Seltenes Interview: Barbra Streisand stellt klar, wie man ihren Namen richtig ausspricht
Seit mehr als einem halben Jahrhundert feiert die US-Diva Erfolge: Mehr als 140 Millionen verkaufte Alben, Auszeichnungen und Fans auf der ganzen Welt.
Die Karriere der 1942 geborenen Schauspielerin und Sängerin Barbra Streisand begann in den 60er Jahren in Nachtclubs und Broadway-Revuen. Momente, an die sie nach wie vor gern zurückdenkt. "Ich erinnere mich, dass ich mit einer antiken Weste aus dem Secondhand-Laden und Schuhen aus den 20er Jahren, die ich heute noch in meinem Schrank habe, zum Club ging", sagte sie der Zeitung Guardian kürzlich in einem seltenen Interview über die Anfänge im Showbusiness. "Ich erinnere mich, dass ich unterwegs dachte: 'Dies könnte der Beginn einer großen Veränderung in meinem Leben sein.'"
Und sie sollte Recht behalten. Ein Abend im Nachtlokal "Bon Soir" legte endgültig den Grundstein ihres Weges: Seit mehr als einem halben Jahrhundert feiert die im New Yorker Stadtteil Brooklyn geborene und inzwischen hauptsächlich an der Westküste der USA lebende Streisand Erfolge - mehr als 140 Millionen verkaufte Alben, Auszeichnungen wie Oscars, Emmys und Golden Globes und unzählige Fans auf der ganzen Welt.
In ärmlichen jüdisch-orthodoxen Verhältnissen aufgewachsen, der Vater sehr früh gestorben, träumte sie schon früh von einer Schauspielkarriere. Und obwohl mittlerweile weltbekannt, würden viele immer noch nicht wissen, wie man ihren berühmten Nachnamen ausspricht. "Es ist das Lustigste für mich, dass die Leute meinen Namen immer noch nicht richtig verstehen", so Streisand im Guardian-Interview. "Erst kürzlich musste ich meine neue Assistenz korrigieren." Demach heiße es korrekt "Strei-Sand" und nicht etwa "Strei-Zand".
Lampenfieber und neues Album
Öffentliche Auftritte sind ihr immer noch weniger lieb. Jahrzehntelang litt Streisand unter Lampenfieber, "dass es mir fast den Magen umgedreht hat". "Ein Grund, dass ich inzwischen auftreten kann, ist, dass es Tabletten gegen Lampenfieber gibt. Ich wünschte, davon hätte mir jemand schon vor Jahren erzählt." Auch Auftritte auf roten Teppichen oder Interviews meide sie so weit es geht.
Trotzdem äußert sie sich immer wieder zu aktuellen und politischen Themen. Im September hat sie etwa dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihre Unterstützung als Botschafterin für die Spendenplattform United24 zugesagt. "Ich bin bewegt von der Widerstandsfähigkeit und dem Mut des ukrainischen Volkes", schrieb die mehrfache Oscar- und Grammygewinnerin auf Twitter und veröffentlichte ein Foto, das sie im Videotelefonat mit Selenskyj zeigte. In einer Mitteilung der Crowdfunding-Plattform hieß es, Streisand habe im Gespräch mit Selenskyj ihre persönliche Verbindung zur Ukraine betont. Ihre Großeltern seien von dort aus in die USA eingewandert. Streisand schrieb auf Twitter, sie werde die Initiative künftig dabei unterstützen, Mittel für medizinische Hilfe zu beschaffen, und warb um Unterstützung für ukrainische Ärztinnen und Ärzte: "Sie brauchen uns jetzt mehr denn je". Ihre Glückszahl sei 24, deshalb habe sie selbst 24.000 Dollar (knapp 24.600 Euro) gespendet.
Streisand sieht sich nach wie vor als das "Mädchen aus Brooklyn", wie sie einmal der TV-Moderatorin Oprah Winfrey erzählte. "Ich habe zwei Seiten. Zum Beispiel habe ich kein Problem damit, große Summen Geld wohltätigen Zwecken zu spenden, aber der Brooklyn-Teil in mir fragt immer noch: 'Kostet diese Fliese wirklich 10,95 Dollar?'" Dabei sammelt und handelt Streisand inzwischen auch mit Kunst und Aktien im Wert von Millionen. "Ich liebe Dinge, die schön sind. Ich denke, ich habe ein gutes Auge dafür - mein ganzes Leben war in gewisser Hinsicht ein Streben nach Schönheit." Durch die Zeichnungen ihres Freundes, Illustrator und Maskenbildner Bob Schulenberg, sei ihr "erst bewusst geworden, was an meinem Gesicht schön ist. Das war mir überhaupt nicht klar", sagte sie dem Guardian.
Streisands neues Album "Live at the Bon Soir" erscheint am 4. November.
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