen. "Ich will nicht überwachen, ich bin hier, um sie zu unterstüzten", betont Kawai.

Frei von lästigen Anrufen

Das Café berechnet 130 Yen (0,95 Euro) für die ersten 30 Minuten und dann 300 Yen (2,20 Euro) jede weitere Stunde. Kaffee und Tee sind unbegrenzt und zur Selbstbedienung, und an jedem Sitzplatz sind Highspeed-WLAN und Docking-Anschlüsse installiert. Obwohl einige Leute über die offizielle Schließzeit hinaus bleiben, haben bisher alle ihre Arbeit erledigt.

Die Bloggerin Emiko Sasaki genießt etwa, frei von lästigen Telefonanrufen oder Social Media zu sein. "Es ist gut, sich auf das Schreiben konzentrieren zu können", sagte sie. Sie erreichte etwa ihr Ziel von drei Blogartikeln in drei Stunden in Kawais Café.

Tokio ist bekannt für seine teils skurrilen Kaffeehäuser. So können in Katzencafés Besucher mit Kätzchen kuscheln, Animé-Cafés sind ganz bestimmten Zeichentrickserien gewidmet oder das Kaffeehaus ist eine riesige Modellbahnanlage.

©REUTERS/KIM KYUNG-HOON

"Das Café ging in den sozialen Medien viral und die Leute sagen, dass die Regeln beängstigend sind oder dass es sich anfühlt, als würde man von hinten beobachtet", sagte Kawai gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Das Ergebnis ist, dass einige ihre Aufgaben, für die sie einen Tag veranschlagten, in drei Stunden erledigen. "Ich will nicht überwachen, ich bin hier, um sie zu unterstüzten", betont Kawai.

Frei von lästigen Anrufen

Das Café berechnet 130 Yen (0,95 Euro) für die ersten 30 Minuten und dann 300 Yen (2,20 Euro) jede weitere Stunde. Kaffee und Tee sind unbegrenzt und zur Selbstbedienung, und an jedem Sitzplatz sind Highspeed-WLAN und Docking-Anschlüsse installiert. Obwohl einige Leute über die offizielle Schließzeit hinaus bleiben, haben bisher alle ihre Arbeit erledigt.

Die Bloggerin Emiko Sasaki genießt etwa, frei von lästigen Telefonanrufen oder Social Media zu sein. "Es ist gut, sich auf das Schreiben konzentrieren zu können", sagte sie. Sie erreichte etwa ihr Ziel von drei Blogartikeln in drei Stunden in Kawais Café.

Tokio ist bekannt für seine teils skurrilen Kaffeehäuser. So können in Katzencafés Besucher mit Kätzchen kuscheln, Animé-Cafés sind ganz bestimmten Zeichentrickserien gewidmet oder das Kaffeehaus ist eine riesige Modellbahnanlage.

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