Frau mit Laptop Zuhause entspannen - Stock-Fotografie

Warum mit nassen Haaren ins Bett gehen, keine gute Idee ist

Vor dem Schlafen noch Duschen zu gehen, bevorzugen einige Menschen. Doch mit nassen Haaren im Bett liegen, kann zu Problemen führen. Welche Gefahren es birgt.

Es hält sich schon länger das Gerücht, dass mit nassen Haaren ins Bett zu gehen, dazu führen könnte zu erkranken. Allerdings gibt es bezüglich dieser Annahme keinerlei wissenschaftliche Beweise. Doch, auch wenn die nassen Haare nicht zu einer Erkältung oder anderen Atemwegserkrankung führen, lauern andere Gefahren, die sie mit sich bringen. Eine Aufklärung.

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Wer mit nassen Haaren ins Bett geht, wird morgens nach dem Schlafen möglicherweise einen abgestandenen Geruch wahrnehmen, der dem Duft der früheren Stadien der Schimmelbildung ähnelt, erklärt Dusty Schlabach, Friseur und Inhaber von Thairapy Salon, im Gespräch mit der Huffpost. "Wenn das Haar nass ist, tragen all diese Bedingungen zu einem viel langsameren Trocknungsprozess bei und können eine perfekte Umgebung für das Gedeihen von Pilzen und Bakterien schaffen", so Schlabach. "Wenn dies häufig genug passiert, kann es zu einem echten Problem auf der Kopfhaut werden, dass zu Verfärbungen, Juckreiz, Ablagerungen und Schuppenbildung führt. Alles in allem ist es ekelhaft. Bei genügend Ablagerungen stinkt es sogar. Ich sehe es ständig bei neuen Kunden."

Eine Studie des Wythenshawe Hospital und der University of Manchester aus dem Jahr 2005 ergab, dass sich auf einem Polster bis zu 16 Arten von Pilzen befinden können. Kein Wunder, denn Pilze gedeihen am besten in einer dunklen und feuchten Umgebung und können auf dem abgestorbenen Gewebe von Haaren, Nägeln und äußeren Hautschichten leben.

Drei Arten von Pilzinfektionen

Zu den Arten der Pilzinfektionen, die durchs Zubettgehen mit nassen Haaren entstehen können, zählen:

1. Malassezia: Diese Pilzart besiedelt 90 Prozent der Haut von Erwachsenen und richtet in der Regel keine Schäden an. Dennoch wird der in Haarfollikeln vorkommende Pilz mit einer Hautkrankheit namens Dermatitis in Verbindung gebracht – einer chronischen Form von Ekzemen, die durch genetische und umweltbedingte Faktoren verursacht wird.

2. Ringelflechte: Diese Pilze können in die Haare eindringen und Keratin sowie Gewebe angreifen. Das führt dazu, dass das Haar brüchig wird. Die Sporen und Pilze können sich außerdem über einen längeren Zeitraum auf Kämmen, Bürsten, ungewaschenen Handtüchern sowie Laken absetzen. Auch wenn die Infektion keine gefährliche Erkrankung ist, ist sie ansteckend und kann bei fehlender Behandlung zu schweren Entzündungen führen.

3. Schwarze Piedra: Diese Pilzinfektion befällt die Haarschäfte, indem sie sich am Haar festsetzt und schwarze Knötchen bildet. Diese Knötchen wiederum führen zu Haarbruch und können unbehandelt die Pilzinfektion Alopezie verursachen. Die schwarze Piedra kommt häufig bei Menschen mit langen Haaren und übermäßig viel Haaröl vor.

Auch Haarbruch ist eine Folge

Doch nicht nur die Pilzgefahr sollte davon abhalten, mit nassen Haaren schlafen zu gehen. Auch gebrochene oder verknotete Strähnen sind ein Resultat. "Die äußere Schicht des Haares, die Schuppenschicht, soll sich bei Nässe ausdehnen und bei Trockenheit zusammenziehen" so Schlabach. "Wenn es zu lange gedehnt bleibt, kann es reißen, was die Gesundheit dieser äußeren Schicht beeinträchtigen kann. Es ermöglicht viel zu viel Eindringen von Wasser und Produkten, die Sie möglicherweise verwenden. Dies führt zu Trockenheit und Sprödigkeit, was Haarbruch zur Folge hat und sich in fadenförmigen Enden und Kräuselungen niederschlägt."

Was das Risiko einer Pilzinfektion reduziert

Wer auf das abendliche Duschen nicht verzichten möchte, sollte die Haare danach an der Luft trocknen lassen oder sie mit einem Föhn bearbeiten. Auch empfiehlt sich die Verwendung eines Seidenpolsters. Denn laut The Sleep Foundation, eine gemeinnützige Organisation, die Experteninformationen zu Schlafproblemen bereitstellt, kann die Nutzung eines Seidenkissens zu weniger Reibung auf den Haaren führen – auch bei nassen Haaren.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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