So schmeckt's im MO's in Niederösterreich
Die Atmosphäre der uralten Stuben und des Hofs ist einzigartig, die Karte erweist sich als puristisch-schnörkellose Umsetzung einer modernen Landküche.
Kontakt
Im malerischen Straß gabs immer wieder Gourmet-Versuche, leider war nichts davon nachhaltig. Bis vor zwei Jahren der Catering-Unternehmer Philipp Wimmer-Joanidis vom Immobilien-Entwickler Jürgen Peetz nach Straß gebeten wurde, um sich den "Kaiser’s Hof" anzusehen: ein riesiger Gutshof aus dem 15. Jahrhundert mitten im Ortszentrum, jahrzehntelang verfallen und von Peetz zwei Jahre lang grundsaniert. Wimmer-Joanidis stellte fest: Das muss ein Restaurant werden und er werde das selbst machen.
Beschreibung
€€€
Österreichische Küche
88 von 100
Seither wird das "Mo’s" genannte Lokal in allen Listen als Top-Aufsteiger gefeiert und das völlig zu Recht: Die Atmosphäre der uralten Stuben und des Hofs ist einzigartig, die Karte erweist sich als puristisch-schnörkellose Umsetzung einer modernen Landküche.
Etwa feinfruchtige Spargel-Pannacotta mit Flusskrebsen und Grapefruit (16 €) oder ein sehr pur angelegtes Reh-Tatar mit Dottercreme (18 €). Gebackener Karpfen auf köstlichem Brennessel-Spinat (16 €), ein exemplarisches Kalbsbeuscherl mit flaumigem Grießknödel (16 €) oder – wirklich selten – ein Stück geschmorter Saurüssel auf Krenpüree (18 €) gibts als Zwischengang.
Ochsenbackerl mit Süßkartoffelpüree auch sehr gut (22 €), unser Favorit bei den Hauptspeisen war aber das butterzarte Rehfilet mit weißer Polenta und Spargel (€ 28). Die Zutaten stammen großteils aus der unmittelbaren Umgebung – herausragend das Brot von Weichslbaum aus Rohrendorf oder der Käse von Robert Paget aus Diendorf –, die Weine ebenfalls, die Kalkulation ist sensationell. Ein großartiges Landgasthaus mit Potenzial.
➤ Hier mehr lesen: So schmeckt's im Dots Vienna im 7. Bezirk
Bewertung
43 von 50
8 von 10
13 von 15
24 von 25
Über Florian Holzer
Florian Holzer ist Gastronomiekritiker, freischaffender Autor und FREIZEIT-Kolumnist. (Foto: Jürg Christandl)