Unkraut oder Wunderkraut: Wofür man Brennnesseln anwenden kann

Die bei vielen als unbeliebt geltende Pflanze aus dem Garten bietet viel mehr Nutzen, als man glaubt - besonders als Tee.

Brennnesseln wachsen in den meisten Gärten Österreichs und viele Gartenbesitzer haben sich an ihnen schon einmal die Finger verbrannt. Doch so unangenehm der juckende Ausschlag durch die Pflanze auch sein mag, bringt sie auch deutlich viele Vorteile mit sich.

Besonders für unsere Gesundheit gilt sie bei vielen als Geheimwaffe. Doch auch in der Küche gibt es viele Möglichkeiten, Brennnesseln zum Einsatz zu bringen - Anwendungsgebiete gibt es also viele. Nicht umsonst ist sie vom deutschen Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise (NHV Theophrastus) zur Heilpflanze des Jahres 2022 ernannt worden. Ernten sollte man die Gartenpflanze zwischen Mai und Ende September - je größer und älter die Blätter, umso bitterer der Geschmack.

Regionales Superfood

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Brennnessel besonders im gesundheitlichen Bereich vielerlei Nutzen hat. Sie wirkt gegen Arthrose, Arthritis, Rheuma, Prostatabeschwerden und lindert Blasenprobleme. Auch bei entzündlichen Darmerkrankungen kann sie positiv entgegenwirken.

Zudem hat die Brennnessel einen sehr hohen Eisengehalt und enthält Magnesium, Silizium, Kalium, Kalzium sowie beachtlich viel Eiweiß (etwa 7,4 g je 100 g). Veganer und Vegetarier erhalten durch die Pflanze einen guten Proteinlieferanten.

Tee

Brennnesseln lassen sich hervorragend zu Tee verarbeiten und eignen sich besonders gut bei Blasenentzündungen, da sie sehr harntreibend wirken. Außerdem spült der Tee den Körper durch und beugt dabei gegen Nieren- und Blasensteine vor. Viele schwören auch auf die Anti-Aging-Wirkung der Pflanze, die sich im Zuge einer Kur am Körper bemerkbar macht.

Brennnesseltee

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Dabei trinkt man über drei bis vier Wochen je zwei bis maximal drei Tassen. Die enthaltenen Mineralien sollen dabei den Stoffwechsel ankurbeln, das Bindegewebe als auch Haut, Haare und Nägel stärken. Wichtig ist jedoch bei der Einnahme von Brennnesseltee unbedingt zusätzlich ausreichend (Mineral-)Wasser zu sich zu nehmen. In der Schwangerschaft oder Stillzeit ist von Brennnesseltee abzuraten.

Anleitung zum Selbermachen

Für die Ernte ist es ratsam, unbedingt Handschuhe zu tragen, um sich vor den Brennhaaren der Nessel zu schützen. Für den Tee eignen sich sowohl getrocknete als auch frische Blätter.

Entweder man nimmt eine Handvoll frische Blätter oder zwei bis drei Esslöffel der getrockneten Gartenpflanze und übergießt diese mit einem halben Liter heißem Wasser. Anschließend lässt man das Ganze ungefähr vier bis sechs Minuten bedeckt ziehen. Fertige Brennnesseltees sind allerdings auch ganzjährig in Apotheken und Reformhäusern erhältlich.

Brennnessel in der Küche

Die Pflanze lässt sich nicht nur als Tee gut verwerten. Auch in etlichen Rezepten sind die Blätter von Brennnesseln gut einsetzbar. Oft wird sie auch als Spinat-Ersatz bezeichnet. Man findet sie in vielen Vor- und Hauptspeisen, wie etwa dieser hier:

Auch in etlichen Desserts sind Brennnesseln oft als Zutat zu finden, wie etwa in dieser Nachspeise:

Alexander Gutmaier

Über Alexander Gutmaier

Redakteur bei freizeit.at. Der gebürtige Wiener mit dem Spitznamen "Lex" studierte Werbung & Marktkommunikation und machte sich danach auf seinen beruflichen Weg in die großen Redaktionen Österreichs. Dabei war er bereits für Lifestyle- & Mode-Magazine als auch im TV-Bereich tätig. Zu seinen Leidenschaften zählen Musik, Kochen sowie jegliche Art, sich selbst herauszufordern - besonders, wenn er dadurch Dinge zum ersten Mal machen kann.

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