Österreichisches Rezept: So gelingen Pinzgauer Schottnocken
Nockerl oder Spätzle mit Käse könnte man wahrscheinlich jeden Wochentag in einer anderen Kombination essen.
Überblick
mittel
30 Minuten
Zutaten
Portionen
Eier (L)
Pflanzenöl
feines Salz
Obers
Sauerrahm
getrocknetes Basilikum
feines Salz
Muskatnuss
reichlich frischer Schnittlauch
evtl. schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Milch
Weizenmehl (universal oder griffig)
Zubereitung der Nockerl
1 / In einem großen weiten Topf reichlich gut gesalzenes Wasser aufkochen. Spätzlesieb samt Teigkarte bereitlegen.
2 / Eier in eine Rührschüssel schlagen. Milch, Sauerrahm, 2 TL (ca. 12 g) Salz und Muskatnuss dazugeben, mit einer Gabel schlampig verrühren. Mehl dazugeben, mit dem Gummihund (oder einem Kochlöffel) rasch zu einem homogenen, relativ zähen, aber noch dick vom Gummihund "fließenden" Teig verrühren. Je nach Konsistenz löffelweise Milch ergänzen und nicht zu viel rühren, sonst werden die Nockerl zäh. Der Teig soll aber keinesfalls zu weich sein, sonst rinnt er durchs Spätzlesieb. Je fester der Teig ist, desto mehr Biss haben die Nockerl. Ich mag sie mit Biss.
3 / Teig sofort (d.h. ohne Rasten) mit der Teigkarte mittels Streichbewegungen zügig nach und nach durch das auf den Topf gelegte Spätzlesieb ins kochende Wasser drücken. Sobald der Teig aufgebraucht ist, umrühren, das Wasser bei weiterhin großer Hitze aufwallen lassen, noch einmal umrühren und noch 1 Minute sieden lassen. Abseihen, abschrecken (außer für Kässpätzle).
4 / Nockerl je nach Rezept weiterverwenden. Oder abgekühlt gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.
Tipps
- Nicht mit dem Handmixer rühren, sonst wird zu viel Gluten ausgebildet und die Nockerl sind später zäh.
- Die Nockerl sind auch in größerer Menge so schnell gemacht, dass wir immer die gesamte Menge zubereiten. Auf das zweite Mal freuen wir uns schon beim ersten.
- Nockerl halten im Kühlschrank mehrere Tage und lassen sich gut einfrieren.
- Nockerl sind die perfekte Beilage zum Paprikahendl
Zubereitung Pinzgauer Schottnocken
1 / Nockerl ggf. frisch zubereiten und abschrecken.
2 / Für die Sauce Obers, Sauerrahm und Basilikum in einer kleinen Schüssel mit einem kleinen Schneeoder Spiralbesen glatt rühren, mit Salz und Muskatnuss würzen. Schnittlauch waschen, trocken tupfen, in Ringerl schneiden.
3 / In einer weiten Pfanne Öl erhitzen, Nockerl darin anbraten, bis sie etwas Farbe bekommen. Leicht salzen. Sauce über die Nockerl gießen und kurz durchschwenken, nicht lange kochen, sonst werden sie zu trocken. Mit Salz (nicht zu viel, Käse ist auch salzig) abschmecken.
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4 / Anrichten, erst jetzt 1–2 EL fein geriebenen Schotten pro Portion mit einer feinen Reibe darüberreiben und den würzig-rauchigen Duft genießen. Mit viel Schnittlauch bestreuen, nach Gusto pfeffern. Wer mag, nimmt mehr Käse.
Gut zu wissen
Pinzgauer Schotten gibt’s in Käsefachgeschäften oder online, am besten aber direkt aus dem Pinzgau mitgebracht. Er hält in einem Schraubglas im Kühlschrank im Prinzip jahrelang (selbst ausprobiert), weil er sehr trocken und geräuchert ist. Unter "Schotten“ versteht man in Tirol und Kärnten auch Topfen, früher wurde auch Molke so bezeichnet. Die ist das Ausgangsprodukt für den in diesem Rezept benötigten sehr harten, würzigen und geräucherten Pinzgauer Käse.
Theoretisch könnte man auch anderen möglichst festen Räucherkäse verwenden. Ich habe das nicht ausprobiert – weil der Schottenkegel im Kühlschrank allzeit bereit ist. Traditionell werden die Schottnocken im Pinzgau anders gemacht: Geriebenen Schotten in Butterschmalz oder Nussbutter kurz rösten, mit Rindssuppe und Obers aufgießen, sämig einkochen, gekochte Nockerl darin schwenken, mit viel Schnittlauch bestreut servieren.
Österreich express: Schnelle Klassiker & Lieblingsrezepte
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Brandstätter Verlag