Tick-tack-Trends 2023: Die besten Neuheiten für Uhrenliebhaber

Kleinere Zeitmesser werden populärer, legendäre Klassiker neu aufgelegt und Designs in kräftigen Farben lanciert. Zudem kommt in Sachen Nachhaltigkeit endlich Schwung in die Branche.

Im Vergleich zur restlichen Modebranche scheint im Segment der Uhren die Zeit manchmal fast still zu stehen. Während bei Kleidung alle paar Monate ein neuer Trend aufploppt, wird bei Zeitmessern Bewährtes ungern angegriffen. Dennoch gibt es sie: Ein Blick auf die besten Designanpassungen und Materialinnovationen des Jahres 2023.

  • Männeruhren werden zarter

The bigger, the better – in Sachen Gehäusegröße konnte es über Jahre hinweg gar nicht groß genug für die Herrenwelt sein. Auch Frauen haben in den vergangenen Jahren zunehmend zu sportlicheren Modellen tendiert. Nun entdeckt die Kundschaft zarte Modelle wieder: Männer greifen bei klassischen Zeitmessern zu kleineren Größen mit Durchmessern von 38 oder 40 Millimetern. Für Damen sind Gehäusegrößen von 24, 26 oder 28 Millimetern gefragt. Bei den Modellen von Omega zeigt sich die Feinheit auch an subtilen Veränderungen des Armbands: Es gibt nun schmäler verlaufende Varianten.

  • Klassiker neu aufgesetzt

Zwei der berühmtesten Damenuhren sind – passend zum Comeback kleinerer Gehäuse – neu aufgelegt worden: Chanel hat die Vergoldung der Première Édition Originale (deren achteckige Form vom Flakonverschluss des Parfums N°5 inspiriert ist) mit einem sanfteren Gelbton modernisiert.

Bei Cartier hat sich das Designteam der Tank Française angenommen: Unter anderem sind die Stege der erstmalig im Jahr 1996 lancierten Uhr nun stärker gewölbt und das Zifferblatt ist mit einem Sonnenschliff (Anm.: sonnenstrahlartiges Irisieren) versehen. Das neue große Modell hat ein mechanisches Uhrwerk mit Automatikaufzug.

©Hersteller

1. Edelstahl mit 18 Karat-Gelbvergoldung: „Première Édition Originale“ von Chanel. Um circa 6.100 Euro; 2. „De Ville Prestige Small Second“ mit 41-mm-Gehäuse und kiefergrünem Zifferblatt von Omega. Um circa  5.900 Euro; 3. Material aus der  Raumfahrt: „Big Bang Tourbillon Automatic Saxem“ in Neongelb von Hublot. Preis auf Anfrage; 4. Mit Sonnenschliff und stärker gewölbten Stegen: „Tank Française“ von Cartier in Gelbgold. Ab circa 22.500 Euro; 5. Labordiamanten und rückverfolgbares Gold: „Super Chronomat Origins“ von Breitling. Preis auf Anfrage; 6. Babyblaues Zifferblatt und passendes Kautschukband: „BR-X5 Ice Blue Steel“ von Bell & Ross. Um circa 6.900 Euro

  • Farbenspiel am Handgelenk

Marken wie Hublot bieten jenen, die auf der Suche nach Zeitmessern in kräftigen Farbtönen sind, einige Neuheiten. „Wir sehen, dass die Menschen gerne herausstechen wollen und farbige Uhren kaufen wollen“, sagt Ricardo Guadalupe, Geschäftsführer von Hublot. Im Rahmen der kürzlich stattgefundenen LVMH Watch Week stellte die Marke unter anderem die Big Bang Tourbillon Automatic Saxem in einem Neongelb vor. Um einen solchen fluoreszierenden Farbton für ein transparentes Uhrengehäuse zu kreieren, bediente sich das Schweizer Uhrenunternehmen einer Weltraumtechnologie: Saxem ist ein Material, das für Satelliten entwickelt wurde.

  • Nachhaltigkeit

Auch in der Uhrenbranche kommt man um das Thema Nachhaltigkeit nicht mehr herum. Besonders intensiv setzt sich das Team von Breitling damit auseinander. Mit der neuen Super Chronomat Origins will man die Messlatte hoch legen: eine vollständige Rückverfolgbarkeit der Lieferkette. „Das Gold stammt aus einem einzigen handwerklich betriebenen Bergwerk, das den Kriterien der Swiss Better Gold Association entspricht, und die Diamanten stammen aus dem Labor“, erklärt Aurelia Figueroa, Global Head of Sustainability von Breitling. „Zudem sind wir in der Lage , die sozialen und ökologischen Auswirkungen entlang der gesamten Lieferkette zu beurteilen und die beteiligten Gemeinschaften direkt zu unterstützen.“ Der Produktkettenachweis wurde von unabhängiger Stelle verifiziert. Warum die Marke bewusst nicht auf recyceltes Gold setzt? „Weil wir die tatsächliche Herkunft des Goldes nicht nachweisen könnten. „Es liegt in der Natur der Goldlieferketten, dass die Quellen gemischt sind.“

Maria Zelenko

Über Maria Zelenko

Seit 2015 beim KURIER. Schreibt seit über einem Jahrzehnt über alles, was die Mode- und Kosmetikwelt bewegt.

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