Bunt, extravagant und japanisch: Neues Lokal in Wien
Tokyo mitten in Wien: Im neuen Restaurant ist die japanische Popkultur allgegenwärtig.
Der März brachte uns bereits zahlreiche Neueröffnungen in die österreichische Hauptstadt. Und im April geht es gleich weiter. Ein Restaurant, das es so bisher in Wien noch nicht gegeben hat, ist das Tokyo Boom.
Zwar gibt es zahlreiche japanische Restaurants, aber dieses hier ist anders – und das nicht zu knapp. Wenn man das Lokal betritt, ist man, wie der Name schon sagt, in Tokio. Und ja, es macht definitiv erstmal „Boom“. Begrüßt wird man, wenn man Glück hat und er gerade nicht geladen wird, von einem Roboter namens "Nao", ein riesiger Daruma (japanischer Glückbringer) sieht beim Essen zu und auf den Teller kommen Gerichte, die es in Japan an jeder Ecke gibt, man so in Wien jedoch noch nicht kennt.
Wir haben mit den Betreibern Lisa Stier und Aren Sakata über die Idee hinter dem außergewöhnlichen Konzept gesprochen und uns angesehen, was kulinarisch geboten wird.
Wien braucht kein weiteres traditionell angehauchtes Sushi-Restaurant. Rot-schwarz designte japanische Lokale gibt es bereits in Hülle und Fülle, doch was es nicht gibt ist: Tokyo Boom! Wir repräsentieren die kunterbunte Welt der japanischen Pop- und Kawaiikultur, die mit viel Kreativität und Durchgeknalltheit inspiriert und Menschen schon bei einem kurzen Mittagessen aus ihrem Alltag in ihren Bann ziehen kann.
Aren Sakata (Gesellschafter und Küchenleitung) und ich haben uns 2016 in einem veganen Restaurant mitten in der Millionenmetropole Tokio kennengelernt. Die vegane Lebensweise und unser deutschsprachiger Hintergrund hat uns zusammengeführt, woraus eine sehr tief verbundene Freundschaft entstanden ist. Durch Aren und eine gemeinsame Freundin bin ich auf die Idee gekommen, nach Wien zu ziehen und einige Jahre später hat sich dann auch Aren bei einem Besuch in seiner Heimatstadt Wien dafür entschieden hierzubleiben – und naja, dann kam Corona. Aus der ursprünglichen Schnapsidee wurde ein Businessplan, da ich mit Aren in der Lockdown-Langweile aus Spaß online nach freien Lokalen suchte. Bis zu diesem Tag war es nur unernst gemeintes Gerede. Es fehlte ein Restaurant, wo es genau all das gibt, was wir aus Japan hier vermissen.
Tja, und dann saßen wir da und fingen aus Versehen an, unsere dahergesagten Ideen zu visualisieren. Ein paar Tage später rief dann per Zufall auch noch ein Investor online auf, Restaurant-Ideen einzureichen - und zack hatte ich ihn am Telefon. Es stand ein Termin zum Vorkochen an, doch den hatte er dann – zum Glück – vergessen. Heute sind wir ihm unglaublich dankbar für den Motivationsschub den er uns mit seinem Interesse gegeben hat. Wir sind jetzt sehr, sehr froh und unfassbar Stolz den Mut gehabt zu haben, dieses Projekt eigenständig auf die Beine zu stellen.
Unsere Zielgruppe gliedert sich in zwei Hauptgruppen. Einmal richten wir uns an die japanische Community, die neben Japanern zum Beispiel auch Japanologie-Studenten und J-Pop-Fans anziehen soll und außerdem an die Fridays-for-Future-Community, da wir selbst seit vielen Jahren vegan leben und ein großes Bewusstsein für die Auswirkungen unserer Ernährung auf die Umwelt haben. Tokyo Boom ermöglicht eine Japan Experience ohne Langstreckenflug und mit klimafreundlichen kulinarischen Erlebnissen.
Tokyo Boom soll die durchgeknallte Japanwelt auch mit ihren kulinarischen Besonderheiten aus dem Alltag widerspiegeln. Bei uns gibt es Speisen, die in Japan zum Alltag gehören, hier aber kaum jemand kennt. Unser Signature-Dish ist ein Yakisobapan: gebratene Nudeln in einem Hot Dog Brötchen, klingt verrückt oder? Gibt es in Japan an jeder Ecke – und jetzt auch bald in Wien.
Derzeit befindet sich Tokyo Boom noch im Soft Opening und die Speiseauswahl ist noch relativ klein: Neben Yakisobapan gibt es eine eine Rainbowbowl und TunaMayo Onigiri und Fruit Toast - allesamt vegan. Das Angebot soll aber stetig erweitert werden und das Feedback der Kunden während des Soft-Openings in zukünftige Menüs einfließen.
Architektonisch war Johannes Cziegler involviert und das Design des Lokals erzählt die persönliche Geschichte der beiden Betreiber. Z. B die des spontanen Aufstiegs auf den Fuji ohne jedwede Vorbereitung, geschweige denn Ausrüstung. Aber macht euch selbst ein Bild von Tokio mitten in Wien.
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