
Süßer Nektar: Nektarinensirup trifft prickelnden Prosecco
Nach dem wechselhaften Juli freuen wir uns auf ruhige Sonnentage im August – natürlich mit dem richtigen Drink.
Es ist hochsommerlich warm, als ich an diesem sonnigen Morgen über den Markt ins Café eile. An Erols Stand angekommen, fühle ich mich wie im Italienurlaub: Auf der Obstseite stapeln sich sonnenverwöhnte Melonen neben dunkelvioletten Brombeeren. Daneben liegen pralle, glänzende Nektarinen, die rot und orange aus der Marktkiste leuchten. Allein bei ihrem Anblick läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich kann der Süße und Saftigkeit der südlichen Früchte nicht widerstehen und verputze ein Stück schon vor dem Frühstück. Wie bin ich über die glatte Schale froh, eine natürliche Mutation des Pfirsichs, da mir dessen flaumige Haare regelmäßig Gänsehaut bescheren.
Zuhause in den Bergen genieße ich die Sommerfrische und packe meinen Einkauf vom Wiener Markt wohlbehalten aus. Ich habe meine liebsten Freundinnen zu Gast, denen ich zeige, wie mein Arbeitsalltag für die Kolumne aussieht. Zuerst startet die Ideenwerkstatt. Rezeptideen mit dem glatten Pfirsich gibt es viele: Mozzarella mit sonnengereiften Paradeisern, Oregano und Nektarinen. Oder doch lieber ein Sommersalat mit knackigem Gemüse, Oliven, Schafkäse und süßer Frucht?
Mir allerdings steht der Sinn nach einer altmodischen Bowle, standesgemäß serviert in dem Vintage Bowlegefäß meiner älteren Nachbarin aus meinen frühen Ehejahren. Ihr damaliges Geschenk, das sie mir mit dem Ratschlag überreicht hatte, es ihr und ihrem Mann gleichzumachen und viele lustige Abende mit Freundinnen zu verbringen, rührt mich immer noch.
Bitte einen Nini Spritz
Zurück zum Nektar. Schnell ist ein pfirsichroter Sirup gekocht und verschiedene Gläser werden mit Nektarinenstücken gefüllt. Mal mit Zucker und Zitrone mariniert, mal mit Minzestängeln vermischt, hier mit Ingwer verfeinert, dort pur als reine Fruchteinlage gedacht. Dann wird mit Prosecco aufgegossen und auch gleich verkostet. Und siehe da: Die Variante ohne Fruchtstückchen mundet uns am besten, rein und unverfälscht lässt sie uns an Venedig und an unsere gemeinsamen Besuche bei unserer 5. im Bunde, die berühmte Malerin, denken.
Der Liebste lässt es sich nicht nehmen, jedes Mal, wenn wir in großer Runde die Biennale besuchen, uns in seine Lieblingsbar, die "Harry’s Bar" auf einen Bellini auszuführen. Die kunstbeflissene Freundin recherchiert, woher denn der Name des berühmten Cousins meiner Kreation stammt. "Er ist eine Hommage an den Renaissancemaler Giovanni Bellini", teilt sie uns mit und hat gleich eine Idee für den Namen unseres neuen Cocktails: "Nini Spritz muss er heißen".
Ich bin begeistert über den Zufallsfund meines Rezeptes, der samtige Drink wird uns und unseren Gästen im Café noch lange den Sommer versüßen. Was als Bowle begann, wurde ein Nini – und erinnert mich daran, wie schön es ist, den Moment zu genießen. Cin cin!
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