Zwischen Fachwerk und Streetart: Elsass-Städte ohne Auto erkunden

Alte Häuser, kleine Gassen, im Elsass braucht es nicht immer ein Auto, um die Gegend zu erkunden - vier schöne Städte dafür.

Mit steigendem Umweltbewusstsein und hohen Spritpreisen überlegt man zweimal, wohin die Reise geht. Das Elsass will heuer mit seinem dichten öffentlichen Verkehrsnetz Touristen anziehen. Seit 2019 legt der Verkehrsverbund „Fluo Grand Est“ sein Angebot darauf aus. Die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln verbundenen Städte Strasbourg, Sélestat, Colmar und Mulhouse haben alle ihre eigene Identität und eignen sich gut als Ausgangspunkt, um die unbekannteren Ecken des Elsass zu erkunden. In der Sommersaison kommen Gäste mit Shuttle-Services zu den Vogesengipfeln oder fahren mit dem Cabrio-Bus Kut‘zig entlang der Elsässer Weinstraße.

Straßburg - Europa im Elsass

Straßburg ist mit dem EU-Parlament eine der europäischen Hauptstädte. Gleich zwei Mal ist es als Unesco-Welterbe gelistet: Einmal mit der Altstadtinsel „Grande Ile“ und einmal mit der Straßburger Neustadt. Französischer Charme und deutsche Vergangenheit verleihen der Stadt ein internationales Feeling. Einen umfassenden Überblick macht man sich mit dem Batorama, das über das Wasser der Kanäle dahingleitet. Ganzjährig werden kommentierte Stadtrundfahrten per Ausflugsboot angeboten. 

Sélestat – für Kultur- und Brotliebhaber

©Ville de Selestat - ADT

Das ehemalige Schlettstadt wurde der Legende nach von einem Riesen mit dem Namen Sletto gegründet. Um die Stadt mit ihren Denkmälern zu erkunden, folgt man am Besten den Spuren von Sletto. Entweder zu Fuß oder mit dem Touristenzug. Der Rundgang beginnt bei der „Commanderie Saint-Jean“ und endet bei der humanistischen Bibliothek. Besucher blättern durch die digitalisierten mittelalterlichen Handschriften.

In Sélestat sollte man einen Stopp im Brotmuseum „Maison du Pain“ einplanen. Dort richtet sich der Fokus auf die Geschichte elsässischer Brotspezialitäten. Dabei darf man frisch gebackene Bretzeln oder Elsässer Gugelhupf probieren. Wer Séléstat von der blumigen Seite entdecken möchte, reist am 13. August 2022 zum jährlichen Blumenkorso samt Volksfest an.

Colmar – Elsässer Weinstraße

©31 Photography - Visit Alsace

Die Stadt der Elsässer Weine fasziniert vor allem mit ihrem historischen Zentrum. Das Museum Unterlinden gehört dort zu den unumgänglichen Sehenswürdigkeiten. Es birgt ein Meisterwerk der rheinischen Renaissance, den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald, der seit kurzem gänzlich restauriert ist. Was nicht jeder weiß: Die Freiheitsstatue nahm ihre Anfänge in Colmar. Deswegen befindet sich im Geburtshaus des Schöpfers der New Yorker Dame, dem Bildhauer Auguste Bartholdi, ein mehrstöckiges Museum.

Die Weinmesse „Foire Aux Vins d’Alsace“ lockt jährlich viele Besucher in die Stadt. Sie findet vom 22.-31. Juli 2022 statt und bietet auch Konzerte. Hier trifft sich quasi das ganze Elsass. Und wenn man in Colmar ist, bietet sich eine Tour auf der Weinstraße an. Der Cabrio-Bus Kut‘zig führt einen über die Elsässer Weinstraße.

Mulhouse – das französische Manchester

©31 Photography - Visit Alsace

Die industrielle Tradition ist der Reichtum von Mulhouse. Die Stadt kennt man vor allem für die überall präsente Street Art. In den Museen von Mulhouse gibt es verschiedenste Sammlungen:  Textilkreationen im Stoffdruckmuseum oder Lokomotiven im Eisenbahnmuseum.

Das Automobilmuseum mit seinen Oldtimern ist das größte seiner Art weltweit. Bugatti, Rolls-Royce, Mercedes...alle Marken von Rang sind hier. Es ist ein Panorama zu Ehren des Automobils - von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Im Vordergrund steht das prestigereichste Auto der Welt: der persönliche Bugatti Royale von Ettore Bugatti. Anlässlich des Jubiläums können außerdem 40 Fahrzeuge und 40 noch nie ausgestellte Objekte bewundert werden.

Weitere Informationen zum Elsass gibt es unter Visit Alsace

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