92nd Academy Awards - Vanity Fair - Beverly Hills

Demi Moore (60): "Ich kann mir die Lippen aufspritzen lassen, aber perfekt werde ich nie sein“

Die Schauspielerin im Interview über das Älterwerden, ihre schwere Kindheit und ihren Ex-Mann Bruce Willis.

Sie ist dort geboren, wo in Amerika angeblich Aliens gesichtet wurden, in Roswell (New Mexico). Demi Moore feiert heute, Freitag, ihren 60. Geburtstag. Der leibliche Vater verlässt die Mutter, bevor die Tochter zur Welt kommt, der Stiefvater ist auch nicht die Erfüllung. Die Eltern streiten und sind handgreiflich, bis der Stiefvater Suizid begeht, die Mutter würde man heute als psychologisch gefährdet einstufen.

Demi heiratet mit 18 den Musiker Freddy Moore ( 2022), dessen Nachnamen sie fortan behält. Sie findet den Weg nach Hollywood, eine Rolle in einer Seifenoper, Ruhm mit "Blame it on Rio" und entdeckt Kokain, das sie aufgibt, als der Regisseur von "St. Elmo’s Fire" droht, sie zu feuern, wenn sie noch einmal high zur Arbeit erscheint. Sie ist damals mit Emilio Estevez (60) liiert und spielt in seinem Film "Wisdom".

Schwere Kindheit

Demi scheint sich in Hollywood gefunden zu haben, erkennt, dass es die Schwierigkeiten im Leben sind, die einen stärker machen: "Wir entwickeln uns am allermeisten, wenn es grad nicht so leicht ist im Leben. Meine Geschichte ist ja keine einzigartige, viele Menschen hatten es nicht leicht in ihrer Kindheit, und oft bringen Tragödien den größten Segen, mehr Klarheit. Meine Kindheit war ungewöhnlich, meine Mutter war sehr jung, als sie mich bekam, sie hat versucht, das Beste zu geben, und obwohl sie verrückt war, wusste ich, dass sie mich liebt."

Dennoch sei es nicht immer die Art von Liebe gewesen, die sie sich gewünscht hatte. "Aber vielleicht habe ich ja die Erfahrung gebraucht."

Mit 25 heiratet sie Bruce Willis (67), damals einer der größten Actionstars. Sie bekommen drei Töchter, Rumer (34), Scout (31) und Tallulah (28) und lassen sich 13 Jahre später scheiden. Moore pflegt genau wie mit Emilio Estevez mit Willis bis heute ein sehr freundschaftliches Verhältnis, Letzteren lobt sie vor allem für seine Qualitäten als Vater: "Bruce ist ein wundervoller Vater. Er nimmt sich Zeit, er hört zu, er geht auf die Kinder ein. Ich bin überglücklich, dass wir diese Patchwork-Familie immer so gut hingekriegt haben. Er war auch als Ehemann ein sehr Guter. Ich meine, ich schleppe ja nicht wenig emotionales Gepäck mit mir rum, meine seelischen Koffer sind übergroß!", lacht sie.

Patchwork: Demi Moore mit Ex-Männern Bruce Willis (li.) und Ashton Kutcher und Töchtern Tallulah und Rumer (re.)

©EPA/EPA/TANNEN MAURY

Der zweite Ehemann, Ashton Kutcher (44), war für die Töchter eher ein Freund: "Sie brauchten nie einen Vaterersatz, ihr Vater war immer präsent, und sie wussten immer, dass sie seine Priorität sind."

Das Beste am Altern

Mit 60 hat sie längst erkannt, dass Äußerlichkeiten eines sind, die Auseinandersetzung mit sich selbst jedoch am wichtigsten: "Das Beste am Altern ist, dass man gewisse Dinge nicht mehr so ernst nimmt, dass man erkennt, wie unwichtig manches ist, und dass es mir immer leichter fällt, für das, was mir viel bedeutet, dankbar zu sein. Und dass ich auch nicht mehr so viel Angst davor habe, Fehler zu machen. Ich kann mir die Lippen aufspritzen lassen, aber perfekt werde ich nie sein. Keiner von uns ist das, und vielleicht liegt gerade darin die wahre Perfektion."

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