Dschungelabenteuer im neuen Tropenhaus des Haus des Meeres
Nach umfassenden Renovierungen fokussiert sich das Tropenhaus jetzt auf Tiere aus Südamerika.
von Marlena Schilling
Wenn man das neu sanierte Tropenhaus des Haus des Meeres betritt, schlägt einem zuerst die warme, feuchte Luft entgegen. Kleine Äffchen hüpfen auf dem Geländer herum und ein paar Schildkröten dümpeln zufrieden im Wasser.
Doch dass die Tiere so entspannt sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Erst vor Kurzem sind sie in das neue Tropenhaus umgezogen, das wegen der beschädigten Grundkonstruktion dringend saniert werden musste. Ende 2021 erhielt das Haus des Meeres die für die Einrichtung schockierende Nachricht, dass die Brücken und Gehwege nicht mehr lange den regen Besucherzahlen standhalten würden.
Durch die damals aktuelle Corona-Situation hatte man zuerst Angst, die Kosten von rund einer Million Euro nicht tragen zu können. Doch auch ohne das Tropenhaus war das Haus des Meeres gut besucht. So gut, dass 2022 ein neuer Rekord mit 850.000 Besucherinnen und Besuchern aufgestellt werden konnte.
Die Frage, ob man statt des Tropenhauses etwas anderes bauen sollte, stellte sich allerdings nie. „Das Tropenhaus ist das Herz des Hauses“, so ein Sprecher des Haus des Meeres.
Im Zuge der Umbauten wurde unter anderem eine 50 Meter lange und neun Tonnen schwere Stahlkonstruktion eingebaut. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass ein Großteil des Tropenhauses aus einer riesigen Glasfront besteht. Der Einbau der Stahlkonstruktion hat die Neueröffnung dann auch etwas verzögert und das Tropenhaus konnte erst im Februar wieder geöffnet werden.
Obwohl man sich einig war, dass das Tropenhaus erhalten bleiben muss, war klar, dass man den Besucherinnen und Besuchern eine neue Attraktion bieten möchte. So fokussiert sich das Tropenhaus nun auf Tiere aus Südamerika. Das Haus des Meeres möchte damit etwa auf die verheerenden Brände in Teilen Südamerikas aufmerksam machen und die Tiere als Botschafter nützen. Um den Tieren einen möglichst authentischen Lebensraum zu gewähren, wurde bei den Bauarbeiten auch darauf geachtet, Bäume und Pflanzen zu erhalten.
Tierische Bewohner
Publikumslieblinge wie die quirligen Krallenäffchen sowie die Silberäffchen hielten wieder Einzug in die Tropenanlage. Auch „Koal und Gaby“, die zwei Weißkopfsakis, dürfen wieder ins Tropenhaus einziehen. Eine geografische Ausnahme bilden allerdings die afrikanischen Nilflughunde. Diese haben nämlich mit Abstand die meisten Patenschaften.
Der Vogelbesatz ist allerdings noch nicht ganz vollständig, da gesetzliche Bestimmungen zur Vogelgrippe es verhindern, die Tiere von Stuttgart nach Wien zu holen.
Eine ganz besondere Ausnahme bildet ein Gecko, der sich schlicht und einfach nicht fangen ließ. Er konnte bei der Umsiedlung nicht gefunden werden und versteckte sich während der gesamten Bauarbeiten. Aufgrund seines unglaublichen Durchhaltevermögens darf auch er im Tropenhaus bleiben.
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