
Romantik unter Kollegen: Jeder Zehnte verliebt sich am Arbeitsplatz
Eine aktuelle Umfrage zeigt, wie weit verbreitet Schmetterlinge und sexuelle Erfahrungen im Arbeitsumfeld sind.
Mit der "Kisscam"-Affäre bei einem Coldplay-Konzert im Sommer rückte ein altbekanntes Thema plötzlich wieder in den Fokus: (versteckte) Liebe am Arbeitsplatz. Zwei hochrangige Mitarbeiter einer großen US-amerikanischen Firma wurden von der Kamera in inniger Umarmung eingefangen, ehe sie panisch auseinander sprangen und in Deckung gingen. Sie fühlten sich sichtbar ertappt. Der kurze Clip ging auf der ganzen Welt viral und löste diverse Emotionen aus - wohl auch, weil sich nicht wenige damit identifizieren können.
Nur wenige Monate später wurde bekannt, dass der Chef des Nestlé-Konzerns wegen einer Liebesbeziehung zu einer Mitarbeiterin gekündigt wurde.
Ob heimlich oder nicht: Eine aktuelle, bevölkerungsrepräsentative Studie von Elitepartner zeigt nun, dass sich fast jeder Zehnte schon einmal am Arbeitsplatz verliebt hat. Etwas mehr (12 %) hatten schon einmal eine Affäre mit Kollegen. Der Büroflirt ist besonders unter Männern weit verbreitet - so gibt jeder Fünfte an, sich bereits in eine Kollegin "verschaut" zu haben.
Auch intime Begegnungen zwischen Aktenschrank und Kaffeemaschine sind kein Tabu: Neun Prozent der Befragten berichten im Rahmen der Umfrage von sexuellen Erfahrungen am Arbeitsplatz, Männer deutlich häufiger als Frauen (13 % vs. 6 %).
Auch langfristige Beziehungen sind nicht ungewöhnlich: Acht Prozent der Österreicher sind oder waren bereits mit jemandem aus dem Arbeitsumfeld liiert.
Elitepartner-Psychologin Lisa Fischbach erklärt: "Wo Menschen täglich viele Stunden miteinander verbringen, entstehen Nähe, Vertrauen und oft auch Zuneigung - das ist völlig menschlich." Entscheidend sei jedoch, private und berufliche Rollen klar zu trennen: "Dann kann aus dem Flirt an der Kaffeemaschine eine ernsthafte Beziehung entstehen, ohne das Arbeitsklima zu belasten."
Bei den beiden Kollegen vom Coldplay-Konzert ist dies nicht gelungen. Beide sind ihre Jobs los und leben nun in Scheidung von ihren bisherigen Ehepartnern. Ob ihre heimliche Beziehung den Skandal überstanden hat, ist (noch) nicht bekannt.
Kommentare