Penis-Ekstase und hüpfende Brüste: Der Sex-Rückblick 2023
Einmal geht noch: die gute, alte Tradition der „Sex-Rückschau“ mit den lustigsten und spannendesten Titeln und Zeilen zum zeitlos schönen Thema „Lust und Liebe“.
Der Jänner ist nun auch Geschichte – und damit die Zeit der Rückblicke. Einen möchte ich trotzdem noch nachreichen, schon allein der Tradition wegen – nämlich die Sex-Rückschau 2023. So manches zum Schmunzeln, so manches zum Stirnrunzeln, vieles von zeitloser „Schönheit“ und einiges schlicht erfreulich. Wie etwa das Wort „Klitoris Knowledge“ als für mich beste Alliteration des Jahres, auch wenn man's nicht als Alliteration ausspricht. Denn einmal mehr und vielleicht noch intensiver rückte der weibliche „Knubbel“ 2023 in den Fokus anatomischer und sonstiger Betrachtungen, nachdem es diesbezüglich bereits im Jahr davor einen Meilenstein gab. Denn da fand die Klitoris samt Bulbus vestibuli (Venengeflecht im Scheidenvorhof) Eingang in den medizinischen „Prometheus Lernatlas“. Und so soll’s, bitteschön, auch 2024 weitergehen – Botschaft: Ohne Klitoris geht in puncto Sex und Lust nix mehr, was nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre Sexualpartner (endlich) wissen sollten.
Wenn es einen Begriff gibt, der scheinbar nicht altert, dann das sogenannte „pikante Geständnis“, auch „Sex-Geständnis“. Meist sind es Promis, die auspacken, überraschen, schockieren. Wie etwa Roberto Blanco, der seine Fans 2023 damit überraschte: „Ich hatte Sex mit über 1.000 Frauen“. Oder Verona Pooth, die der Öffentlichkeit ihre intimen Gewohnheiten verriet: „Wir haben immer pünktlich vor dem Frühstücksfernsehen Sex.“ Auch Dschungelstar Claudia Effenberg packte aus: „Penis-Versprechen! Und Abrechnung mit dem Ex.“
So weit so schön, daher mehr Vertiefendes rund um das männliche Geschlechtsorgan, zu dem sich im vergangenen Jahr naturgemäß einiges tat: „Riesen-Penis sorgt auf Weinfest für Aufregung“, hieß es etwa in einem Bericht über die Festivität im schönen Poysdorf, wo „nicht alle die Aktion um einen Plüschpenis lustig fanden.“ Konkret handelte es sich um einen kuscheligen Riesenpimmel, der bei einem Schießstand zu gewinnen war. Ja, okay: Geschmackssache.
Heiter weiter – nochmals streng Wissenschaftliches: „Archäologen wegen 10.000 Jahre altem Penis in Ekstase“. Danke an mein Kopfkino.
Penis-Weltkarte
In dieser Satz-Kürze hingegen liegt Würze: „Penisse werden immer länger“, wurde in einem knappen Pimmel-Bulletin verkündet. Subtext: „Der Durchschnittspenis wächst, haben Wissenschaftler entdeckt.“ Die Frage ist nur, wohin: in den Himmel? Mehr oder weniger nahtlos passt da ein Titel von bild.de dazu: „Ein kleines Land hat den größten“, hieß es, man verwies per „Penis-Weltkarte“ auf die Männer aus Ecuador mit einer Durchschnittslänge von 17,61 Zentimetern im erigierten Zustand, bei einer durchschnittlichen Körpergröße von 1,67 Metern. Heiter weiter – nochmals streng Wissenschaftliches: „Archäologen wegen 10.000 Jahre altem Penis in Ekstase“. Danke an mein Kopfkino.
Vom Penis zu den Brüsten ist es thematisch dann auch nicht mehr allzu weit, hier darf die gute Heidi keinesfalls fehlen: „Wild! Heidi Klum wackelt für Tom mit den Brüsten beim Dinner“. Mindestens so irre wie der „Busen-Wahnsinn auf der Wiesn 2023: Sarah Engels, Mariella Ahrens und Co. sorgen für Dekolleté-Kracher.“ Kein Wunder, zumal es 2023 ebenfalls hieß: „Oben ohne wird normal. Da hüpfen die Brüste vor Freude“.
Ein durchaus anregender Appell kam hingegen von Tatort-Star Mark Waschke, der in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ Folgendes sagte: „Berlin braucht weniger Auto- und mehr Geschlechtsverkehr“. Bravo, das gilt vermutlich auch für Wien. Wer jetzt vielleicht ans Fremdgehen denkt, hier als spezieller Service eine Geschichte als Vorlage für die elegante Ausrede: „Haustür verwechselt, Mann hat Sex mit falscher Frau“. Kann doch mal passieren, Schatz, oder? – Und jetzt freue ich mich wirklich sehr auf das, was 2024 bringt.
Buchtipp
Was Liebe ist, darüber haben schon viele kluge Menschen nachgedacht – ein komplexes Phänomen mit einer Fülle von Auslegungen. Im neuen Buch „Liebe“ schreibt die Philosophin Veronika Fischer, was damit alles gemeint sein kann, vor allem aber, wie man mit der Liebes-Vielfalt achtsam umgeht und Klarheit gewinnt. Wichtige Botschaft: „Über Liebe zu sprechen ist ein politischer Akt.“; Verlag Kremayr-Scheriau, 20 €
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