UEFA WOMEN'S EURO 2022: ÖSTERREICH - NORDIRLAND

Pressekonferenz gecrasht: ÖFB-Damen feiern wie David Alaba

So feierten die ÖFB-Damen den ersten Sieg bei der EURO und warum Barbara Dunst sich David Alaba als Vorbild nahm.

Ein gemeinsames "I am from Austria" mit den Fans, Kabinenparty und eine Stürmung der Pressekonferenz: Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam hat den ersten Sieg im zweiten Spiel bei der EM in England so richtig ausgekostet. Dass Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Co. "Feierbiester" sind hatten sie schon 2017 auf dem Weg zum sensationellen Halbfinaleinzug unter Beweis gestellt. Fünf Jahre später erlebten Wegbegleiter nach dem 2:0 gegen Nordirland in Southampton ein Deja-vu.

"Manchmal glaube ich, dass wir alte Spielerinnen vom Kopf her noch einmal jünger werden. Das entwickelt sich von den Jahren her nicht so mit", sagte Schnaderbeck schmunzelnd. Wenn man erfolgreich sei, könne man auch feiern. "Bei so einem Turnier dabei zu sein, kommt nicht oft vor. Da wollen wir die Momente als Team genießen und die Siege im wahrsten Sinne des Wortes feiern." Das sei auch das, was das Team ausmache. "Man merkt, dass alle mit dabei sind. Die gute Stimmung hochzuhalten ist für unseren Spirit ganz wichtig", betonte die 31-Jährige.

Schon unmittelbar nach Schlusspfiff wurde mit "Einpeitscherin" Marina Georgieva im St. Mary's Stadium lautstark gejubelt. In der Folge wurde die zur Spielerin des Spiels gewählte und mit einem Pokal ausgezeichnete Barbara Dunst mehrmals von ihren Teamkolleginnen in die Luft geschmissen. Von den Rängen - rund 1.000 ÖFB-Fans waren vor Ort - gab es "Oh wie ist das schön"-Gesänge zu hören, dann wurde mit Unterstützung der Musikbox zu Rainhard Fendrichs Klassiker gesungen und auch die Polonaise getanzt. "Es war cool, dass wir gemeinsam mit den Fans am Platz noch ein bisschen die Atmosphäre aufsaugen haben können", sagte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil.

Nachdem in der Kabine dann nicht öffentlich weitergefeiert worden war, crashte eine sechsköpfige Gruppe an ÖFB-Teamspielerinnen, darunter Schnaderbeck, Manuela Zinsberger und Sarah Puntigam, plötzlich die PK von Teamchefin Irene Fuhrmann und Dunst und feierte lautstark zum Song "Lets get down to business". Dunst stemmte dazu sogar ihren Klappstuhl in die Höhe - eine Jubelpose, die David Alaba bei Real Madrid populär gemacht hat. "Das hinterher, das verbindet, das sind die Geschichten die wir in Jahren wieder erzählen werden", betonte Schnaderbeck. Ganz nach dem Geschmack von Fuhrmann war der Auftritt sicher nicht, sie klatschte aber mit und betonte dann: "Sie haben sich das verdient, das darf man ihnen nicht nehmen."

Die gute Stimmung ist eben bei den ÖFB-Frauen nicht nur eine Floskel, sondern wird vor allem im Erfolgsfall richtig gelebt. "Für uns ist es immer wichtig, dass man sich über Siege freut und das genießt. Da lassen wir die Emotionen raus, das ist auch gut so", verlautete 2:0-Torschützin Katharina Naschenweng. In der Kabine sei "gesungen und getanzt" worden. Zum Teil ein bisschen besser oder auch schlechter. "Wir spielen alle besser Fußball als wir singen", gab Naschenweng Einblick.

2017 war nach den Siegen auf der Rückfahrt zum Teamquartier der Mannschaftsbus zum Discobus umfunktioniert worden. Gut möglich, dass das auch dieses Mal auf der rund einstündigen Fahrt von Southampton nach Bagshot ins Hotel Pennyhill Park der Fall war. "Schauen wir einmal, wir machen das immer sehr spontan, aber zumindest eine Discokabine haben wir", meinte Zadrazil. Dass man Siege feiere, sei enorm wichtig. "Wie oft hat man den schon einen Sieg bei einem Großevent? Ein bisschen Party gehört da dazu."

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