Virales Video: Wie ein Pullover Gesichtserkennung austrickst

Am Flughafen unerkannt bleiben? Ein Tweet verspricht, künstliche Intelligenz austricksen zu können. Doch es gibt einige Haken.

Zu schön, um wahr zu sein? Zugegeben, künstliche Intelligenz und automatische Gesichtserkennung machen einen beim genaueren Nachdenken gerne nervös - vor allem, wenn man Edward Snowdens Autobiografie oder George Orwells "1984" gelesen hat. Kein Wunder also, dass sich Privacy-Freaks immer wieder neue Tricks einfallen lassen, um diese künstlichen Intelligenzen zu umgehen. 

Der neueste Schmäh? Ein Pullover, auf dem ein verschwommenes Bild einer Überwachungskamera aufgedruckt ist. Die Behauptung: Die Überwachungs-Software würde ganze Personen dank des Pullis nicht erkennen und somit die Gesichtserkennung ausschalten: 

Auf den ersten Blick wirkt die Idee einfach und genial, doch User weisen in Kommentaren auf zahlreiche Probleme hin: "Das funktioniert nur bis zum nächsten Update" oder "Wird sicher schnell verboten."

Noch viel problematischer: 

Der Pulli trickst die Software nicht hundertprozentig aus. Wie ein Screenshot zeigt, gibt es sehr wohl einen Moment beim Umdrehen, bei dem der ganze Körper inklusive Gesicht erkannt wird. Je nachdem, in welchem Land man sich gerade befindet, könnte das Probleme mit dem Gesetz machen, weil man die Erkennung aktiv umgehen will. 

Eine weitere Schwäche: Die Pullis müssten immer für eine ganz bestimmte Software entwickelt werden - und es gibt einfach zu viele verschiedenen Technologien für flächendeckenden Schutz. Der deutsch-amerikanische Künstler Adam Harvey setzt sich bereits 2013 mit "Stealth Wear" auseinander - doch in Serie ging die Kollektion nie. Wie zielführend - und schlussendlich legal - solche Kleidung ist, bleibt fragwürdig. 

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