Schwindelt Harry? Ghostwriter verteidigt Ungereimtheiten in Memoiren
Prinz Harry und dem Ghostwriter seiner Memoiren wird vorgeworfen, sich nicht an historische Tatsachen gehalten zu haben.
Kaum wurden die mit Spannung erwarteten Memoiren des Herzogs von Sussex veröffentlicht, melden sich schon Kirtiker zu Wort. Harry würde es mit der Wahrheit nicht zu ernst nehmen, wirft die britische Presse dem Prinzen vor. Auch Ghostwriter, J.R. Moehringer, der Harrys Erinnerungen und Erlebnisse zu Papier gebracht hat, wird angefeindet.
Behauptungen in Prinz Harrys Buch, die nicht stimmen
Es geht eigentlich um scheinbar nichtige Details: Zu den von Kritikern infrage gestellten Aussagen gehört unter anderem Harrys Behauptung, von König Heinrich VI abzustammen. Sowie seine Erzählung, eine XBox bekommen zu haben, bevor diese überhaupt auf dem Markt erschienen war.
Auch dass der Prinz behauptet, Meghan habe für ihren Vater Thomas Markle ein First-Class-Ticket von Mexiko nach Großbritannien gekauft, damit er der Belästigungen entkommen könne, scheint nicht zu stimmen.
Das Ticket sei von Air New Zealand gewesen, behauptete der Herzog von Sussex. "Wir haben ihm gesagt, verlass Mexiko sofort: Ein ganz neues Maß an Belästigung wird auf dich niederprasseln, also komm nach Großbritannien. Jetzt", heißt es in den Memoiren mit dem Titel "Reserve" (Originaltitel: "Spare"). "Air New Zealand, erste Klasse, gebucht und bezahlt von Meg."
Laut Air New Zealand habe man aber noch nie Flüge zwischen Mexiko und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Zudem bietet die Fluggesellschaft keinen First Class Service an.
Ghostwriter verteidigt Ungenauigkeit
Der Ghostwriter, der für Harrys Memoiren verantwortlich zeichnet, nahm nun zu den Vorwürfen Stellung auf Twitter.
J.R. Moehringer, der auch Autobiografien für Andre Agassi und den Mitbegründer von Nike, Phil Knight, verfasst hat, betont, dass "unbeabsichtigte Fehler" in Memoiren üblich sind, da "die Grenze zwischen Erinnerung und Tatsache verschwommen ist".
Harry habe selbst zugegeben, dass er sich nicht über alle Details, die er teilt, sicher sei, und dass er ein Trauma in der Kindheit dafür verantwortlich mache.
In einer Reihe an Tweets veröffentlichte der Autor außerdem Zitate, die den subjektiven Charakter von Erinnerungen betonen.
"Was auch immer der Grund sein mag, meine Erinnerung ist meine Erinnerung. In dem, woran ich mich erinnere und wie ich mich erinnere, steckt genauso viel Wahrheit wie in den sogenannten objektiven Tatsachen", lautet ein von J.R. Moehringer geteiltes Zitat.
Dass die Memoiren des Prinzen so genau unter die Lupe genommen werden, können zudem nicht alle nachvollziehen. "Die britischen Medien wollen nur alles, was Harry sagt, sensationell machen", verteidigt etwa eine Twitter-Userin den Herzog von Sussex.
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