Sex vor dem Match – ja oder nein?

Bumbum: Der Fußball, die EM und der Sex

Nur noch wenige Tage bis zur Fußball-Europameisterschaft – die Spannung ist groß. Auch die Frage betreffend, wie sie das Begehren verändert.

Es gibt ja Menschen, die behaupten, das Thema „Sex und Fußball“ sei jetzt auch schon irgendwie ausgelutscht. Da bin ich mir nicht so sicher. Denn wie zum Trotz tauchen knapp vor der Euro 2024 online erneut die gängigen Bildergalerien auf, etwa zur zeitlos schönen Frage: Sex vor dem Match – ja oder nein?

Und schon klickt man sich durch. Der ehemalige deutsche Torhüter Sepp Maier, heute 80, sagte dazu angeblich Folgendes: „Eine Stunde vor dem Spiel noch mal Sex, das macht schön locker. Zack, zack, da geht’s viel besser.“ Ähnliches von Ronaldo: „Sex, einige Stunden vor dem Spiel, ist mein Erfolgsgeheimnis. Der Mann muss dabei aber die passive Rolle spielen, das entspannt und macht happy.“ 

Anders der etwas ältere Kollege Ailton: „Totale Konzentration auf Fußball. Ohne Sex, ohne Bumbum. Orgasmus nur, wenn ich schieße. Tor. Tor. Bumbum.“ Eine klare Ansage, technisch tadellos. Und ja, tatsächlich: Mit diesem Thema haben sich sogar schon Sportwissenschaftler beschäftigt, ihr Schluss: Laut Studien wirkt Vögeln in der Nacht vor einem wichtigen Spiel nicht leistungsmindernd, sondern entspannend. Eine Orgie sollten Profis dennoch auf später verschieben.

Und selbstverständlich werden auch diesmal wieder Fußball-Sager in den sexuellen Kontext gezerrt: „Jetzt kommt der Druck von hinten“; „Das war ein ganz enges Ding heute“; „Mit viel Gefühl gleitet er oben rein.“ Hatten wir schon, eh lustig.

Weniger Liebesspiele

Apropos: Orgien sind während der Euro eher nicht zu erwarten, außer es geht um Bier und andere stimulierende Getränke. Auch dazu existiert eine Studie, nicht ganz frisch, weil aus dem Jahr 2008, aber was soll sich schon geändert haben? Damals befragten Wirtschaftswissenschaftler der Uni Wien 1.500 Personen. Die bahnbrechende Erkenntnis: Die Europameisterschaft (damals) verändert den Alltag der Österreicherinnen und Österreicher massiv. Mit Folgen für die Lust: 30 Prozent der Befragten stellte sich auf weniger „Liebesspiele“ ein, 14 Prozent rechneten mit dem Gegenteil: gesteigerte Libido. Das vermutlich, wenn das favorisierte Team den Ball ins Tor zuckert. Also gilt: Nach dem Spiel das Vorspiel. Dritte Halbzeit, um in der Sprachfamilie zu bleiben.

Das darf sein, zumal das diesjährige Fußballfest in Sachen Erotik bereits bei der Auslosung interessant begann. Die Gäste in der Elbphilharmonie, der UEFA-Ziehungsleiter Giorgio Marchetti sowie die TV-Zuseher, vernahmen dabei das Stöhnen einer Frau, was anderntags als „Porno-Panne“ flott durch die Medien zog. Keiner wusste, woher das „Sex-Gestöhne“ kam. Mittlerweile hat sich der englische Comedian Daniel Jarvis auf „X“ (ehemals „Twitter“) dazu bekannt. Ihm schien es gelungen zu sein, den Sound der Show zu manipulieren. Die Frage ist nur: Was wollte der gute Mann damit sagen? – Und selbstverständlich werden auch diesmal wieder Fußball-Sager in den sexuellen Kontext gezerrt: „Jetzt kommt der Druck von hinten“; „Das war ein ganz enges Ding heute“; „Mit viel Gefühl gleitet er oben rein.“ Hatten wir schon, eh lustig.

Das führt mich zum letzten Punkt: Fußball ist ein Spiel. Sex kann ein Spiel sein. Also spielt doch, sind die Macher diverser Online-Sexshops der Meinung und bieten saisonal Einschlägiges nach dem Motto „Feiert das Fußballfest in eurem eigenen kleinen Stadion der Lust und lasst euch von den Vibrationsprogrammen in Ekstase versetzen!“ Etwa mit Liebeskugeln in Fußballform oder gleich einer ganzen „Elf“ an Sextoys, die in der „EM-Box 2024“ steckt. Elf verschiedene Spielsachen – von der Penishülle bis zum Masturbator für ihn, vom sinnlichen Federkitzler bis zum Bondageseil, vom G-Punkt-Stimulator bis zum Analdildo. „Ein gefühlvoller Pass in die Tiefe des Raumes“, würden Auskenner wohl sagen. Bumbum wäre auch eine Option. Wie auch immer: Mögen die Spiele beginnen, mögen sie großartig sein.

Dating

Was ein gutes Date ausmacht, wurde nun in einer aktuellen Studie im Auftrag von „Parship“ erhoben. Österreichische Singles  haben da sehr ähnliche Vorstellungen: Für zwei Drittel ist Humor zentral: Wenn zwei gemeinsam lachen können, wird das Date  als positiv wahrgenommen.  Ebenso wichtig:  das Gefühl großer Vertrautheit. Außerdem schätzen Frauen  Männer mit guten Manieren und einem gepflegten Äußeren. 

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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