Sagen die Pupillen etwas über die Gestresstheit einer Person aus? Forscher sagen: ja.

Spezielles Training hilft gegen Migräne

Wenn der Schmerz in der Nase beginnt: Betroffene reagieren auf die kleinsten Veränderungen in ihrer Umwelt. Neben Licht und Geräuschen spielen dabei auch Gerüche eine zentrale Rolle. Doch das muss nicht sein.

Es beginnt als pochender Schmerz an einer Schläfe und endet mitunter in Übelkeit und Erbrechen. Rund jede zehnte Person in Österreich leidet an Migräne. Die Auswirkungen sind oft im ganzen Körper zu spüren. Neben den bereits erwähnten Beschwerden im Magenbereich, können auch Seh- oder Sprachstörungen,  Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Lähmungserscheinungen sowie starker Schwindel auftreten. Für Betroffene eine Qual, die unter Umständen über Tage hinweg andauern kann. 

Migräne-Auslöser

Auch wenn die Ursache für Migräne noch nicht vollständig geklärt ist, gibt es durchaus viele Auslöser.  Sogenannte „Trigger“ können ganz unterschiedlich sein. 
Zu den gängigsten gehören Stress, Wetter- oder Hormonschwankungen sowie auch der verstärkte Einfluss auf unsere Sinne. Bei Migränebetroffenen  werden Sinne im  Gehirn nämlich anders verarbeitet. Daher können helles Licht, laute Geräusche oder auch Gerüche Schmerzattacken sowohl verstärken als auch  einleiten.  Dabei spricht man häufig auch von Osmophobie, der Abneigung gegenüber bestimmten Gerüchen. Als „Trigger“ können Parfums, Gewürze oder andere Duftnoten fungieren. Davon ist rund jede zehnte Person, die unter Migräne leidet, betroffen. Andere Studien deuten sogar an, dass die Zahl noch deutlich höher sein kann. 

Riechverhalten

Der Grund liegt nicht etwa daran, dass Migränepatientinnen und -Patienten ein feineres Näschen hätten und dadurch sensibler auf Gerüche reagieren. Ganz im Gegenteil: Sie nehmen Gerüche sogar erst in einer wesentlich höheren Konzentration wahr, als andere. Dies hat sich vor allem bei Menschen mit Migräne mit Aura gezeigt. Davon Betroffene leiden unter Seh- und Gefühlsstörungen. Dass diese Menschen auch schlechter riechen, hat oft aber auch mit dem eigenen Verhalten zu tun. Jene Patientinnen und Patienten, deren Attacken durch Gerüche ausgelöst werden,  versuchen aus Angst vor neuen Anfällen bewusst weniger zu riechen. 

Therapie

Eine nachvollziehbare Reaktion, die gleichzeitig auch Chancen in sich birgt. Auch wenn Migräne als nicht heilbar gilt, gibt es dennoch Therapien. Eine davon setzt eben genau beim Geruchssinn an: das sogenannte Riechtraining. 
Wie eine Studie des Universitäts SchmerzCentrums (USC) der Uniklinik  Dresden  gezeigt hat, kann sich durch effizientes und gezieltes Riechtraining die Duftwahrnehmung deutlich verbessern. Dieser Prozess lindert zwar faktisch die Intensität der Schmerzen nicht, allerdings erhöht die Therapie die Schmerzwahrnehmungsschwelle. Das heißt, man kann den Schmerz leichter aushalten.  

Psyche

Ein wesentlicher Faktor, der auch für die psychische Gesundheit betroffener wichtig ist. Immerhin haben Migränebetroffene ein deutlich höheres Risiko depressiv zu werden.  Ein eingeschränkter Geruchs- oder auch Geschmackssinn kann nämlich die psychische Gesundheit belasten und depressive Symptome vorantreiben. Baut man seine Riechfähigkeiten also aus, kann dies auch der mentalen Stabilität dienen. Also, einfach immer nur der Nase nach. 

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