Was es mit dem Hype um Moon Boots auf sich hat?

Dass Italien die Wiege schöner Schuhe ist, weiß man. Dass auch die Moon Boots daherkommen, wollen wir den Italienern nicht übel nehmen.

Wer Moon Boot sagt, muss auch Hansi Hinterseer sagen. Denn die zotteligen Gesellen scheinen dem Tiroler Strahlemann wie angewachsen, obwohl sie Kate Moss eindeutig besser stehen. Während der Original Moon Boot schon viele Celebrities wie Kate Hudson, Paris Hilton und auch Olivia Palermo in seinen Bann gezogen hat. Und genau dieses Phänomen nehmen wir genauer unter die Lupe. Erfunden haben ihn nicht die Schweizer, sondern ein Italiener. Genauer Giancarlo Zanatta aus dem norditalienischen Montebelluna. Er ist der Vater des Moon Boots. Inspiriert durch den Look von Neil Armstrong bei der Mondlandung und sicher auch fasziniert von dessen Fußabdruck ebendort, präsentierte er 1969 seiner Frau die Idee des spacigen Winterstiefels. Diese zeigt sich von dem klobigen Teil wenig begeistert und eher verwundert. Kein Grund für Zanatta aufzugeben, hat er doch mit seinem Bruder schon den Skischuh vom Lederschnürer zum Schnallenschuh gemacht.

Moon Boot von Fendi

©Hersteller

Eine Erfolgsgeschichte

Outdoor- und winteraffin waren sie schon immer, die Zanatta-Brüder, was in der Gründung von Tecnica mündete. Wie auch immer, ab 1970 legte der Moon Boot eine Erfolgsgeschichte hin, die ihm so schnell kein anderer Schneeschuh nachmachen sollte. Die futuristischen Böcke gingen so oft über den Verkaufstisch, dass man gar in ein neues Fabrikgebäude investierte. Gelohnt hat sich der finanzielle Aufwand allemal, immerhin haben bis heute Abermillionen verschiedene Modelle die italienische Werkstatt in Richtung zufriedene Kunden verlassen. Und das, obwohl nicht jeder ein Fan des aufgeschäumten Schuhwerks ist. Einerseits für tiefe Temperaturen und verschneite Landschaften gemacht, kann man mit ihm nicht groß wandern gehen.

Dafür gibt er einfach zu wenig halt. Vielmehr scheint er eher für die angesagten Après-Ski-Bars geeignet. Am besten in Gesellschaft mit hautengen Jet-Anzügen und ein paar Glitzeraccessoires. Doch dafür ist der Moonboot wiederum zu warm, nach einiger Zeit schwimmt man darin im wahrsten Sinne des Wortes herum. Wie kommt es also, dass die Liebe zu diesem Winterstiefel ungebrochen ist? Es schien ja eine Zeit lang, als würden Ugg Boots die Vorherrschaft übernehmen – wobei nicht ganz klar ist, was optisch das geringere Übel ist. Bequem und warm sind sie scheinbar beide.

Style-Knigge Schneestiefel

Im Design und vor allem laut Trendbarometer hat der Moon Boot gerade wieder einmal die Nase vorne. Es gibt ihn in einer Farbenvielfalt, von der so manch Nagellackhersteller nur träumen kann. Von verschiedensten Metallic-Versionen über Neonfarben bis hin zu Modellen mit Pailletten ist für jeden Geschmack das richtige Paar zu finden. Außerdem können Liebhaber des ikonischen Fußabdrucks verschiedenste Varianten wählen, von Knöchel- bis Kniehöhe. Bleibt die Frage, wie stylt man Moon Boots richtig?

Da der Stiefel sehr voluminös ist, sollte der Rest der Kleidung eher dezent sein. Perfekt dazu sehen schmale Hosen, ein schmaler Rolli aus Kaschmir und ein langes Gilet aus Fake Fur oder federleichter Daune aus. Eher unpassend sind sie zu Röcken, das kommt einem Stilbruch gleich, verkürzt optisch die Beine und gilt als No-Go. Auch dicke Fell- oder Daunenmäntel wirken zu diesen Boots nicht gut! Ein kurzer Fakt noch, der den Moon Boot als wahres Design-Objekt outet: Er wurde zwar oft kopiert, ins Museum of Modern Art in New York oder gar ins Louvre hat es jedoch nur das Original geschafft.

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