
Von mild bis wild: Vier Liebestypen und ihre Spielarten im Bett
Vier Lovertypen, vier Spielarten der Liebe: Manche treiben es eher sanft bis selten, andere drehen voll auf, die nächsten brauchen Herzchen und Romantik-Trips.
Die Liebe, heißt es, sei ein „seltsames Spiel“. Schicksalhaft, wild, unberechenbar. Sie fällt vom Himmel und führt, mitunter, in die Hölle. Doch Forschende beweisen jetzt das Gegenteil: Man kann sie erstaunlich gut kategorisieren. Eine aktuelle Studie im Fachjournal „Personality and Individual Differences“ teilt Liebende in vier Typen ein: mild, moderat, intensiv – und libidinös. Klingt ein bisserl wie die Scoville-Skala, mit der Chilis nach Schärfegrad eingeteilt werden, hat aber interessante Folgen für Sex.
Die „Milden“ lieben zart, zurückhaltend, vorsichtig. Romantik ja, aber bitte dosiert, wie ein Glas Wein am Sonntagabend. Sex? „Heute nicht, morgen dann“. Einmal im Monat, vielleicht auch seltener. Man könnte sagen: Sie sind die „Light-Version“ der Liebe. Für sie zählt mehr das Gefühl der Zweisamkeit als das Feuerwerk im Schlafzimmer. Wer milde liebt, lebt meist harmonisch, aber ohne libidinösen Dauerdruck und Matratzen-Halligalli. Die „Moderaten“ sind wiederum Menschen, die irgendwo im Mittelfeld herumgeistern. Sie lieben ausgewogen, beständig, verlässlich. Sex gehört dazu, aber er dominiert ihr Denken und Tun nicht. Zwei- bis dreimal die Woche, solide, verlässlich, ohne große Eskapaden. Sie sind sozusagen die Monolithen des Liebeslebens: kein spektakuläres Feuerwerk, aber auch nicht nix. Verlässlichkeit als Erotikmodell.
Das Schöne daran: die Vielfalt. Vielfalt ist Leben. Liebe ist nicht nur eine Skala von „zu wenig“ bis „zu viel“. Sie hat Nuancen, Typen, Rhythmen, Schattierungen. Und vielleicht ist das Schönste daran, zu wissen, dass es für jeden Topf einen Deckel gibt und den richtigen Platz auf der Matratze.
Rote Herzchen verschicken
Und jetzt zu den „Intensiven“: Das ist dann schon ein bisschen Rollercoaster in allen Liebeslagen. Da schlägt das Herz schon schneller, da kreist der Kopf ständig um den anderen. Intensiv-Liebende sind Dauerverknallte, die gerne rote Herzchen verschicken. Sie leben Nähe und Erotik auf hohem Level: viel Körperkontakt, viel Leidenschaft, viele Stunden im Bett. Das sind jene Typen, die WhatsApp-Verläufe füllen, Kerzen aufstellen und spontan ein Wochenende auf Capri buchen. Kurz: Sie leben die Liebe, als gäbe es kein Morgen – was im Alltag oft ein bisschen anstrengend wirken kann, aber unheimlich elektrisierend ist. Und dann gibt es jene, die gar kein Halten kennen: die „Libidinösen“. Sie haben im Durchschnitt zehn Mal Sex pro Woche, mitunter sogar 20 Mal. Ein normaler Dienstag? Kann schon mal zwei Runden vögeln bedeuten. Diese Menschen scheinen, so die Studie, weniger unter Angstzuständen und Depressionen zu leiden – vermutlich, weil ihnen die Zeit zum Grübeln fehlt. Bemerkenswert ist außerdem: Viele Libidinöse sind in festen Beziehungen, leben aber nicht mit dem Partner. Offensichtlich macht räumliche Distanz erotischer als jedes Tantra-Seminar. Wie schön.
Es lebe der Unterschied: Menschen folgen beim Sex nun mal nicht dem gleichen inneren Script. Das spiegelt sich in ihren Grundmotiven wider. Es gibt Neugierige, Sicherheitsfanatiker, Thrill-Seeker, Langweiler, Menschen, die Sinnsuche und Sexualität verknüpfen. Und so weiter. All das hängt nicht nur mit den Hormonen zusammen: Es ist teils psychologisch tief angelegt, wie wir Sexualität leben und erleben. Nicht jeder muss ins „libidinöse Paradies“ – für viele passt moderate oder mittelintensive Liebe besser. Häufigkeit und Intensität des Liebeslebens hängen also nicht nur vom „Libidolevel“ ab, sondern auch vom Beziehungsstil. Das Schöne daran: die Vielfalt. Vielfalt ist Leben. Liebe ist nicht nur eine Skala von „zu wenig“ bis „zu viel“. Sie hat Nuancen, Typen, Rhythmen, Schattierungen. Und vielleicht ist das Schönste daran, zu wissen, dass es für jeden Topf einen Deckel gibt und den richtigen Platz auf der Matratze. Für die Milden die Sanften, für die Moderaten, die Soliden, für die Exzessler und die Dauerverliebten.
Lesen!
„Wütend, unberechenbar und ungezähmt“ – den Frauenfiguren von Mareike Fallwickl und Eva Reisinger reicht’s. Sie lassen sich nichts mehr gefallen, sie leben anders, lieben anders, hassen anders. Und: Sie wollen nicht funktionieren müssen. Anna geht hochschwanger fremd, Simone fotografiert heimlich den schlaffen Penis ihres Mannes. Und Gabi rührt ihren One-Night-Stands morgens Salz in den Kaffee. Leykam, € 25
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