Skandal um "Germany's Next Topmodel": Sender nimmt Stellung
Ein aufdeckendes Video einer ehemaligen Kandidatin von "GNTM" erreichte in den letzten Tagen Aufrufe in Millionen-Höhe.
Kurz vor dem diesjährigen Finale von "Germanys's Next Topmodel" kommenden Donnerstag sorgt die Show mit einem anderen Thema für heftigen Gesprächsstoff - die ehemalige Finalistin Lijana Kaggwa, die 2020 die Sendung im Finale freiwillig verlassen hatte, sprach sich in einem YouTube-Video offen gegen das Format aus und erreichte seither mehrere Millionen Aufrufe. Dadurch fühlten sich auch andere Ex-Kandidatinnen von Heidi Klums Model-Suche dazu bewegt, ebenfalls über ihre negativen Erfahrungen zu ihrer Teilnahme Reality-Show zu sprechen. ProSieben selbst hat sich nun zu den Anschuldigungen geäußert.
Ex-"GNTM"-Finalistin Liljana erhebt schwere Vorwürfe
Mit einem Video auf YouTube erregt die ehemalige "GNTM"-Teilnehmerin Lijana Kaggwa aktuell viel Aufmerksamkeit. Schon zu Beginn des 28-minütigen Clips sagt sie: "Mein erstes YouTube-Video nach so einer langen Zeit und dann gleich eines, wofür ich verklagt werde." Anschließend spricht das Model darüber, dass sie im Zuge des Videos die Schweigepflicht der Show-Verträge umgehen wird. Es folgen schwere Anschuldigungen gegen das Format.
Mit ihrem Video will sie sich unter anderem gegen Cybermobbing aussprechen, weshalb sie aufzeigen will, was "wirklich hinter den Kulissen" von "Germany's Next Topmodel" passiert. Während der Dreharbeiten würden die Teilnehmerinnen laut Kaggwa unter ständiger Beobachtung von "Nannys" stehen, die laut der 25-Jährigen stets auf der Suche nach neuen, redaktionell verwertbaren Geschichten sind. Dabei sollen den Models auch Aussagen vor der Kamera in den Mund gelegt oder für die Ausstrahlung aus dem Kontext geschnitten werden. Streitereien sollen von der Redaktion künstlich erzeugt werden.
Die Reisen während der Sendung sollen auch alles andere als spektakulär gewesen sein: "Leute ich war in Los Angeles und ich weiß nicht mal, wie die Hollywood-Hills wirklichen aussehen. Wir durften keinen Spaziergang machen, wir durften nicht einkaufen gehen, wir durften nicht mal irgendwie eine Sightseeingtour machen. Wir durften gar nichts. Uns wurde verboten rauszugehen. Sonst wird uns angedroht, wir sind sofort aus der Show raus." Besonders brisant ist auch die Behauptung von Kaggwa, bestimmten Models wurde von der Produktion vor einer Modenschau die Füße eingecremt, damit diese Probleme auf dem Laufsteg haben. "Es wird vorher einfach manipuliert, wer stolpern soll und wer nicht."
Gegen Schluss ihres Videos gesteht Liljana Kaggwa, aufgrund der Rolle, in der man sie in der Sendung gezeigt hatte, habe sie täglich Hass-Nachrichten und Mord-Drohungen erhalten. Sogar Giftköder für ihren Hund warf man ihr in den Garten. Überfordert mit der Situation hatte das Model mit Suizid-Gedanken zu kämpfen. Es folgte Polizeischutz. Ein vom Sender zur Verfügung gestellter Psychologe sei laut Kaggwa nur ein Medienberater gewesen. "Ich bin kein Fan mehr von dieser Show. Ganz im Gegenteil, und ich möchte mich unbedingt von dieser Show distanzieren und dem, was sie mit mir gemacht haben."
Natalie Volk: "Ich habe Narben am Körper wegen Heidi"
Auch Ex-Kandidatin Natalie Volk meldet sich nach dem aufsehenerregenden Video von Liljana Kaggwa zu Wort. In einer für begrenzte Zeit aufrufbaren Instagram-Story erhebt das Model, welches mittlerweile auch unter dem Namen Miranda DiGrande auftritt, schwere Anschuldigungen gegen die Moderatorin der Sendung. "Heidi ist ein sehr falscher Mensch", behauptet Volk in ihrer Story. "Ich hatte blaue Flecken und geblutet wegen der Alten und ich war 16", beschreibt die mittlerweile 25-Jährige eine Situation, in der sie von Klum in der Sendung in einen Pool geschmissen wurde.
Behauptungen die ProSieben so nicht auf sich sitzen lassen möchte. Wie die deutsche Gala berichtet, soll die "GNTM"-Pressesprecherin Tina Land gegenüber dem Promi-Blatt reagiert haben: "Frau Volk macht alles, um sich medial ins Gespräch zu bringen. Dazu gehört jetzt wohl auch, dass sie unter anderem über einen Poolplanscher spricht, der acht Jahre zurückliegt."
Auch auf die Anschuldigungen von Lijana wurde gegenüber Gala eingegangen: "Nicht zuletzt für sie und mit ihr hat ProSieben während der Staffel eine Anti-Cybermobbing-Kampagne initiiert. Während der Staffel haben Lijana viele Experten unterstützt. Unter anderem die ProSieben-Konzernsicherheit in Zusammenarbeit mit der Polizei, das ProSieben-Künstlermanagement in Form von Geldzuschüssen und ein Psychologe, der sich auch noch nach dem Finale um sie gekümmert hat. Wir möchten feststellen, dass der Psychologe Michael Thiel kein Medienberater ist." Wie einige Medien nun berichten, soll ProSieben nun wohl auch rechtliche Schritte gegen Kaggwa und Volk in Betracht ziehen.
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