Weiblicher Orgasmus: Forscher lüften das Geheimnis

Britische Forscher fanden heraus, wann Frauen häufiger einen Höhepunkt erreichen.

Eine neue Studie wirft Licht auf die Komplexität des weiblichen Orgasmus. Forscher der britischen University of Essex befragten 360 Frauen zu ihren sexuellen Erfahrungen und ihrer Körperwahrnehmung.

Sie fanden heraus, dass Frauen häufiger einen Höhepunkt erreichen, wenn sie gut darin sind, auf ihren eigenen Körper zu hören und Körpersignale wahrzunehmen. 

Diese Fähigkeit, die inneren Signale und Zustände des eigenen Körpers zu erkennen und darauf zu achten, wird als Interozeption bezeichnet. Dazu gehört das Spüren von Empfindungen wie dem Herzschlag, der Atmung, des Magen-Darm-Trakts, von Temperaturveränderungen oder auch dem Gefühl von Schmerz und Berührung.  

"Kopf verlassen und mehr auf den Körper achten"

Frauen, die ihre inneren Signale wahrnehmen und darauf achten, haben laut der Untersuchung häufiger Orgasmen. "Unsere Studie zeigt empirisch, dass Frauen ihren Kopf verlassen und mehr auf ihren Körper achten müssen, um häufigere und befriedigendere Orgasmen zu haben", sagt Studienautorin Megan Klabunde. Und weiter: "Dies ist eher der Fall, wenn eine Frau sich darauf konzentrieren kann, wie sich ihr Körper anfühlt."

Frühere Studien würden sich eher auf Dysfunktion, also Orgasmusstörungen fokussieren, der "normale" Orgasmusprozess bei Frauen stünde weniger im Mittelpunkt, "geschweige denn, wie Frauen ihre Orgasmen bereichern können", so Klabunde. 

Öfter Orgasmen ohne Partner 

Befragt wurden die Frauen sowohl zu Solo-Sex als auch zu Partner-Begegnungen, wobei sich zeigte, dass Frauen etwa 20 Prozent häufiger alleine einen Orgasmus erreichen als gemeinsam mit einem Partner. Die Forscher stellten zudem fest, dass ein hohes Maß an Interozeption mit der Befriedigung bei Orgasmen zusammenhängt. 

"Die Fähigkeit von Frauen, ihre Aufmerksamkeit auf ihre inneren Körperempfindungen zu richten und diesen Empfindungen zu vertrauen, war auch mit einer erhöhten Orgasmuszufriedenheit verbunden", betonte Klabunde. Für Frauen beim Solo-Sex, aber insbesondere beim Sex mit einem Partner sei wichtig, den inneren Körpererfahrungen zu vertrauen. 

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