Prinzessin Kate zurück im Rampenlicht: Wie es ihr wirklich geht

Die Prinzessin muss nach überstandener Chemotherapie wieder zurück in den Alltag finden. Eine Psychologin erklärt, was Betroffenen hilft.

Im hochgeschlossenen schwarzen Mantel von ihrer Lieblingsdesignerin Catherine Walker, mit passendem Fascinator und Perlenohrringen der verstorbenen Queen zeigte sich Prinzessin Kate am Wochenende nach langer Auszeit wieder in der Öffentlichkeit.

An der Seite ihres Mannes William besuchte sie zwei Veranstaltungen in London, um der in den Weltkriegen gefallenen Soldaten zu gedenken.

Die Fotos von ihrem bis dato größten Auftritt nach Beendigung ihrer Chemotherapie gingen einmal mehr um die Welt - und sorgten für eine Vielzahl an Kommentaren in den sozialen Netzwerken.

"Müde", "abgekämpft", "gealtert"?

Die Freude über ihre Rückkehr war groß, viele Nutzer merkten aber auch an, wie sich die 42-Jährige optisch verändert habe. "Müde" und "abgekämpft" sehe sie nach den Strapazen der vergangenen Monate aus, die britische TV-Kommentatorin Narinder Kaur erntete viel Kritik für die Aussage, dass Kate "so sehr gealtert" sei.

Im Mantel von Catherine Walker gedachte Kate der gefallenen Soldaten

©via REUTERS/Chris Jackson

Wie es Catherine in diesen Tagen wirklich geht, wissen nur sie selbst und ihr engster Kreis. Fest steht: Die Prinzessin hat im Spätsommer ihre Chemotherapie beendet, wie sie Anfang September in einem aufwendig produzierten Video mitteilte. 

Langwierige Therapie

Kate, eines der populärsten Mitglieder des Königshauses, hatte sich nach ihrer Unterleibsoperation Anfang Jänner ein halbes Jahr lang komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Kurz nach dem Eingriff gab sie bekannt, dass bei dem Eingriff auch Tumorgewebe entfernt wurde. Die dreifache Mutter startete daraufhin eine vorbeugende Chemotherapie, um potenziell verbliebene Krebszellen zu eliminieren.

Strahlend: Kate und William in der Royal Albert Hall

©REUTERS/Chris J. Ratcliffe

Eine herausfordernde Zeit für die ganze Familie, wie Prinz William vor Kurzem offenbarte: Es sei "das vermutlich schlimmste Jahr meines Lebens" gewesen, sagte er bei einer Reise nach Südafrika. Sein Vater, König Charles, ist zur selben Zeit an Krebs erkrankt wie seine Frau Catherine. 

Wie genau es den beiden jetzt geht und ob Kate offiziell als "geheilt" gilt, gab der Palast nicht bekannt. Obwohl sie ihre Chemotherapie hinter sich habe, sei ihr "Heilungs- und Genesungsweg noch lang", ist im Video zu hören. Ihr Fokus sei nun, "alles zu geben, um krebsfrei zu bleiben".

Zurück in den Alltag

Dazu zählt auch, viel Zeit mit ihren drei Kindern - George (11), Charlotte (9) und Louis (6) - in ihrem privaten Wohnsitz in Windsor zu verbringen und öffentliche Auftritte ganz bewusst auszuwählen. Auslandsreisen des Thronfolgerpaars seien ab 2025 wieder geplant, berichteten britische Medien. 
 

Dr. Krammer: Nicht sofort "wie früher"

Ob berühmt oder nicht: Der Weg zurück in den Alltag nach einer Krebstherapie ist ein schrittweiser, mitunter langsamer und individueller Prozess, weiß die Psychoonkologin und Psychotherapeutin Katharina Krammer aus ihrer Arbeit mit Krebspatienten. "Es ist wichtig, Geduld mit sich selbst zu haben und nicht zu erwarten, dass alles sofort wieder 'so wie früher' wird. Das gilt auch für Angehörige und den Arbeitgeber: Rücksicht nehmen und Geduld haben, sonst ist das sehr überfordernd für den Patienten."

Haut, Haare, Gewicht

Durch die Therapie kommt es bei vielen zu vorübergehendem Haar- und Gewichtsverlust, auch die Haut kann austrocknen und so Spuren im Gesicht hinterlassen. Betroffene sollten neben den körperlichen Strapazen aber auch die seelische Heilung nicht außer Acht lassen, betont Krammer. "Die Psyche hinkt bei manchen Patienten hinterher - es kann sein, dass das emotionale Erleben nach den Therapien viel Aufmerksamkeit braucht. Chemo- und Strahlentherapie sind körperlich sehr anstrengend und können wie ein Job gesehen werden."

Aktive Planung gibt Halt

Emotionalen Halt nach einer Krebserkrankung geben ein strukturierter Alltag sowie die Planung eines aktiven Lebens: Dazu gehört Bewegung und auch die Pflege von positiv erlebten sozialen Kontakten. "Beides ist sehr wichtig für die Reintegration in den Alltag", sagt Krammer. Bei vielen Patienten komme es auch zu einer Neubewertung im Leben, weiß die Therapeutin. "Prioritäten werden neu gesetzt und Lebensziele definiert. Dies gibt einem das Gefühl, wieder im Fahrersitz zu sitzen, am Steuer seines Lebens zu sein."
 
Ein Gefühl, das wohl auch Prinzessin Kate gerade wieder zurückerlangt. So häufig wie in den vergangenen Jahren wird sie die Öffentlichkeit 2024 wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen. Zumindest ein Termin aber gilt noch in diesem Jahr als fix: Das jährliche, von ihr organisierte Weihnachtskonzert in der Westminster Abbey soll im Dezember wie geplant stattfinden.

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