Restaurants für Hunde: 70 Euro für ein Drei-Gänge-Menü

In den USA gibt es nun zusätzlich zur Kinderkarten in einigen Lokalen eine Hundekarte. Manche Restaurants sind sogar nur für Hunde.

Hundemenüs sind die neuen Kinderspeisekarten – zumindest gilt das für immer mehr Restaurants in den USA, die neben der normalen Karte auch eine eigene Karte mit Gerichten für Vierbeiner anbieten. Hundehalter können ihrem Liebling dann ein Steak oder Alaska-Lachs mit gedämpftem Reis bestellen. Dazu gibt es ein alkoholfreies "Bier" aus Schweinssuppe oder eine Schüssel Dög Pawrignon, ein eigenes Hundegetränk mit Wildlachsöl, das – ähnlich wie der namensgebende Champagner Dom Perignon – in der Flasche serviert wird.

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Einige Restaurants gehen noch einen Schritt weiter und bieten ausschließlich Hundegerichte an, wie die New York Times berichtet. Das beginnt bei speziell angefertigten Geburtstagstorten für die vierbeinigen Familienmitglieder bis hin zu Food Trucks, die Hunde-Fast-Food wie Chicken Nuggets und Burger servieren.

Fine Dining

In San Francisco bietet das Restaurant "Dogue" etwa Fine Dining für Hunde. Für 75 US-Dollar (umgerechnet rund 70 Euro) können die Tiere mehreren Gängen frönen – angerichtet und zubereitet wie Speisen im Haubenlokal für Menschen.

Ein Menü besteht etwa aus "Geschmortem wildem Elch mit Selleriecreme, Dill und Löwenzahn" als Vorspeise, gefolgt von "Mosaik-Hühnchen aus Bio-Hühnerbrust, geröstetem Bio-Nori und Kohl" als Hauptgericht und "Wilden marokkanischen Sardinen und Tintenfischtinte in reinem Blattsilber" als Dessert. Dazu wird Mineralwasser gereicht sowie Mimosas für die menschlichen Begleiter der Hundegäste. Die Menüs variieren saisonal, die Zutaten stammen aus amerikanischen Familienbetrieben.

Das Restaurant "The Wilson" in New York hat laut eigenen Angaben pro Tag etwa 30 bis 40 vierbeinige Gäste, ein Gericht mit Steak und Gemüse kommt auf 24 US-Dollar (rund 22 Euro). Ebenfalls in New York verkauft die Hundebäckerei "Maison de Pawz" Hundeleckerlis, die Gebäckvariationen für Menschen täuschend ähnlich sehen. Sie sind etwa mit Erdnussbutter, Kokos, Buchweizenmehl und Johannisbrot hergestellt. Menschen könnten die Leckereien zwar essen, würden den Geschmack aber wahrscheinlich nicht mögen, meint Bäckereibetreiberin Mei-i Zien gegenüber der New York Times.

Hohe Umsätze mit Haustieren

Laut dem Bericht treffen die Lokale und die speziellen Hundespeisekarten den Nerv der Zeit, da während der Pandemie die Zahl der Hunde in US-Haushalten, aber auch in anderen Ländern, deutlich zunahmen. In den USA ist der Umsatz mit Haustierprodukten laut der American Pet Products Association seit 2018 um 46 Milliarden Dollar gestiegen. Für 2023 wird ein Umsatz von 143,6 Milliarden Dollar prognostiziert. Trotz Inflation und gestiegener Lebenskosten seien Haustierbesitzer weiterhin bereit, tief in die Tasche zu greifen.

Elisabeth Gerstendorfer

Über Elisabeth Gerstendorfer

Redakteurin Gesundheit, Wissen Studierte Psychologie und Soziologie in Wien. Journalistenkolleg des Kuratorium für Journalistenausbildung in Salzburg. Seit 2013 bei KURIER im Ressort Lebensart. Zuvor u.a. tätig für Presse, Schaufenster und Österreichische Ärztezeitung.

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