Haarbruch: Wenn die Haare einfach nicht länger werden

Die Haare sind trocken, strohig und brechen ab. Bevor man zur Schere greift, helfen auch noch andere Dinge.

Bei den einen fällt die Mähne über den gesamten Rücken, bei den anderen wächst das Haar kaum über die Schulter. Das liegt vor allem am Haarbruch, nicht zu verwechseln mit Spliss. Bei Letzterem spalten sich die Haarspitzen. Haarbruch hingegen kann an jeder Stelle des Haares auftreten und ist von außen nicht unbedingt erkennbar. Die Ursachen für das lästige Problem sind vielfältig. Wer längere und gesunde Haare haben möchte, sollte so manches unbedingt befolgen.

Langes Haar bis zu den Knien, das geht für die meisten Frauen allein aus genetischen Gründen nicht. Es gibt aber einige Faktoren, die für langes Haar förderlich sind. „Haare nutzen sich meist durch Abreibung an der Kleidung ab und brechen irgendwann“, erklärt Hairstylist und Visagist Raina Melion. Die Lebensdauer eines einzelnen Haares ist bis zu sieben Jahre, dann fällt es aus und nach einer kurzen Ruhepause wächst ein neues Haar. 50 bis 100 Haare verliert ein Mensch täglich, was bei durchschnittlich 100.000 Haaren, die der Mensch auf dem Kopf trägt, nicht weiter auffällt. Da sich alle Haare in unterschiedlichen Wachstumsphasen befinden, ist stets für einen gleichmäßigen Wuchs gesorgt.

Haare wachsen relativ schnell, pro Tag ca. 0,35 mm, das sind hochgerechnet etwa 15 cm im Jahr. Wer sein Haar falsch behandelt, verkürzt die Lebensdauer und beschleunigt Haarbruch. „Manche Menschen föhnen ihr Haar fast zu Tode“, erzählt Melion und meint damit zu heiße Luft und die Anwendung selbst bei trockenem Haar. Auch ständiges Glätten und Blondieren mag der Kopfbewuchs nicht. „Je blonder, desto mehr leiden die Haarspitzen“, sagt der Haarexperte. Wer Zitronensaft mit Wasser verdünnt und ein wenig davon auf die Haare sprüht, erzielt auch aufhellende Effekte, die etwas gesünder sind. Trotzdem sollte man am Abend das Haar gründlich auswaschen und mit einer Haarmaske pflegen.

Von der Haarpackung zur Ölkur

Generell lieben die Haarspitzen Öl, „das kann Olivenöl oder Kokosöl sein“, empfiehlt der gelernte Friseur. Besonders in der warmen Jahreszeit leiden die Haare unter direkter Sonnenstrahlung. Daher sollte, genauso wie die Haut, auch das Haar geschützt werden. Etwa mit einem Sonnenhut oder einem speziellen Sonnenschutzspray.

Gesundes Haar beginnt schon bei der Kopfhaut. Ist sie gereizt oder gestört, werden auch die Haare nicht ausreichend versorgt. Prinzipiell empfiehlt Raina Melion das regelmäßige Kämmen von Kopfhaut und Haar. Aufpassen muss man aber bei nassen Haaren, dann sollte das Frisieren auf später verschoben werden. Auch eine tägliche Massage der Kopfhaut ist förderlich für die Durchblutung und stimuliert das Haar.

Sind Spliss und Haarbruch bereits vorhanden, hilft auch das beste Pflegeprodukt nicht mehr. Die kaputten Haare müssen abgeschnitten werden. Regelmäßiges Spitzenschneiden gehört genauso dazu wie das kürzen der Nägel. Wichtig ist der Griff zu feuchtigkeitsspendenden Shampoos, wobei dieses nur am Ansatz einmassiert wird, die Haarspitzen brauchen es nicht. Letztere freuen sich aber neben regelmäßigen Ölungen auch über Haarspitzenfluid. „Das legt sich über die Haare wie ein Gummihandschuh und schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen“, sagt Melion. Wer also vergeblich versucht sein Haar wachsen zu lassen, sollte auf weniger Hitze, mehr Nährstoffe und regelmäßiges Spitzenschneiden achten.

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