
Expertentipps: Wie man Fruchtfliegen los wird
Taufliegen machen sich schnell breit, man wird sie aber auch wieder schnell los - wenn man weiß, was man tun muss.
Kaum liegt Obst herum oder man bringt den Mist zu spät raus, sind sie da. Muckerln, wie man sie in Ostösterreich nennt, oder, richtigerweise, Taufliegen, denn auch der Name Frucht- oder Obstfliege ist genau genommen falsch.
Ungefährlich aber lästig
Das Schlimmste an den kleinen Plagegeistern: Kaum verirrt sich eine in die Küche, machen sich bald ganze Schwärme breit. Ein Weibchen kann bei idealen Bedingungen bis zu 400 Eier in bevorzugt überreifes Obst oder Essensreste im Abfluss legen. Gefährlich sind die nur zwei bis vier Millimeter großen Tiere nicht. Sie beißen nicht und übertragen keine Krankheiten.
Vorsicht schon im Supermarkt
Haben sich die Tierchen einmal eingenistet, sind sie allerdings lästig. Vorbeugen ist deshalb besser, als ihnen später hinterherjagen zu müssen. Es zahlt sich schon im Supermarkt aus, nach den Winzlingen Ausschau zu halten. Umschwirren sie das Obst, lässt man lieber die Finger davon, denn man kann davon ausgehen, dass sie bereits ihre Eier abgelegt haben.

Taufliegen (Drosophila melanogaster) sind zwei bis vier Millimeter groß. Das Weibchen legt bei idealen Bedingungen bis zu 400 Eier, am liebsten in überreifes Obst oder in Essensreste, die sich im Abfluss sammeln.
©Getty Images/nico_blue/iStockphoto„Eine chemische Bekämpfung der Fruchtfliegen ist nicht notwendig“, sagt Harald Brugger, Ökotoxikologe von „Die Umweltberatung“. „Ein Geschirrtuch über die Obstschale breiten oder das Obst im Kühlschrank zu lagern, verschafft Abhilfe.“

Den Geruch von Basilikum mögen Taufliegen nicht.
©Getty Images/Valentyna Yeltsova/istockphotoGärgeruch finden Taufliegen unwiderstehlich. Fauliges Obst sollte man deshalb umgehend aussortieren, seinen Biomüll in geschlossenen Behältern sammeln, täglich entsorgen und den Behälter gründlich ausspülen. Brösel, herumliegende Essensreste, Wein, Saft oder Essig, der außen an der Flasche oder in unausgespültem Leergut klebt – sie alle ziehen die Tiere magnetisch an. Es zahlt sich auch aus, den Abfluss regelmäßig mit heißem Wasser durchzuspülen.

Einen Schuss Essig oder Saft und einem Spritzer Geschirrspülmittel mischen - der Geruch zieht die Tiere an, durchs Spülmittel wird die Oberflächenspannung des Gemisches gemindert. Die Taufliege geht unter und ertrinkt.
©Getty Images/BackyardProduction/istockphotoAndere Gerüche mögen sie hingegen gar nicht. Basilikum etwa oder Olivenkraut. Eine mit Nelken gespickte Zitrone neben dem Obstkorb oder eine Basilikumpflanze am Fensterbrett verleiden den Sechsbeinern das Leben, helfen aber nicht bei akutem Befall.

An den Blättern des Fettkrauts bleiben Taufliegen kleben, die Blätter rollen sich dann ein, das Tier wird verzehrt.
©Getty Images/iStockphoto/NNehring/iStockphotoFallen einfach selber machen
Sind die Taufliegen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eingezogen, lassen sich Fliegenfallen ohne viel Aufwand herstellen.
- Einfach eine Schale Wasser mit einem Schuss Essig oder Fruchtsaft und einem Spritzer Geschirrspülmittel am besten neben dem Obstkorb platzieren. Durch das Putzmittel wird die Oberflächenspannung der Flüssigkeit reduziert, die Taufliege geht unter und ertrinkt im Gemisch.
- Wer Taufliegen nicht töten will, kann ein Stück überreifes Obst in einem Glas mit durchlöcherter Folie überspannen. Sobald einige hineingekrochen sind, das Glas draußen entleeren.
Auch fleischfressende Pflanzen wie Fettkraut, Sonnentau oder Venusfliegenfalle ziehen die Muckerln aus dem Verkehr. Bei starkem Befall sind die Pflanzen aber wahrscheinlich von der schieren Menge der Taufliegen überfordert.
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